Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
über ihre Halsbeuge zu gleiten.
»Ich wollte dich kosten, seit ich dich das erste Mal zu Gesicht bekommen habe«, knurrte er, und seine Lippen neckten den rasenden Puls an ihrem Hals, der allmählich außer Kontrolle geriet. »Diese Haut … So schön wie Elfenbein. Und dein Pfirsichduft.« Seine Finger gruben sich noch tiefer in ihr Haar. »Es treibt mich noch in den Wahnsinn.«
Sie waren beide wahnsinnig, dachte Sally, während sie zustimmend aufseufzte. Vielleicht hatte sie aber auch der Zauber gefangen, den sie um ihn gewirkt hatte.
In diesem Moment war es ihr egal. Sie hatte sich vollkommen in den glückseligen Empfindungen verloren. Wie hatte sie diesen Mann je kaltblütig nennen können? Seine Berührung erzeugte heiße Funken in ihr, die sie zu verbrennen drohten.
Erst der Druck seiner Fangzähne gegen ihr Fleisch ließ sie mit einem Ruck wieder zur Besinnung kommen.
»Oh – mein Gott – nein. Warte«, zischte sie und stemmte die Hände gegen seine Brust. »Nicht beißen.«
»Warum nicht?«, fragte er leise und ließ seine Zunge über ihre Kehle gleiten. »Ich hungere danach, dich zu kosten.«
Unwiderstehliche Lust überkam sie. »Hmm, ja … Ich meinte: Nein.« Mit einem heftigen Stoß befreite sie sich von seiner hypnotisierenden Liebkosung und setzte sich auf ihre Fersen, während sie eine Hand auf ihren Hals presste. »Ich …«
»Du?«
»Ich brauche all meine Kraft«, sagte sie, eher, um sich selbst daran zu erinnern, als um Roke aufzuhalten. Um Gottes willen, sie sollte eigentlich aus diesem Gefängnis fliehen, nicht vor Verlangen nach dem Mann vergehen, der sie gefangen hielt.
Roke faltete die Hände unter seinem Kopf und betrachtete Sally mit einem sündigen Lächeln. »Der Klang dieser Worte gefällt mir.«
Sie leckte sich die Lippen, die immer noch von seinem kundigen Kuss prickelten. »Ich meine, ich brauche all meine Kraft, damit wir flüchten können.«
»Flüchten?« Langsam setzte er sich auf und ließ einen hungrigen Blick über ihren Körper gleiten. »Wir gehen nur zu meinen Privatgemächern. Je eher, desto besser.«
Er griff nach ihr, aber dieses Mal war Sally vorbereitet. Sie rappelte sich auf und wich zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die andere Wand stieß.
Konzentrier dich, Sally, ermahnte sie sich selbst. Konzentrier dich, oder stirb.
»Roke, bitte, du musst mir zuhören.«
Bedauern spielte über sein schmales Gesicht, als er sich erhob und achtlos seine dichten Haarsträhnen nach hinten strich. »Vergib mir, meine Süße. Normalerweise mangelt es mir nicht so an Selbstbeherrschung.« Er schüttelte mit verwirrter Miene den Kopf. »Du hast mich verhext.«
»Ja, das habe ich verstanden«, flüsterte sie. Schuldgefühle versetzten ihr einen Stich ins Herz.
Dieser stolze Krieger würde sie hassen, wenn er wieder zur Besinnung kam und herausfand, was sie getan hatte. Sie zweifelte nicht daran, dass er eher sterben würde, als etwas für eine widerwärtige Hexe zu empfinden.
Allerdings hasste er sie ja schon, rief sie sich in Erinnerung. Was für eine Rolle spielte das also?
Sie tat, als sei es ihr egal, und zwang sich, nicht von der Stelle zu weichen, als er sich ihr vorsichtig näherte, so, als sei sie ein wildes Tier, das er nicht erschrecken wollte. Dann legte er zärtlich die Hand an ihr Gesicht und streichelte mit seinem Daumen über ihre Wange.
»Wir können es so langsam angehen, wie es für dich richtig ist«, versprach er ihr. »Solange wir nur zusammen sind.«
Es war ein Zauber. Die Wärme in seinen Augen. Die Zärtlichkeit seiner Berührung. Sie wusste das besser als irgendjemand sonst. Warum fühlte es sich also so echt an?
Scheiße. Sie schob den albernen Gedanken beiseite und zwang sich, sich auf das Einzige zu konzentrieren, was wichtig war.
So schnell wie möglich aus dieser Zelle zu verschwinden.
»Ja, aber wir beide wissen, dass Styx das nicht zulassen wird«, rief sie ihm ins Gedächtnis. »Er hält mich für den Feind.«
»Nein«, widersprach er. »Nicht für den Feind.«
»Und warum werde ich dann in dieser Zelle festgehalten?«
Ein Muskel in seinem Kiefer spannte sich an. »Ich werde mit ihm reden …«
»Nein, bitte nicht, Roke.« Sie hob die Hände, um sich mit unverhohlen flehender Miene an seine Schultern zu klammern. »Wir müssen von hier verschwinden.«
Er sah sie mit gerunzelter Stirn an, als der Zwang durch ihren Zauber auf seine Loyalität gegenüber seinem Anasso traf. »Verschwinden?«
»Nur so können wir zusammen
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