Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
»O wie schrecklich!«, entfuhr es mir spontan. »Wenn Sie möchten, komme ich bei Ihnen vorbâ«
»Nein, nein, schon gut«, würgte sie mich ab. »Meine Schwester ist schon unterwegs zu mir. Ich wollte dir das nur schnell erzählen. Ihr wart so nett und ich â¦Â«
Sie stockte und brach in Tränen aus. Ich redete so beruhigend wie möglich auf sie ein, bis ihre Schwester eintraf, und beendete dann das Gespräch. AnschlieÃend informierte ich die anderen: Der Anruf des Bestatters hatte Sylvie Marin regelrecht in Panik versetzt. Weil der völlig verstörte Mann ihr nämlich erzählt hatte, dass die Leiche ihres Gatten um Jahre gealtert war.
»Dann habe ich also doch recht gehabt!«, rief Aimi aus. »An Rico wurden die gleichen Manipulationen vorgenommen wie an Martin Richter.«
»Und genau wie an dem Feuerspucker«, fügte ich hinzu und war erstaunt über die ratlosen Blicke, die ich dafür erntete. »Sagt bloÃ, das habt ihr nicht gewusst?«
»Woher denn?« Rena sah mich vorwurfsvoll an. »Hast du es uns vielleicht erzählt?«
»Ãh ⦠nein«, musste ich kleinlaut gestehen. »Sorry, ich habâs einfach vergessen.«
»Das sieht dir wieder mal ähnlich!«, giftete Aimi mit finsterer Miene. »Fehler zu machen scheint deine groÃe Speziali â «
»Das bringt uns doch nicht weiter«, unterbrach Taha sie ziemlich scharf. »Bitte Aimi, sei vernünftig«, fügte er dann jedoch in liebevollem Tonfall hinzu.
Natürlich, sie war schlieÃlich seine Freundin, da musste man schon nett sein!
Aimi sah dennoch etwas angefressen drein, während Taha das Gesicht verzog und an der Unterlippe knabberte. »Vielleicht liege ich ja falsch«, fuhr er mit den Ãberlegungen fort, »aber mir scheint, als würden all diesen Todesfällen zwei unterschiedliche Muster zugrunde liegen.«
Malte richtete sich ruckartig in seinem Stuhl auf. »Das musst du uns erklären!«
»Gerne!« Sanft lächelnd verzog Taha die Mundwinkel. »Ein Teil war offensichtlich nur Mittel zum Zweck und hatte einen klar nachvollziehbaren Grund. Rico Marin zum Beispiel musste sterben, damit seine Manipulationen an Markowskis Wagen nicht aufgedeckt wurden.«
Die Falten auf Maltes Stirn wurden tiefer. »Und weiter?«
»Martin Richters Tod war notwendig, damit die Nokturni den Stick von Truffaut unbemerkt in ihren Besitz bringen konnten. Und Jean-Luc wurde zum Schweigen gebracht, damit er uns ihre teuflischen Pläne nicht verraten konnte. Diese befanden sich ja nicht nur auf seinem USB -Stick, sondern waren ihm auch persönlich bekannt.«
»Klingt plausibel.« Fast die gesamte Runde schloss sich Maltes zustimmendem Nicken an. »Noch was?«
»Ja klar!« Taha Augen leuchteten vor Aufregung und Eifer. »Auch der Feuerschlucker war nur ein willenloses Werkzeug: Er hat diesen Caterer in Flammen gesetzt und wurde zum Schweigen gebracht, bevor herauskam, dass er dazu nicht den geringsten Anlass hatte.«
»Zumindest sieht es danach aus.« Malte lieà Taha nicht aus den Augen. »Und was ist mit den restlichen vier Toten?«
»Gute Frage! Auf die ich noch immer keine befriedigende Antwort gefunden habe«, musste Taha gestehen. »Mir sind allerdings drei Sachen aufgefallen: Abgesehen davon, dass ihr Tod ganz offensichtlich durch die Nokturni verursacht wurde, scheint keines der Opfer in irgendeiner Verbindung mit unseren Feinden gestanden zu haben.«
»Das ist noch nicht ganz sicher«, mischte Rena sich ein. »Aber weiter.«
»Ich weià nicht, ob es wichtig ist, aber alle vier sind auf unterschiedliche Weise getötet worden: Hans Markowski ist ertrunken, Walter Hübner wurde erwürgt, Michael Meister ist verbrannt und Paul Redlich wurde in den Tod gestürzt.«
»Und, was glaubst du, hat das zu bedeuten?«, wollte Rena wissen.
»Keine Ahnung.« Taha zuckte mit den Schultern. »Wie gesagt: ich weià gar nicht, ob das überhaupt was zu bedeuten hat.«
»Und was ist dir als Drittes aufgefallen?«
»Dass es für keinen dieser vier Morde ein klar erkennbares Motiv gibt. Das ist doch irgendwie seltsam, oder?«
»Vielleicht«, meldete sich nun erstmals Stefan zu Wort, »waren diese vier Menschen den Nokturni einfach nur im Weg? Vielleicht haben sie irgendwie ihre Pläne gestört und wurden deshalb
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