Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
ihm auffordernd zu. »Also, was hast du auf dem Herzen?«
Obwohl Kimis Stimme vor Aufregung zitterte, machte er seine Sache sehr gut. Nahezu brillant sogar. Seine kurze Erläuterung der Anliegen und Ziele der »Teens for a Better World« hätte vermutlich auch einen weit weniger aufgeschlossenen Mann als Herrn von Hohenstein überzeugt.
Nachdem Kimi geendet hatte, war HvH sichtlich beeindruckt. »Das klingt ja alles ganz hervorragend. Und da ich der festen Ãberzeugung bin, dass unsere Gesellschaft sich nur dann zu ihrem Besten entwickeln kann, wenn wir die jungen Menschen mit ins Boot nehmen und sie dazu bewegen, sich für eine lebenswerte Zukunft zu engagieren, will ich euch gerne unter die Arme greifen.« Er beugte sich vor und sah Kimi fragend an. »Wie viel fehlt euch denn noch am Gesamtetat?«
Kimi verzog nachdenklich das Gesicht. »Ich denke, so rund zwei Drittel müssten wir inzwischen zusammenhaben. Und mit ein bisschen Glück können wir in den nächsten Tagen bestimmt noch weitere Unterstützer gewinnen. Aber â«
»Abgemacht«, unterbrach HvH ihn lächelnd. »Ich bin bereit, die am Ende noch fehlende Summe zu übernehmen. Vorausgesetzt natürlich, es handelt sich nicht gerade um ein Vermögen!«
»Meine Güte, nein!«, wehrte Kimi erschrocken ab. »Wir sprechen maximal von sieben bis achttausend Euro! Aber höchstwahrscheinlich sogar von weit weniger.«
»Dann bin ich ja beruhigt. Nicht dass ich euretwegen noch Insolvenz anmelden muss«, antwortete Herr von Hohenstein schmunzelnd, bevor er wieder ernst wurde. »Wie steht es denn um eure Ãffentlichkeitsarbeit? Die Leute sollen doch mitbekommen, was euch bewegt. Aber ohne eine entsprechende Presse wird das wohl kaum gelingen.«
»Das wissen wir doch«, warf Kimi rasch ein. »Deswegen haben wir ja auch schon eine Pressemitteilung entworfen.«
Diese Bemerkung lieà Kogler amüsiert grinsen. Wofür ich dem überheblichen Typen am liebsten eine gescheuert hätte.
Mit welchem Recht machte er sich denn über Kimi lustig?
Ganz anders dagegen HvH: »Super, Kimi, sehr gut!«, lobte er ihn nämlich. »Und wie sieht es mit dem Fernsehen aus?«
»O«, stieà Kimi nur hervor und blickte ihn entgeistert an. »Glauben Sie im Ernâ?«
»Wieso denn nicht?«, fiel HvH ihm ins Wort. »Deshalb habe ich Herrn Kogler gebeten â¦Â« Er deutete mit dem Kopf auf den »NewsTV«-Chef. »⦠sich ein paar Gedanken darüber zu machen. Vielleicht kann unser Sender ja einen gröÃeren Beitrag über euer Meeting bringen.« Er nickte Mister Aalglatt auffordernd zu. »Bitte, Herr Kogler!«
Um es kurz zu machen: Der Kerl wand sich wie ein Aal. Er wollte es sich zwar offensichtlich nicht mit seinem Chef verscherzen, versuchte ihn aber dennoch davon zu überzeugen, dass seine Idee völlig daneben war. »Das Anliegen der jungen Leute ist ohne jeden Zweifel wichtig«, befand er mit schmierigem Lächeln. »Was uns jedoch fehlt, ist der für einen Fernsehbericht unbedingt notwendige optische Aufhänger.«
Herr von Hohenstein runzelte die Stirn. »Was soll das heiÃen?«
»Ganz einfach: Die Teilnehmer nächtigen in Jugendherbergen oder schlafen bei ihren Berliner Kollegen. Und die verschiedenen Arbeitskreise tagen in der Aula einer Schule oder in der Turnhalle.«
»Ja, und?«
»Beim Zustand der meisten Berliner Schulen schrecken solche Bilder unsere Zuschauer doch eher ab, als dass sie Sympathien für die Anliegen unserer jungen Freunde erwecken. AuÃerdem: Kimi und seine Mitstreiter sind doch allesamt völlig unbekannt.« Frederik Kogler zog ein gequältes Gesicht. »Wenn sie wenigstens einen prominenten Fürsprecher hätten, den wir vor die Kamera holen könnten. Einen Schirmherrn oder so was Ãhnliches!«
»Da habe ich schon jemand angefragt«, warf Kimi rasch ein. »Herrn Neflin vom Global School Project. Er unterstützt unser Treffen nämlich ebenfalls mit einem ansehnlichen Betrag.«
»Vom Global School Project ?« HvH sah Kimi nachdenklich an. »Davon habe ich auch schon gehört. War da nicht neulich erst ein Interview mit ihm im Tagesspiegel ?«
»Ganz genau!«, bestätigte Kimi mit eifrigem Nicken. »Seine Organisation fördert besonders begabte Jugendliche und den internationalen Schüleraustausch.«
Nur mit Mühe
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