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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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italienische Tradition an Heiligabend. Mein Großvater dreht völlig durch und kocht tagelang, und dann essen wir stundenlang, bis es Zeit ist, rauszugehen und …« Er lachte etwas verlegen. »Ich weiß, es klingt lächerlich für einen Außenstehenden, rauszugehen und im Schnee zu spielen, bis, na ja, der Weihnachtsmann kommt.«
    Von ihren Emotionen überwältigt, verschlug es Devyn für einen kurzen Augenblick die Sprache.
    »Ich weiß, hört sich ziemlich albern an«, schmunzelte er. »Aber es ist ein Überbleibsel aus unserer Kinderzeit, als meine Eltern uns aus dem Weg haben wollten, um die ganzen Päckchen unter den Weihnachtsbaum zu legen, damit wir den ganzen Abend Geschenke auspacken konnten. An Weihnachten durften wir bis in die Puppen aufbleiben.«
    Devyn kämpfte mit Tränen der Rührung. »Das klingt wundervoll.«
    Er warf ihr einen Seitenblick zu, und seine Fröhlichkeit verlor sich ein wenig, als er merkte, dass er einen wunden Punkt bei ihr berührt hatte. »Mittlerweile ist es Tradition. Wir gehen immer noch raus und machen eine Schneeball…« Er verstummte abrupt. »Geht’s dir gut?«
    Nein. Es ging ihr nicht gut. Sie war neidisch und sentimental und fühlte sich innerlich leer. »Du hast gar keine Ahnung, was für ein Glück du hast«, sagte sie sanft. »Ich habe mich immer gefragt, wie es ist, zu einer großen, glücklichen Familie zu gehören.«
    »Es ist großartig«, bekannte er. Sein Blick wechselte zwischen der Straße und Devyn. »Ich hab echt Glück gehabt mit meiner Familie.«
    »Und …« Sie musste es fragen. Unbedingt. »Du willst bestimmt selbst mal eine Familie haben, oder?«
    Er schluckte, und seine Miene verdunkelte sich. »Ich nehme an, deine Kindheit war nicht so glücklich. Erzähl mir davon.«
    Logo, dass er ihr seine Träume von einer eigenen Familie nicht auf die Nase binden mochte. Zumal sie für ihn in punkto Familiengründung bestimmt nicht infrage kam. Ihre bizarre Herkunft passte nicht in eine Familie wie seine. Dasselbe hatte Joshua ihr wieder und wieder vorgehalten.
    »Meine Kindheit war … kalt wie ein Eisschrank.« Sie rubbelte sich die Arme, als fröstelte sie. Wie noch jedes Mal bei diesem Thema. »Wir müssten bald da sein. Wohin zuerst? Zu den Pug-Familien?«
    An einer Kreuzung tippte er leicht auf die Bremse und wurde langsamer. »Du solltest darüber reden«, ermunterte er sie. »Meine Schwester Nicki ist Seelenklempnerin. Sie würde dir garantiert den gleichen Tipp geben. Wenn du über deine Kindheit sprichst, kannst du sie besser verarbeiten.«
    »Meine Kindheit war okay«, versetzte sie kühl und drehte den Kopf zur Seite. »Konzentrieren wir uns darauf, Dr. Greenberg zu finden, ja? Je eher ich dieses Kapitel meines Lebens abschließen kann, desto besser stehen meine Chancen, ein neues zu beginnen.«
    Und das war letztlich alles, was zählte.

11
    »Wenn ich so einen Job mache«, sagte Marc zu ihr, als sie die Außenbezirke einer kleinen florierenden Küstenstadt erreichten, in deren Zentrum ein hufeisenförmiger Yachthafen lag, »schnüffele ich gern ein bisschen herum. Wir werden uns unauffällig verhalten, wie ein nettes, amerikanisches Touristenpärchen.«
    »Das nach einer Bio-Terroristin sucht.«
    Er warf ihr einen Blick zu. »Glaubst du das mittlerweile?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll.« Sie ließ sich gegen die Rückenlehne ihres Sitzes fallen und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Wir haben immer noch die Option, umzukehren, in ein Flugzeug zu steigen und nach Hause zu fliegen. Oder nach Paris, wenn dir diese Alternative besser gefällt.«
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Könntest du mir einen Gefallen tun und nicht so verdammt süß sein?«
    »Tschuldigung.«
    »Ich will dich nicht mögen«, schalt sie ihn halb scherzhaft.
    Das brachte ihn zum Lachen. »Da sind wir schon zu zweit.«
    »Ich weiß«, sagte sie leise. »Und ich kann es dir nicht verübeln.«
    Er verstand die Bemerkung nicht und zeigte mit einer ausgreifenden Geste in Richtung Stadt.
    »Sieht so ähnlich aus wie Marblehead oder Gloucester«, sagte er. Er ließ die beschauliche Küstenatmosphäre auf sich wirken, während sie sich langsam dem Stadtkern näherten.
    »Oder Bangor in Maine«, fügte sie hinzu und zeigte auf die pastellfarbenen, viktorianischen Häuser mit mehreren Stockwerken und Bogenfenstern, die das Stadtbild prägten, in den Erdgeschossen Geschäfte und Restaurants für die Feriengäste oder Tagesausflügler aus Belfast oder dem weiter entfernten

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