Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
ist!«
Nachdem ich das Anliegen der Better-Worldis und den Zweck ihres von Kimi organisierten internationalen Treffens in raschen Worten umrissen hatte, nickte von Hohenstein bedächtig. »Hört sich gar nicht uninteressant an«, sagte er, zog eine Visitenkarte aus der Brieftasche und überreichte sie mir. »Sag dem jungen Mann, dass er einen Termin mit meinem Vorzimmer vereinbaren soll, damit er mir sein Anliegen persönlich vorstellen kann. Und wenn du möchtest«, fügte er mit hintergründigem Lächeln hinzu, »kannst du ihn gerne begleiten.«
Mir klappte beinahe die Kinnlade herunter. Vor Ãberraschung und vielleicht auch aus Verlegenheit. »W-W-Wieso glauben Sie, dass ich Kimi gerne begleitâ?«
»Wenn du gesehen hättest«, fiel er mir schmunzelnd ins Wort, »wie deine Augen geleuchtet haben, als du von ihm gesprochen hast, wäre dir das bestimmt auch in den Sinn gekommen!«
Ich wurde noch röter, als ich ohnehin schon war: dunkelhöllenrot wahrscheinlich. Und ich wagte es nicht, Lotti anzusehen.
So was Peinliches aber auch!
Obwohl ich mich ziemlich beeilte und das letzte Wegstück bis zu unserem Reihenhaus fast im Sprinttempo zurücklegte, traf ich natürlich lange nach der vereinbarten Zeit in der GanghoferstraÃe 5B ein.
O Mann! Mechti würde mit Sicherheit wieder einen Riesenstress machen!
Nachdem ich die Eingangstür aufgeschlossen hatte und in den Flur getreten war, blieb ich überrascht stehen: Im ganzen Haus war es so mucksmäuschenstill wie in einer Leichenhalle. Was nicht nur ein wenig unheimlich, sondern völlig ungewöhnlich war. Sonst plärrte mir beim Heimkommen nämlich die Glotze aus dem Wohnzimmer entgegen und aus den Zimmern meiner Brüder dröhnte regelmäÃig der mehr als nervtötende Lärm ihrer Computerballerspiele. Heute dagegen war es bei uns so still, dass das Fallen einer Schneeflocke zu hören gewesen wäre. Oder das Schweben eines Engels.
Merkwürdig. Hoffentlich war nichts passiert!
Auch wenn ich meistens gehörigen Trouble mit meiner Familie hatte, wünschte ich natürlich keinem von ihnen etwas Böses!
Langsam und mit angehaltenem Atem wanderte ich durchs Erdgeschoss. Doch nirgendwo war auch nur eine Menschenseele zu entdecken. Zudem war alles sauber aufgeräumt, als wäre das Haus seit Tagen unbewohnt. Ich setzte gerade meinen Fuà auf die erste Treppenstufe hoch zum Obergeschoss, als ich leise Schritte hinter mit hörte. Erschrocken fuhr ich herum â und wollte meinen Augen nicht trauen: In der Hintertür, die hinaus in den Garten führte, stand nämlich eine schmächtige Gestalt, ganz in Schwarz gekleidet und mit feuerroten Haaren.
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Dunkle Gedanken
Der GroÃmeister lehnte sich in die weichen Polster der Limousine zurück und summte leise vor sich hin. Tiefe Zufriedenheit erfüllte ihn. Wieder hatten sie einen wichtigen Schritt vorwärts gemacht, ohne dass ihre Feinde das auch nur ansatzweise mitbekommen hätten. Natürlich wussten auch die verdammten Guardians, was es mit den Fünf Mächtigen auf sich hatte. Sie waren schlieÃlich keine Schwachköpfe und schon gar keine Idioten. Sie konnten sich deshalb an den fünf Fingern abzählen, dass die Dunkle Bruderschaft das mächtige dämonische Kraftfeld, das in wenigen Tagen die gesamte Stadt einhüllen würde, für ihre Zwecke nutzen würde. Doch sogar diese selbstgerechten Verfechter des angeblich Guten und Rechten, die sich auf der Seite der einzig richtigen Wahrheit glaubten, wussten immer noch nicht, was er und seine Gefolgschaft vorhatten. Und solange sie im Dunklen tappten, konnten sie keinerlei GegenmaÃnahmen ergreifen und ihnen schon gar nicht in die Quere kommen.
Denn dazu hätten sie ihren Plan kennen müssen!
Was für ein Glück, dass die Pariser Brüder den hinterhältigen Maulwurf, der sie übel getäuscht und sich ihr Vertrauen erschlichen hatte, gerade noch rechtzeitig enttarnen konnten. Nicht auszudenken, wenn der heimlich kopierte USB -Stick in die Hände der Guardians geraten wäre. Dann wäre alles aus gewesen und sie hätten weitere fünfzehn lange Jahre auf die nächste Chance zur Rettung der Erde warten müssen. Aber dann wäre es vielleicht schon zu spät gewesen.
Dieser Gedanke war so schrecklich, dass der GroÃmeister die Augen schloss und leise seufzend den Kopf schüttelte.
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