Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
dich nicht erreichen können.«
Mit einem gedämpften Fluch griff Santiago in die Tasche seiner Jeans, um sein Mobiltelefon herauszuziehen. Er war alles andere als überrascht, als er entdeckte, dass der Akku leer war.
Sex mit Nefri war nicht nur das explosivste Vergnügen, das er je erlebt hatte, er konnte sich darüber hinaus auch verheerend auf elektronische Geräte auswirken. Oh, und außerdem verursachte er die überwältigendsten Farbspiele.
»Dios« , murmelte Santiago, verärgert über seinen gefährlichen Fehler. Er hätte eigentlich sein Telefon überprüfen müssen, sobald er aus dem Bett gestiegen war. »Was ist geschehen?«
»In deinem Club hat sich etwas Unerwartetes ereignet.«
Santiago legte die Stirn in Falten. Das war der Grund, weshalb Viper Kontakt zu ihm aufnehmen wollte? Das ergab keinen Sinn. »Im Club gibt es ständig Chaos. Tonya kann sich darum kümmern.«
»Eigentlich …« Levet ließ die Flügel hängen, und ein beunruhigender Ausdruck des Mitleids zeigte sich auf seinem hässlichen Gesicht.
Santiago steckte das Mobiltelefon zurück in seine Hosentasche, und unvermittelt überkam ihn eine nervöse Anspannung, die dazu führte, dass seine Muskeln sich verkrampften. »Was?«
»Sie wurde entführt.«
Er hörte Nefris erschrockenen Ausruf, konzentrierte jedoch seine Aufmerksamkeit nach wie vor auf den kleinen Dämon. »Erzähl mir, was passiert ist.«
»Einer deiner Kellner rief Viper an und teilte ihm mit, dass ein Vampir einfach aus dem Nichts mitten in deinem Club auftauchte.«
Santiago fauchte. Es gab nur zwei Vampire, die imstande waren, aus dem Nichts aufzutauchen. Und die eine von ihnen hatte sich gerade ständig in seiner Nähe aufgehalten.
Übrig blieb da nur noch …
»Gaius«, knurrte er. »Verdammt.«
Levet nickte. »Oui. Er tauchte auf und schnappte sich Tonya. Und dann«, er machte eine hilflose Handbewegung, »puff. Und beide waren verschwunden.«
Nur einen kurzen Moment lang drohte Santiagos heftiger Wutausbruch seinen Verstand zu trüben. Tonya in den Klauen dieses wahnsinnigen Monstrums? Vielleicht jetzt gerade an eine Wand gekettet, während Gaius sie folterte?
Die Zementwände bebten, und die Leuchtstoffröhren zerbrachen, bevor Nefri Santiago eine Hand auf die Schulter legen konnte, um ihn zu beruhigen.
»Santiago«, murmelte sie sanft.
Mit einiger Anstrengung gelang es ihm, seine Macht zu zügeln. Er erwiderte ihren mitfühlenden Blick. »Weshalb?«, stieß er hervor.
Sie fuhr fort, ihm besänftigend den Arm zu streicheln. Versuchte sie, die wilde Bestie zu zähmen?
»Weshalb Tonya?«, fragte sie.
» Si. « Seine Wut hatte nicht nachgelassen, doch Nefris Berührung verlieh ihm die Ruhe, die er benötigte, um die Situation mit der dringend erforderlichen Klarheit zu überdenken. Es war wichtig, dass Tonya schnell gerettet wurde, und nicht, dass ihr Arbeitgeber schimpfte und wetterte. »Das ergibt keinen Sinn. Weshalb sollte er ein solches Risiko auf sich nehmen, um eine Koboldin aus meinem Club zu entführen?«
Nefri, die seinem Gedankengang mühelos folgen konnte, nickte. Wenn Gaius das Risiko einging, gefangen genommen zu werden, weshalb wählte er dann Tonya als Opfer aus?
»Verfügt sie über besondere Talente?«, erkundigte sich Nefri.
Santiago zuckte mit den Schultern. »Sie ist mit Troy verwandt, dem nervtötenden Fürsten der Kobolde. Also ist sie in der Lage, Zauber zu wirken, die mächtig genug sind, um sogar Dämonen in ihren Bann zu ziehen. Und natürlich verfügt sie nicht nur über die üblichen Koboldtalente, sondern vermag außerdem auch Portale zu erzeugen.«
Levet watschelte auf ihn zu. »Kennt sie irgendwelche Geheimnisse?« Er richtete eine Klaue auf Santiago. »Habt ihr – wie nennt man das noch mal – die Bücher gefälscht?«
Santiago blickte den kleinen Dämon finster an. »Wovon redest du überhaupt, verdammt noch mal?«
Levet sah ihn verwirrt an. »Wir stellen doch Vermutungen darüber an, aus welchem Grund sie entführt wurde, oder nicht?«
»Nein, sie kennt keine Geheimnisse«, schnauzte Santiago ihn an. »Zumindest keine, die sie mir verraten hätte. Sie ist eine organisierte, höchst kompetente Assistentin, die über die Schönheit einer Sirene und die Seele einer Buchhalterin verfügt.«
»Du vertraust ihr?«, erkundigte sich Nefri vorsichtig.
»Absolut«, knurrte Santiago ohne Zögern. Er verstand sehr gut, was sie damit andeutete. »Tonya würde mich niemals hintergehen. Darauf gehe ich jede Wette ein.« Er
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