Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
und zu transformieren, sodass sie als Biowaffe für einen terroristischen Anschlag verwendet werden können.
»Ich weiß, dass sie sich im Bereich Immunologie und Neurotoxine einen Namen gemacht hat. Sie zählt zu einem kleinen globalen Zirkel hoch renommierter Wissenschaftler«, erklärte Devyn.
»Sieh dir die E-Mail an, die Vivi an uns weitergeleitet hat.« Er klickte auf eine andere Nachricht. Der Absender war ihr unbekannt, aber die Adresse endete auf fbi.gov.
Derzeit noch offene Ermittlungen: Diebstahl gemeldet von der University of North Carolina Chapel Hill im Labor der Abteilung Pathologie und Labormedizin … 19 Gramm des Bakteriums Clostridium Botulinum, purifiziert für die Züchtung von Toxinen … Befragung sämtlicher Labormitarbeiter. Notizen der Befragungen erhältlich beim Ermittlungsteam … CIA wurde verständigt … derzeit werden Internet-Chats zwischen bekannten Terroristenzellen überwacht …
»Oh, mein Gott«, flüsterte sie. »Glaubst du, sie hat was damit zu tun?«
»Keine Ahnung. Die Sporen wurden gestohlen. Und diese hoch renommierte Wissenschaftlerin verschwindet in Nordirland, einer ehemaligen Hochburg des Terrorismus, und hat Verbindungen zu einem Mann, der, neben seinen vielen anderen Verbrechen, verdächtigt wird, in den 1970ern offen irische Terroristen unterstützt zu haben. Es wäre eine Erklärung, warum das FBI dich aus dem möglichen Gefahrenbereich heraushaben will.«
Ihr Herz, oder das, was davon noch übrig war, nachdem es dank Marcs Horrormeldungen ein einziger Scherbenhaufen war, plumpste ins Bodenlose.
War die andere Seite ihres »unbekannten DNA -Rasters« genauso gemeingefährlich und kriminell veranlagt wie ihr Vater?
Oh Gott, ich fass es nicht, sann Devyn, vermutlich bin ich ein schlafendes Monster.
»Jedenfalls dürfen wir die Möglichkeit nicht außer Acht lassen«, schob er nach.
Auch das noch. »Was du sagst, stimmt. Was fangen wir jetzt mit diesen Informationen an?«
»Wir gehen den Hinweisen nach und versuchen dann, entsprechende Verknüpfungen herzustellen.« Er klickte sich durch ein paar andere Seiten, während sie versuchte, sich an den gruseligen Gedanken zu gewöhnen.
Ihre Eltern waren beide Kriminelle?
»Sieh dir das an.«
Auf dem Bildschirm flackerte das Bild eines teilweise von Hand ausgefüllten Formulars, ein schief eingescannter Bericht, oben in der Mitte das Siegel des FBI .
Devyns Blick glitt von dem Datum, 22. Dezember1978 , zu der Stadt, Cambridge, Massachusetts.
Aufgrund eines Hinweises auf die Zielperson Finley MacCauley besuchten Ermittler die Wohnung von Miss Sharon Mulvaney, Doktorandin am MIT , die mit den Agenten kooperierte und ihnen ohne Durchsuchungsbefehl den Zutritt zu ihrer Wohnung gestattete. Keine Spur von MacCauley.
Ihr Herzschlag geriet ins Stocken, als sie nochmals einen Blick auf das Datum warf: Es war rund neun Monate vor ihrer Geburt gewesen.
»Schockiert mich nicht wirklich.« Sie seufzte schwer und wünschte, es wäre nicht wahr. »Ich bin der lebende Beweis dafür, dass sie sich kannten. Zweifellos wurden sie vom FBI überwacht, weil die Beamten eine Verbindung zwischen den beiden vermuteten.«
»Dann das hier.« Er klickte auf eine andere Seite, ein ähnliches Dokument. Die Handschrift war anders, aber das Siegel dasselbe. Und das Datum etwa drei Wochen später.
Ermittler befragten siebzehn Studenten und Dozenten am MIT , nachdem in den Labors ein Diebstahl von Clostridium Botulinum-Bakterien gemeldet worden war; sechs der befragten Personen mussten sich weiteren Verhören stellen.
Sie kannte bloß einen von den sechs Namen auf der Liste: Sharon Mulvaney.
Alle wurden als unverdächtig eingestuft, damit sind die Ermittlungen weiterhin offen.
Erkennbar deprimiert stand Devyn auf und stakste zu ihrem Koffer, den sie neben der Tür hatte stehen lassen.
»Ich muss dir was zeigen«, meinte sie zaghaft.
»Was denn?«
»Ach, bloß ein bisschen Material, um deinen detektivischen Spürsinn zu füttern.«
9
Liam Baird stützte sich auf den stuckverzierten Sims seines Wohnzimmerfensters im zweiten Stock und ließ den Blick über die Gräber des Milltown Cemetery schweifen. Der riesige Friedhof wurde von bleichem Mondlicht und dem milchigen Schein der Straßenlaternen beleuchtet, die die Falls Road säumten.
Das Grab seiner Mutter, lediglich mit einer zerrissenen irischen Flagge und einem schlichten, mit keltischen Symbolschnitzereien versehenen Kreuz geschmückt, lag an dem äußeren westlichen Hang des
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