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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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aufgebrochen, ausgestattet mit den Informationen, die seine Firma Marc hatte zukommen lassen. Sie fuhren eben an einer riesigen Schiffswerft vorbei, die sich mit der fragwürdigen Ehre schmückte, die Geburtsstätte der Titanic zu sein, und die ziemlich trostlos und verlassen aussah, selbst im frühmorgendlichen Sonnenlicht.
    Trotzdem gehörte sie zu den Touristenattraktionen von Belfast, die man gesehen haben musste, geprägt von hohen Schiffsbaukränen, die über das Wasser und die Trockendocks ragten. Sie beugte sich vor, um sich anzusehen, wie monströs das alles war.
    »Ich habe gehört, dass man Samson und Goliath besteigen kann«, sagte er und meinte damit die beiden gelben Kräne mit ihren Schwenkarmen und Auslegern, die in zig Metern Höhe in der Luft schwangen.
    »Schon vergessen, wie ich mich auf der Hängebrücke angestellt hab? Puh, da würdest du mich nicht mal mit vorgehaltener Pistole hochkriegen.« Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Zettel, die er ihr gegeben hatte, als sie in seinen Mietwagen gestiegen waren. »Deine Assistentin ist ja gründlich. Die Nachnamen mit ›pug‹ sind ein Geniestreich. Ganz schön clever, auf so etwas muss man erst mal kommen.«
    »Chessie? Die ist verdammt clever. Aber sie ist nicht meine Assistentin, sondern meine jüngste Schwester.«
    »Für was steht die Abkürzung Chessie?«
    »Für Francesca, wie meine Mom. Chessie ist so was wie unser Mädchen für alles in der Firma. Seit ich beim FBI aufgehört habe, hab ich keine Assistentin mehr. Aber ich hab ein paar gute Manager, die meinen Waffenladen für mich leiten.«
    »Warum hast du denn beim FBI aufgehört?«, hakte sie nach.
    »Äh, lange Geschichte.«
    »Ist das der Code für ›Frag nicht‹?«
    »Ja, so ungefähr.«
    Sie ließen Belfast hinter sich, fuhren durch kleine Dörfer, wo verwitterte rote Backsteinhäuser die eng gewundenen Straßen säumten, die sattgrüne Anhöhen durchschnitten. Devyn lenkte den Blick von der Aussicht und betrachtete stattdessen Marcs Profil. Hohe Stirn, römisch-griechische Nase, kantiges Kinn. Der Mann war sündhaft attraktiv, fand sie, ein echter Hingucker.
    Unvermittelt brannte sie darauf, die Einzelheiten zu erfahren, warum er seinen Job beim FBI aufgegeben hatte.
    »Du bist viel zu jung, um aus dem Dienst auszuscheiden. Du siehst nicht aus, als seist du irgendwie gehandikapt, und – korrigier mich, wenn ich falschliege – du stehst voll auf Risikofeeling und Nervenkitzel.«
    Er lachte leise auf. »Du ignorierst ja den Code.«
    »Ich bin eben neugierig«, gab sie zurück.
    »Warum ist das wichtig?«
    »Weil mir aufgefallen ist, dass du richtig auflebst, sobald die Situation kritisch wird.«
    Er musterte sie nachdenklich, seine Augen wurden schmal. »Wenn du damit auf gestern anspielst, auf unseren Ausflug an die Küste – also ich bin weder scheintot noch weltfremd.«
    »Ganz und gar nicht«, stimmte sie ihm hastig zu. »Du warst nett und unterhaltsam und … anständig.«
    »Nett und anständig ?« Er nahm die Hand vom Schalthebel und rammte sie sich ins Herz. »Autsch.«
    »Und angenehm«, fügte sie neckend hinzu.
    »Und nach so viel angenehmer Nettigkeit hat sich mein Killerinstinkt aufgebäumt oder wie?«
    »Nicht direkt«, berichtigte sie. »Aber als du deine Waffe rausgeholt hast, hab ich etwas in deinen Augen aufblitzen sehen.«
    »Die Entschlossenheit, den Kerl zu töten, der versucht hat, dich zu entführen?«
    »Was ich gesehen habe, war … deine Leidenschaft«, erklärte sie. »Als würde diese Leidenschaft dein Leben befeuern.«
    »Das ist ja interessant«, meinte er gedehnt, mit einem anerkennenden Blick zu Devyn. »Es gab Leute, die mir … nahestanden und darauf nie gekommen sind.«
    Seine Exfrau zum Beispiel? Die ihm alles vermasselt hatte?
    »Irgendwie hast du recht«, stimmte er zu. »Im Großen und Ganzen mag ich meine Arbeit.«
    »Und wieso bist du dann weg vom FBI ?«
    »Guck mal.« Er zeigte auf ein grünes Hinweisschild. »Da vorn ist das Ulster Folk and Transport Museum. Wollen wir uns das mal anschauen?«
    »Netter Versuch.« Sie drückte seinen Arm hinunter. »Warum hast du den Job an den Nagel gehängt?«
    »›Hartnäckig‹ könnte man auch noch auf die Liste deiner Eigenschaften setzen«, sagte er lachend.
    »Beantworte meine Frage.«
    »Es ist was Persönliches«, sagte er knapp. Aus welchem Grund auch immer, er wollte es nicht erzählen. Gerade sie sollte das akzeptieren. »Aber du hast recht – Arbeit ist meine Leidenschaft, meine

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