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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Strauß.
    Es dauerte nur einige wenige Minuten, bis sie sich ihren Weg durch die Räume im Obergeschoss gebahnt hatte. Sie nahm eine zerbrochene Fensterscheibe heraus und stand auch schon auf der Feuerleiter, um dem Gargylen zuzuwinken, der auf dem höchsten Punkt des steil abfallenden Daches Wache hielt. »Hat sich irgendetwas ereignet?«, erkundigte sie sich.
    »Non.« Levet flatterte mit den Flügeln, die in dem kalten Mondlicht blau, rot und golden leuchteten. »Nichts regt sich, nicht einmal eine Maus.«
    Bei seinen sonderbaren Worten stutzte sie und nickte dann langsam. Er übertrieb nicht. In der Landschaft, die sie umgab, sollte es eigentlich von Nachttieren wimmeln, die nach Nahrung suchten, und von Raubtieren, die diese jagten.
    Stattdessen zeugte eine vernehmliche Stille von der vollkommenen Abwesenheit jeglicher Tiere.
    Nicht einmal ein Insekt summte.
    Die sich ausbreitende Furcht wirkte sich selbst auf die elementarsten Tierarten aus.
    »Im Gebäude gibt es ein Mädchen, das wir befragen müssen«, sagte sie schließlich. »Könnt Ihr weiterhin Wache halten?«
    Trotz seines Unbehagens nickte der Gargyle bereitwillig. Sein Mut war für eine dermaßen kleine Kreatur erstaunlich. » Oui. Sie können sich auf mich verlassen.«
    Ohne bewusst darüber nachzudenken, streckte sie die Hand aus, um sanft über seine Flügelspitze zu streichen. Erst als sie durch das Fenster zurück ins Haus kletterte, wurde ihr bewusst, wie natürlich es sich anfühlte, physischen Kontakt zu jemandem aufzunehmen.
    Das war etwas, das sie sich seit Jahrhunderten nicht mehr gestattet hatte.
    Offensichtlich veränderte ihr Aufenthalt in dieser Welt mehr als nur ihre Kräfte.
    Zuneigung, Verlangen, Besorgnis …
    Was kam als Nächstes?
    Liebe?
    Kopfschüttelnd kehrte Nefri wieder in das untere Stockwerk zurück. Wie oft musste sie sich selbst noch ermahnen, dass es nicht die richtige Zeit war, sich von solchen Torheiten ablenken zu lassen?
    Tatsächlich schien niemals eine gute Zeit dafür zu sein.
    Sie setzte eine ruhige, ausdruckslose Miene auf, betrat das Klassenzimmer und begab sich zu Santiago, der nach wie vor auf dem Fußboden saß und zärtlich den Menschen auf seinem Schoß in den Armen hielt. »Das Gebäude ist gesichert«, teilte sie ihm mit.
    »Das ist Melinda.« Er hob den Kopf, um Nefri einen vielsagenden Blick zuzuwerfen, als das Mädchen in seinen Armen zitterte. Nefri hielt inne, als sie mit einiger Verspätung erkannte, dass ihre Anwesenheit nur noch zu den Qualen des Mädchens beitrug. »Ganz ruhig, meine Kleine « , murmelte Santiago und strich ihr beruhigend mit der Hand über das verfilzte Haar. »Niemand wird dir etwas antun.«
    Nefri bückte sich langsam, um sich neben den beiden auf den Boden zu setzen. »Weiß sie, was ihr zugestoßen ist?«
    »Wir wollten gerade darüber sprechen, nicht wahr, Melinda?« Santiago wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Mädchen zu, das heftig den Kopf schüttelte.
    »Ich will nicht darüber sprechen.«
    »Ich weiß, dass es schrecklich für dich war«, drückte er mit beruhigender Stimme sein Mitleid aus.
    »Es war mehr als schrecklich!«
    »Kehren wir an den Anfang zurück«, drängte Santiago. »Kannst du das für mich tun?«
    Melinda erschauderte. Aber da sie offensichtlich ebenso empfänglich für Santiagos machtvollen Charme war wie jede andere Frau, holte sie tief Luft. »Ich versuche es.«
    »Braves Mädchen. Wie lange bist du schon hier?«
    Melinda legte die Stirn in Falten. Sie war ehrlich verwirrt. »Ich bin nicht sicher. Einen Tag oder vielleicht zwei. Ist das wichtig?«
    »Nein. Alles ist gut.« Santiago hob ihr Kinn an, um ihr in das bleiche, tränenverschmierte Gesicht blicken zu können. »Weshalb bist du an diesen Ort gekommen?«
    Nefri beobachtete, wie das Mädchen sich bemühte zu schlucken. Der Klang ihres pochenden Herzens donnerte durch den Raum.
    »Es war eine Party. Eine Geburtstagsparty für Brian«, stieß sie schließlich hervor. »Wir kommen immer hierher, weil die Polizei nie so weit rausfährt.«
    »Wie viele wart ihr?«
    »Wir haben mit ein paar Dutzend oder so angefangen, aber als das Fass leer war, sind eine Menge Leute wieder in die Stadt zurückgefahren.« Ihre Unterlippe ragte vor, was Nefri wieder ins Gedächtnis rief, wie jung sie tatsächlich war. Kaum mehr als ein Säugling. »Da war irgend so eine dämliche Tanzveranstaltung an der Highschool.«
    »Aber du bist hiergeblieben?«, fragte Santiago.
    »Ja.« Sie nickte langsam. »Ich habe

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