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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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teilte ihm kurz und bündig die Neuigkeit bezüglich Santiagos Eintreffen und Styx’ Befehl mit, mit einer Durchsuchung der Gartenanlagen zu beginnen.
    Der Anasso schüttelte trübselig den Kopf, bevor er sich umwandte, um zügig die Treppe zu erklimmen. »Hier entlang.«
    Roke folgte ihm rasch und erkannte verblüfft, dass sie zu dem Privatflügel des Hauses unterwegs waren. »Die Schlafzimmer? Was könnte er …« Mit einem erschrockenen Fauchen blieb er auf dem Treppenabsatz stehen.
    »Roke?«
    Roke beachtete seinen ungeduldigen Begleiter nicht weiter, sondern hob eine Hand, um sie auf sein nicht schlagendes Herz zu legen.
    Dort spürte er einen harten Knoten aus … was? Angst? Wut? Schmerz?
    Eigentlich fühlte es sich wie eine eigenartige Kombination aus allen drei Gefühlszuständen an.
    Er rieb sich die Stelle mitten auf seiner Brust und war verwirrt, als er das unvertraute Gefühl verspürte. Die Emotionen waren in ihm, aber sie gehörten nicht zu ihm.
    Er verfiel wohl dem Wahnsinn.
    Nein, einen Moment mal.
    Das war kein Wahnsinn.
    Es war …
    »Sally«, knurrte er.
    Seine Muskeln spannten sich mit einem Mal an, und eine Angst, die ganz und gar seine eigene war, trieb ihn zum Handeln an.
    Er eilte mit flüssigen Bewegungen durch den Korridor. Geistesabwesend bemerkte er, dass Styx Schritt mit ihm hielt, obwohl seine Konzentration ganz und gar auf die Verbindung zu seiner Gefährtin gerichtet war.
    »Redet mit mir, Roke«, befahl Styx.
    »Sally schwebt in Gefahr.« Roke erreichte die Tür zu ihren Privatgemächern und stieß sie auf. »Verdammt!«
    Obwohl er darauf vorbereitet gewesen war, traf Roke der leere Raum wie ein Hieb in den Magen. Er stürmte über die Schwelle und ließ seinen Jägerinstinkten freien Lauf, um den Geruch eines männlichen Vampirs aufzuspüren, zusammen mit dem intensiven Pfirsichduft.
    Pure, besitzergreifende Wut umwölkte seinen Verstand.
    Ein Mann war gewaltsam in Sallys Zimmer eingedrungen. Er hatte Hand an sie gelegt. Und dann hatte er auch noch die Frechheit besessen, sie entführen zu wollen.
    Roke würde ihn in die Hölle schicken.
    Als er gerade auf das offene Fenster zueilen wollte, wurde er plötzlich von einem schwachen Blutgeruch abgelenkt. Er ließ sich auf die Knie nieder und entdeckte einen kleinen roten Fleck auf dem Teppich.
    Die Zimmerdecke bekam Risse, und die Trockenmauer zerkrümelte, als sein Zorn ungeheure Ausmaße annahm.
    »Verdammt!«, fauchte er. »Ich werde ihn töten.«
    Styx, der klug genug war, einen Vampir, der kurz vor einem Mord stand, nicht auch noch zusätzlich aufzuregen, ging vorsichtig neben ihm in die Hocke. Seine Stimme war besänftigend. »Roke, es ist bloß ein einziger Tropfen. Sie ist nicht schlimm verletzt.«
    »Noch nicht.«
    Styx schnitt eine Grimasse. »Weshalb zum Teufel hat er sie entführt?«
    »Ich werde das herausfinden«, murmelte Roke. Er katapultierte sich in eine aufrechte Stellung und sprang dann mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung durch das Fenster.
    Styx, der hinter ihm zurückblieb, stieß eine Reihe von wilden Flüchen aus, doch Roke wurde nicht langsamer, als er auf dem Boden aufkam und dem Pfirsichduft durch das Mondlicht folgte, das sich über die gepflegte Parklandschaft ergoss.
    Als er das hintere Tor erreichte, nahm er den Geruch eines weiteren männlichen Vampirs wahr. Diese Fährte war mit dem unverkennbar fauligen Gestank von Wahnsinn gewürzt.
    Gaius?
    Aber eigentlich war es ihm völlig gleichgültig.
    Das Bedürfnis, Sally zu retten, donnerte durch seine Adern und ließ keinen Platz für logisches Denken oder Strategien.
    Aber als er durch das geöffnete Tor trat, war er gezwungen anzuhalten. Er war maßlos aufgebracht.
    Die Fährte endete hier.
    Einfach so.
    Zunächst war sie noch da, beim nächsten Schritt hatte sie sich vollständig in Luft aufgelöst.
    Er legte den Kopf in den Nacken, um ein wildes, frustriertes Gebrüll auszustoßen, ungeachtet der Tatsache, dass zahlreiche verängstigte Tiere hastig in den nahe gelegenen Wald flüchteten.
    Das Echo hallte noch immer durch die Bäume, als Jagr und zwei seiner Raben um die Ecke des hohen Zaunes gebogen kamen.
    »Wo ist er?«, verlangte Roke zu wissen.
    Jagr, der vom Scheitel bis zur Sohle wie ein Westgotenhäuptling aussah, hielt ein Schwert in der einen Hand und eine Pistole in der anderen. Allerdings war keine dieser Waffen so gefährlich wie die tödlichen Fangzähne, die bereit waren, maximalen Schaden anzurichten.
    »Ich weiß es nicht.« Die

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