Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Zorn und Besorgnis die Waage hielten, die Augen nieder.
»Mir scheint, dein Schützling ist von deinen Argumenten nicht so recht überzeugt, Ashmodeus«, lieà da eine heisere Stimme die beiden herumfahren â die durchschimmernde Dämonengestalt des GroÃmächtigen Nostromo stand im Schlagschatten der Hauswand und starrte Calessari mit schwefelgelben Augen an. »Der Zweifel ist der gröÃte Feind des Erfolgs«, zischte er den Teenager an. »Nur wer unbeirrt an sich und seine Sache glaubt, wird am Ende den Sieg davontragen. Die Zweifler und Zauderer aber sind zum Scheitern verurteilt!«
»Natürlich, GroÃmächtiger!«, mischte Ashmodeus sich hastig ein. »Das weià Calessari doch.« Seine Stimme hatte einen flehenden Klang, als er sich wieder seinem Schützling zuwandte. »Komm wieder zu dir! Ich habe doch noch so viel mit dir vor. Wenn der Tag gekommen ist, an dem Baalsebul mir die groÃe Gnade erweist, mich in sein Dunkles Reich heimzuholen, wirst du meine Nachfolge antreten.« Er drehte sich zu der Dunkelschwinge um, die noch immer mit weit aufgestellten Flügeln im Schatten verharrte. »Habe ich nicht recht, Nostromo?«
»Nun.« Ein süffisantes Lächeln huschte über das Dämonengesicht. »Wenn Calessari die groÃe Aufgabe zu unserer Zufriedenheit erfüllt und damit einen ganz entscheidenden Beitrag dazu leistet, dass das Siegel des Teufels gesprengt wird, könnte ich mir vorstellen, dass Baalsebul sich deiner Bitte nicht verschlieÃt.«
»Da hörst du es!« Wieder rüttelte der GroÃmeister Calessari an den Schultern. »Sind das nicht glänzende Aussichten? Für die es sich lohnt, alles in die Waagschale zu werfen?«
Doch Calessari antwortete nicht, sondern schaute den GroÃmeister nur mit gequälter Miene an.
Der schloss die Augen und schüttelte fast schon verzweifelt den Kopf, als der GroÃmächtige sich erneut zu Wort meldete.
»Jetzt zier dich nicht länger, Ashmodeus«, schlug er mit krächzender Dämonenstimme vor, »und offenbare endlich dein groÃes Geheimnis! Damit auch Calessari sich davon überzeugen kann, dass uns der Sieg gewiss ist und weder die Guardians noch die Pentatrix uns noch aufhalten können!«
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Hubots
Ich starrte immer noch angestrengt in den Nachthimmel über der Spree, doch der geflügelte Schatten war längst aus meinem Blickfeld verschwunden. Leider hatte ich ihn nicht eindeutig erkannt. »Das war Taha, oder?«, wandte ich mich deshalb an Kjell.
»Jo.«
»Dann hat er ja ganz schön Glück gehabt.«
Kjell sah mich mit gerunzelter Stirn an. Seine Frage stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben: Warum meinst du?
»Wenn dieser Silvesterkracher nicht genau in dem Moment explodiert wäre, als Taha die Spree überquerte, hätte das doch bestimmt für helle Aufregung bei den Passanten gesorgt«, erklärte ich ihm.
»Jo«, lautete einmal mehr Kjells Antwort.
Mann! Bestand sein Wortschatz denn lediglich aus diesem Wort? Oder war er einfach zu bequem zum Sprechen?
»Das war doch Zufall, oder?«, hakte ich verärgert nach.
»Natürlich â¦Â«
Na also! Es ging doch!
»⦠und der Klapperstorch bringt die Babys!«
»Jetzt ist aber gut, Kjell«, ereiferte ich mich. »Hör auf, mich zu veräppeln!«
»Tu ich doch gar nicht.« Sein Blick glich der grimmigen Kälte seiner isländischen Heimat. »Das war mein voller Ernst.« Mit dem Kopf deutete er auf den Laptop. »Aber jetzt kümmere dich erst mal um Casanova2.0. Der wird schon langsam ungeduldig.«
Richtig: Der Spanner tippte bereits zum dritten Mal »Ptmm: please tell me more« â höchste Zeit also, dass ich mich zurückmeldete!
»BAK«, postete ich rasch. »Sorry, musste ganz dringend mal ⦠äh ⦠für kleine Bienen.«
O nein! Hatte ich das wirklich geschrieben? Dreimal Kopfschüttel!
Die Strafe folgte prompt auf dem FuÃ. Casanova2.0 lieà sich die ungewollte Vorlage natürlich nicht entgehen: »Grins! Hast du vielleicht sonst noch dringende Bedürfnisse? Denen ich abhelfen kann?«
Nur mit Mühe konnte ich den spontanen Impuls, den Laptop augenblicklich zuzuklappen, unterdrücken. SchlieÃlich ging es hier ja um unsere Mission, da musste ich auf die schlüpfrige Anmache eingehen â ob ich wollte oder nicht! »Böser
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