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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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entschlossener Miene. Wenn er sie nicht austricksen konnte, würde er eben einfach störrischer sein als sie.
    »Sagt mir, was Ihr über Gaius wisst.«
    Erwartungsgemäß stieß sie einen resignierten Seufzer aus. »Um Gottes willen, wie oft müssen wir das denn noch durchkauen?«
    »Bis ich überzeugt bin, dass Ihr mir alles erzählt habt, was Ihr wisst.«
    Sie warf die Hände in die Luft. »Das habe ich doch schon getan!«
    »War er schon immer in der Lage, Menschen mit seinem Biss zu infizieren?« Roke beobachtete genau, wie sich auf ihrem Gesicht ein schockierter Ausdruck zeigte.
    »Was habt Ihr da gesagt?«
    Er runzelte die Stirn. Ihr Erstaunen wirkte durchaus echt. Sie konnte sich aber natürlich auf die Frage vorbereitet haben.
    »Ihr habt mich schon verstanden.«
    »Er infiziert Menschen?« Sally schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie von einem Vampir gehört, der imstande ist, so etwas zu tun.«
    »Weil es nicht natürlich ist.«
    »Ich …« Sie schüttelte erneut den Kopf. »Womit infiziert er sie denn? Mit einer Krankheit?«
    Roke trat so dicht an sie heran, dass er sie überragte, in dem Versuch, sie einzuschüchtern. Gleichzeitig versuchte er vergeblich, so zu tun, als würde ihre Wärme nicht in seine Haut einsickern und sein Blut erhitzen. »Das solltet Ihr eigentlich besser wissen als ich.«
    Sally tat seine Beschuldigung mit einer Handbewegung ab und drehte sich mit einer ruckartigen Bewegung um, um durch die kleine Zelle zu wandern, während sie auf ihrer Unterlippe herumkaute. »Warum habt Ihr ihn noch nicht geschnappt?«
    Roke zog eine Grimasse. Die Angst, die würzig in der Luft lag, war unverkennbar. Sally wusste nichts von Gaius’ neuestem Trick.
    Allerdings war er sich noch immer sicher, dass sie etwas vor ihm verheimlichte.
    Welche Gelegenheit wäre besser als diese, um herauszufinden, was es war?
    »Ihr seid ein wenig nervös, nicht wahr, Hexe?«, fragte er. »Befürchtet Ihr, Gaius könne vermuten, dass Ihr zu Styx gekommen seid, um auszuplaudern, was Ihr über ihn wisst? Und vielleicht fragt Ihr Euch, ob er wohl kommen wird, um Jagd auf Euch zu machen?«
    Roke hatte durchaus erwartet, dass seine leisen Worte sie beunruhigen würden. Genau das war der Grund gewesen, weshalb er sie gewählt hatte. Aber er hatte nicht erwartet, dass sie so aus der Fassung geraten würde.
    »Meint Ihr, dass er das wirklich tun wird?«, flüsterte sie, und der Puls an ihrem Hals flatterte vor Entsetzen. Und dann schoss sie mit einem panikerfüllten Aufschluchzen auf die Zellentür zu und umklammerte die Gitterstäbe, als könne sie sie auseinanderziehen. »Verdammt, Ihr müsst mich hier rauslassen!«
    »Beruhigt Euch«, kommandierte er. Ihre heftige Reaktion hatte ihn unvorbereitet getroffen. »Selbst wenn es ihm gelänge, Euch hier aufzuspüren, wäre er auf keinen Fall in der Lage, an Styx’ Sicherheitsmaßnahmen vorbeizugelangen.«
    »Soll das ein Witz sein?« Sie versuchte an der verschlossenen Tür zu rütteln. »Er ist doch schon mal an Styx’ angeblichen Sicherheitsmaßnahmen vorbeigelangt!«
    Roke schnitt eine Grimasse. Da hatte sie recht. Zumindest teilweise. »Na schön. Dann wird er auf keinen Fall an mir vorbeikommen.«
    »Als ob es Euch interessieren würde, wenn er sich dazu entscheidet, einen kleinen Hexensnack zu sich zu nehmen«, zischte sie. »Wahrscheinlich würdet Ihr ihn auch noch anfeuern.«
    »Er wird nicht an Euch herankommen. Ihr seid …« Roke verschluckte das Wort »mein«, das sich albernerweise auf seiner Zungenspitze geformt hatte.
    Heilige Hölle, ganz offensichtlich verlor er allmählich den Verstand. Diese Frau war eine Nervensäge, die einem Mann das Leben unerträglich machen würde, selbst wenn sie keine Hexe wäre. Er bemitleidete den Schwachkopf, der sie irgendwann am Hals haben würde.
    Oder nicht?
    Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu. »Ich bin was?«
    Mit einem leisen Knurren ging Roke auf sie zu, packte sie an den Oberarmen und zog sie von der Tür weg. »Ich komme später wieder, um das Tablett zu holen.«
    »Soll das ein Witz sein?« Verzweifelt packte sie ihn an seinem T-Shirt, die Augen vor Entsetzen geweitet. »Ihr könnt mich nicht hier eingesperrt lassen. Ich bin eine leichte Beute!«
    Er blickte ihr in das blasse Gesicht. Unwillkürlich glitten seine Hände an ihren Armen entlang nach unten, bis er sanft ihre Handgelenke umfasste.
    Weshalb hatte sie urplötzlich so viel Angst vor Gaius?
    »Denkt nach, Sally«, drängte er mit strenger Stimme.

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