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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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aber ich hatte Schwierigkeiten, ein Kabel für mei nen Laptop zu bekommen (blöde Macs), und mein BlackBerry funktioniert nicht mehr (hat schon mal jemand Probleme mit Verizon in Frankreich gehabt?), aber jetzt bin ich wieder für Euch da und noch immer verzweifelt auf Eure Top-Tipps angewiesen. Sie könnten im Belle -Magazin landen! Jetzt muss ich aber Schluss machen, denn in drei Stunden kommt Brooklyn Boy zurück von seinem langen harten Tag voller Interviews (der Arme), und ich muss ihn zu einem feudalen Geburtstagsessen ausführen. Und zwei der noch verbleibenden Stunden gehen bestimmt drauf, um mein blaues Auge zu überdecken, ansonsten gibt es keine Liebesblicke beim Dinner. Tatsächlich dürfte es ihm dann schwerfallen, überhaupt etwas drinzubehalten.
    Ah, c’est la vie.
    Ich postete den Blog und klappte den Computer zu. Von Mary gab es noch keine Nachricht, obwohl ich wusste, dass sie an ihrem Schreibtisch saß, und die anderen E-Mails, darunter eine dringende Anfrage der Bank von Paraguay, würden warten müssen, bis ich ein sehr langes, sehr heißes Bad genommen hatte.
    Bevor ich nach New York zog, brauchte ich etwa drei Minuten, um zu entscheiden, was ich anziehen sollte, wenn ich mit meinem Freund verabredet war. Für gewöhnlich das, was oben auf dem Stapel der Bügelwäsche lag und eigentlich nicht gebügelt werden musste. Nachdem ich fast ein Jahr lang mit Jenny zusammengewohnt hatte, konnte ich mich nicht mehr zwischen einer schwarzen Jeans, einer schwarzen Leggins und drei identischen T-Shirts mit V-Ausschnitt in Schwarz, Weiß und Grau entscheiden. Nachdem ich alle drei anprobiert hatte, entschied ich mich für das weiße, dazu meine hautengen Jeans, Virginies babyblaue Louboutins und eine lange, dünne Silberkette mit einem schönen Aquamarinanhänger, die mir bei meiner letzten Runde durch die Läden des Marais in die Hände gefallen war. Ich war nicht ganz davon überzeugt, ob diese als für die Arbeit wichtiger Gegenstand und damit von der Versicherung abgedeckter Ersatz durchgehen würde, aber schließlich ging es hier um Belle . In Paris konnte ein Mädchen doch unmöglich an einem Freitagabend mit seinem Freund, der zudem seinen dreißigsten Geburtstag feierte, ohne Accessoires ausgehen? Das zusätzliche Make-up, das ich auf meinem Rückweg zum Hotel bei MAC ( vive la amerikanische Weltherrschaft!) gekauft hatte, war definitiv wesentlich, egal wie man es betrachtete. Um acht Uhr sah man vom Bluterguss meiner Wange und meinem blauen Auge so gut wie nichts mehr. Wenn ich das Licht stark dimmte. Und mein Haar auf eine Seite kämmte. Und nicht hochschaute. Als ich mich für vorzeigbar hielt, setzte ich mich in den Sessel am Fenster und nutzte die Wartezeit auf Alex, indem ich den Anfang meines Artikels für Belle überarbeitete.
    Dreißig Minuten später wartete ich immer noch. Ich klappte meinen Laptop zu und zappte mich durch die Fernsehkanäle, wobei ich mich von Alex’ Geruch, der dem Sessel noch immer anhaftete, beruhigen ließ, ohne mich erneut aufzuregen, dass dieser nur deshalb nach ihm roch, weil er die halbe letzte Nacht darauf verbracht hatte. Nachdem ich weitere zehn Minuten die französische Version von Glücksrad verfolgt hatte (mit Victoria Silvstedt als Gaststar!), überlegte ich mir, dass ich Alex’ Mobiltelefon über den Festnetzanschluss des Hotels erreichen könnte. Im Schneidersitz auf dem Bett sitzend, mein Mobiltelefon in der einen, den Hörer des Zimmertelefons in der anderen Hand, versuchte ich herauszufinden, wie man einen internationalen Anruf durchstellte. Als fünf Minuten später mit einem Klicken die Tür aufging, hatte ich den Hörer bereits auf die Matratze geknallt und mit Beschimpfungen bombardiert.
    »Ahh – und jetzt ein Foto«, sagte Alex, der noch in der Tür stand.
    »Wo warst du?«, schrie ich fast. »Es ist schon gleich neun.«
    »Haben wir nicht gesagt, wir treffen uns um neun zum Abendessen?«, fragte er verlegen und strich sich das Haar zurück.
    »Du hast acht Uhr gesagt«, erwiderte ich und legte die Betonung, unterstrichen durch meinen auf ihn gerichteten Zeigefinger, auf das »Du«.
    »Mist, Angela. Tut mir leid.« Er zuckte zusammen. »Ich bin aufgehalten worden. Bist du jetzt fertig?«
    »Ja«, sagte ich und hatte sofort ein schlechtes Gewissen. Schließlich hatte er an seinem Geburtstag arbeiten müssen, da konnte ich schon ein wenig Nachsicht üben. Und wenn er tatsächlich geglaubt hatte, wir seien um neun Uhr verabredet, dann war er

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