Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
auf der Stelle! Sonst vergesse ich mich noch!«
Das lieà ich mir nicht zweimal sagen und eilte zu Lotti zurück. »Lass uns zahlen und verschwinden«, raunte ich ihr zu, während ich den Typen mit dem Nasenpiercing heranwinkte.
Lotti schaute mich verwundert an. »Aber wieso deâ«
»Das erkläre ich dir gleich«, fiel ich ihr ins Wort. »Aber ich verspreche dir, dass wir noch mal herkommen. Am besten am Mittwoch, da ist Ruhetag, das stand bei den Ãffnungszeiten. Da stört uns dann niemand!«
Der Freitag war ein fast makelloser strahlend heller Sommertag und noch dazu der letzte Schultag vor den groÃen Ferien â und natürlich auch Zeugnistag. Da Lotti und ich unsere Zensuren im Grunde genommen schon kannten, erlebten wir keine groÃen Ãberraschungen. Meine Noten waren wie üblich mittelprächtig, weder besonders gut noch besonders schlecht, während Lottis Zeugnis deutlich besser ausfiel. Aber das war schon immer so gewesen. Nachdem unsere Klassenlehrerin uns die Zeugnisse in die Hand gedrückt und einen schönen Sommer gewünscht hatte, wurden wir schon nach zwei Stunden in die Ferien entlassen.
Gab es eigentlich einen schöneren Tag im Schuljahr?
Kimis Zeugnis schien ebenfalls hervorragend ausgefallen zu sein. Als Lotti und ich aus dem Eingang traten, erwartete er uns nämlich schon und strahlte mit der Sonne um die Wette. Seine blendende Laune hatte allerdings nichts mit seinen Zensuren zu tun. Der Grund war vielmehr Ministerialdirektor Schmidinger, der ihn am Vorabend tatsächlich zurückgerufen hatte.
»Und?«, fragte ich aufgeregnd. »Wie hat sich der Bundespräsident entschieden? Unterstützt er euer Meeting wenigstens ein bisschen?« Wobei ich mir bei Kimis Grinsen schon hätte denken können, in welche Richtung die Antwort ging.
»Ein bisschen?«, fragte er dann auch im nächsten Moment. »Du wirst es nicht glauben, Nele. Das ist einfach der Hammer!« Und das war kein Deut übertrieben. Was sich der Bundespräsident nämlich ausgedacht hatte â allerdings deutete alles darauf hin, dass der geniale Plan vermutlich auf dem ebenso geschickten wie diskreten Eingreifen von HvH basierte â, war schlichtweg sensationell: Da der Präsident aus verständlichen Gründen nicht persönlich auf dem Party-Schiff auf dem Müggelsee anwesend sein konnte, würde er den »Teens for a Better World« und den übrigen Gästen der Eröffnungsfeier eine Live-GruÃbotschaft aus seinem Amtssitz zukommen lassen, die diese auf einer GroÃleinwand verfolgen konnten. Um die technischen Einzelheiten würde sich »News24« kümmern und die Rede natürlich auch mitschneiden. »Diese Bilder gehen bestimmt über alle Fernsehsender!«, erzählte Kimi begeistert. »Eine bessere Werbung können wir Better Worldis uns doch gar nicht wünschen, oder?«
Dem konnten weder Lotti noch ich etwas hinzufügen!
Dann holte Kimi zwei Umschläge aus seinem Backpack und drückte sie uns in die Hand.
»Was ist das?«, wollte ich wissen.
»Eure offiziellen Einladungen zu unserer Party.« Kimi strahlte uns an. »Das habt ihr euch schlieÃlich verdient«, sagte er mit einem vergnügten Augenzwinkern. »Die eine mehr â und die andere weniger.«
Ich verstand natürlich sofort, was er damit meinte, und freute mich riesig über sein Lob. »Vielen, vielen Dank«, sagte ich und umarmte ihn spontan. »Ich komme natürlich super, super gerne!«
»Danke, Kimi«, sagte auch Lotti, reichte ihm den Umschlag jedoch mit einem Ausdruck des Bedauerns zurück. »Ich würde ja auch lieber mit euch Party machen. Aber leider muss ich mit meinen Eltern zum Gartenfest des Bundespräsidenten.«
»Schade.« Ein Anflug von Enttäuschung huschte über Kimis Gesicht, bevor er sich an mich wandte: »Dann lass wenigstens du mich nicht im Stich. Zumal du auf unserer Party höchstwahrscheinlich einen alten Bekannten treffen wirst.«
Ich verzog überrascht das Gesicht. »Einen alten Bekannten? Wen meinst du denn?«
»Diesen Taha oder wie er heiÃt. Herr Neflin vom Global School Project ist doch unser Schirmherr. Seine Ehefrau und er sind deshalb natürlich unsere Ehrengäste. Und ich habe ihm auch einen ganzen Stapel Einladungen für seine Schüler überlassen.« Er grinste mich hintergründig an. »Vielleicht lerne ich
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