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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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andere Mann offenbar völlig von Sally besessen war. »Ihr kehrt nicht in die Kerker zurück – ist das klar?«
    Der Elf besaß die Frechheit zu zögern, fast so, als denke er tatsächlich darüber nach, sich Rokes Befehl zu widersetzen. Dieser selbstmörderische Feenvolkangehörige. Doch nach einer langen Pause nickte er widerwillig. »Ja.«
    Roke wirbelte auf dem Absatz herum und steuerte auf die Treppe in seiner Nähe zu, die ins Untergeschoss führte. »Diese verdammten Elfen«, murmelte er, während er die erstaunten Blicke der Vampire ignorierte, die die Überwachungsanlage im Auge behielten, welche den Eingang zu den unteren Kerkern säumte. Roke wartete, bis der jüngere Vampir mit dem kurzen, braunen Haar und den dunklen Augen aufgesprungen war und ihm die schwere Stahltür geöffnet hatte. Dann stürmte er an ihnen vorbei und eilte den Gang zwischen den Zellen entlang.
    Seine kniehohen Mokassins, die über seiner schwarzen Jeanshose geschnürt waren, gaben kein Geräusch von sich, als er sich lautlos wie ein Geist vorwärtsbewegte. Aber irgendetwas musste Sally wohl darauf aufmerksam gemacht haben, dass sie nicht mehr allein war. Er hatte den Gang kaum zur Hälfte durchquert, da hörte er, wie sie vom Feldbett aufstand und zu den Gitterstäben ihrer Zelle ging.
    »Lysander?«, rief sie leise. Ihr süßer Pfirsichgeruch erfüllte die Luft.
    Rokes Finger schlossen sich fester um das Tablett. Oh – verdammt. Was war das nur mit diesem unerträglichen Duft?
    Roke, den seine augenblickliche, schmerzhafte Erregung ebenso ärgerte wie der Klang des Namens eines anderen Mannes auf Sallys Lippen, brachte die letzten Schritte zu ihrer Zelle hinter sich. »Nein, nicht Lysander«, erklärte er und beobachtete, wie ihre erwartungsvolle Miene sich versteinerte und deutliche Frustration darin aufflackerte.
    »Ihr«, keuchte sie und strich sich ihre verfilzten Locken zurück, die im Licht der Deckenbeleuchtung in den kräftigen Farben des Herbstes leuchteten.
    Es war die Art von Haaren, die ein Mann auf seiner nackten Haut spüren wollte.
    »Euer Schoßelf hat seine Kindermädchenpflichten aufgegeben.«
    »Hat er sie aufgegeben, oder wurde er gefeuert?«
    »Sucht Euch etwas aus.«
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und schob kämpferisch das Kinn vor. »Warum? Ich dachte, wir wären übereingekommen, dass Ihr nicht zurückkommen würdet.«
    Roke beachtete ihren Vorwurf nicht weiter. Er wollte eine Antwort auf die Frage, was zwischen ihr und dem Elfen vorging. »Was habt Ihr diesem armen Mann angetan?«
    Sie stutzte, als habe seine Frage sie überrascht. »Ich weiß nicht, was Ihr meint.«
    »Er hatte Schaum vor dem Mund vor Eifer hierherzugelangen. Ich dachte schon, ich würde mit ihm um die Ehre kämpfen müssen, Euch das Tablett zu bringen.«
    »So?« Sie leckte sich die Lippen, und ihre Miene schien plötzlich wachsam. »Ganz zufällig ist er ein Gentleman. Im Gegensatz zu Euch.«
    Roke blickte ihr prüfend in das blasse Gesicht. Was versuchte sie vor ihm zu verheimlichen? »Wie oft war er hier unten?«
    »Nur einmal.« Sie machte einen Schritt von den Gitterstäben weg und umschlang ihre schlanke Taille mit den Armen. »Er ist hier runtergekommen, um mich zu fragen, was ich zum Abendessen haben möchte.«
    »Und in dieser kurzen Zeit ist es Euch gelungen, ihn zu verhexen?«
    »Seid nicht albern«, stritt sie seine Behauptung mit mehr Nachdruck als nötig ab. »Ich kann meine Zauberkräfte in dieser Zelle nicht benutzen.«
    Sollte das ein Scherz sein?
    Rokes Blick glitt zögernd über ihre kleine Gestalt, deren Kurven perfekt dazu geeignet waren, um den Appetit eines Mannes anzuregen. Dabei spielte es keine Rolle, ob dieser Mann ein Vampir oder ein Feenvolkangehöriger war.
    »Es gibt mehr als nur eine einzige Art von Magie, die eine Frau einsetzen kann, um einen Mann zu verzaubern, wie Ihr sicher selbst sehr gut wisst«, knurrte er.
    Ein winziges Flattern ihrer Wimpern war zu erkennen, bevor ihre vorsichtige Miene einem spöttischen Lächeln wich. »Sagt mal, Roke, hasst Ihr alle Frauen oder nur mich?«
    Roke stieß einen Fluch aus. Abrupt kamen ihm Styx’ Worte wieder in den Sinn: Ihr erinnert Euch doch daran, wie man eine junge, schöne Frau verführt, oder nicht …?
    Verdammt. Eigentlich sollte er die Frau doch bezaubern, statt sie wütend zu machen.
    Roke verlagerte das Tablett, schwenkte eine Hand vor der Zellentür und nutzte seine Kräfte, um das Schloss zu öffnen. Als die Tür aufging, trat er durch die

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