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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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tiefen Ausschnitt überging. In einer anderen Auslage lag ein strengeres weißes Kleid, das fast eine Replik des Kleides war, das Audrey Hepburn am Ende von Ein süßer Fratz trug. Es hatte einen tiefen Halsausschnitt, dreiviertellange Ärmel und ein auf Figur geschnittenes Mieder mit einem knielangen Rock. Ein Schmuckstück. Als die Besitzerin des Ladens zur Tür kam und mich strahlend ansah, wusste ich, dass ich zu lange hingeschaut hatte. Dann schielte sie auf meinen Ringfinger, neigte ihren Kopf zur Seite, drehte sich um und schloss die Tür. So ein Biest.
    »Vielleicht will ich ja gar nicht heiraten«, brummelte ich vor mich hin, machte kehrt und lief mit rotem Gesicht weiter. Ich tätschelte meine treue, leicht ramponierte Tasche und fragte mich, wie viele Marc-Jacobs-Taschen ich mir für das, was eine durchschnittliche Hochzeit kostete, leisten konnte. Überraschend und erschreckend wenige. Ich versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, indem ich wieder einen Blick auf Alains Plan warf. Seinem Gekritzel nach befand ich mich am richtigen Ort, und tatsächlich kam mir die Straße bekannt vor. War ich im Kreis gelaufen?
    »Ich werde mich verlaufen«, murmelte ich und schielte wieder auf den Plan. Für mich sahen alle Straßen gleich aus, und ich hatte absolut keinen inneren Kompass, der mich leitete. Dieses blöde BlackBerry, wo war das GPS , wenn man es brauchte?
    Ich verweilte einen Moment an einer Straßenkreuzung, nahm ohne Rücksicht auf die entsetzten Blicke, die ich erntete, meine Sonnenbrille ab und sah mich um. Und da merkte ich, warum mir die Straße so bekannt vorkam. Der Laden, der Handtaschen aus Lederjacken machte, Virginies Pariser Geheimtipp erster Güte, befand sich mir direkt gegenüber. Stirnrunzelnd drehte ich meinen Plan ein paar Mal herum. Er besagte, dass ich an diesem Laden vorbeimusste. Ich folgte also der Straße und widerstand diszipliniert dem Drang, einen Blick in den Pralinenladen auf der anderen Seite zu werfen, bis ich das Ende der Straße erreicht hatte. Und fand den Apple Store. Als ich mich umdrehte, konnte ich noch immer den Handtaschenladen sehen. Schon verrückt, dass wir so nah dran gewesen waren. Erleichtert, einer Internetverbindung einen Schritt näher gekommen zu sein, rannte ich fast in den Laden, wobei ich fast von einem Mann auf einem Motorroller umgefahren worden wäre. Wirklich schlimm, wie schnell ich mich daran gewöhnt hatte, nur noch in eine Richtung zu schauen, wenn ich eine Straße überquerte. Mein Gott, ich war wirklich schon New-York-abhängig.
    Nach ein paar Minuten ziellosen Umherstreifens von einem Computer zum anderen, kam ein sehr junger Verkäufer im himmelblauen Hemd auf mich zu, das einem überall auf der Welt Hilfe signalisierte, dabei aber auch das Gefühl gab, wirklich sehr dumm zu sein.
    Als ich mir eingestand, dass meine Fähigkeit, Kaffee, Croissants und Wein zu bestellen, mir beim Kauf eines Netzkabels nicht weiterhelfen würden, holte ich meinen Laptop heraus und zeigte auf die Steckdose.
    »Hi, ich, äh, mein Gott, tut mir leid«, dabei gestikulierte ich wild mit meiner freien Hand und zog mein bestes »Ich-weiß,-ich-bin-eine-wirklich-dumme-Touristin«-Gesicht.
    »Brauchen Sie ein Netzkabel? Oder einen Adapter für Ihr Netzkabel?«, fragte er mit deutlichem kalifornischen Akzent. »Das vergessen die Leute immer gern auf Reisen.«
    Ich lächelte gequält. Mann, er brauchte sich wirklich nicht anzustrengen, um mich dumm aussehen zu lassen, diesen Job erledigte ich selbst schon sehr gut. »Ein Netzkabel bitte.«
    Während das Wunderkind damit beschäftigt war, nach einem passenden Kabel für meinen »Wow,-der-ist-ja-praktisch-antik«-Laptop (er war zwei Jahre alt) zu suchen, sprang ich auf einen Hocker und loggte mich in eins der MacBooks des Ladens ein. Als die Browserseite vor mir aufging, empfand ich dies weitaus aufregender, als es sein sollte, und während ich TheLook.com anklickte, fiel mein Blutdruck tatsächlich von »kurz vor einem Schlaganfall« auf »Ich-werde-den-Tag-schon-überleben«-Niveau.
    Ich hatte etwa fünf E-Mails von Mary bekommen, jede ein wenig verärgerter als die vorangegangene, weil ich sie vernachlässigt hatte. Und zahllose von Donna. Mein Pulsschlag beschleunigte sich wieder, als ich mir die letzte Nachricht von Mary vornahm.
    Liebe Angela,
    mir ist klar, dass Sie viel zu wichtig sind, um sich, seit Sie für Belle schreiben, noch an mich zu erinnern, aber wenn Sie Ihren Blog behalten möchten, schicken Sie mir

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