Gucci, Glamour Und Champagner
Zeit mit Lächeln als mit Grübeln und Schmollen verbrachte. Die andere Seite seiner Haare war länger und fiel über seinen ausgeprägten Wangenknochen und betonte den Kontrast seiner schwarzen Haare auf der blassen Haut. Seine Lippen waren so voll und rot wie immer. Als sie sich zu einem kleinen Lächeln in die Breite zogen, konnte ich sehen, dass sie vom Rotwein gefärbt waren.
»Nun, was ist, sehe ich für dich alt aus?«, fragte er noch mal.
Ich schüttelte den Kopf und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen, ohne auf das Eis zu achten, das mir über die Finger lief. »Du siehst o.k. aus.«
»Gut, danke dafür. Jetzt komm weiter.«
»Wohin gehen wir?«, fragte ich, und mein Herz hüpfte schneller, als mir das in meinen geliehenen Louboutins möglich gewesen wäre. Ich warf meine leere Waffel in einen Abfallkorb, während Alex seine aß.
»Du wolltest Paris sehen.« Er deutete auf eine steile Treppe. »Dann lass uns Paris sehen.«
Ich schaute nach oben und sah dort eine schöne Kirche mit einer prächtigen Kuppel. »Sacré C œ ur?«, fragte ich, meinem inneren Rough Guide folgend.
»Sacré C œ ur«, bestätigte Alex. »Schaffst du diese Treppen in deinen Schuhen?«
»Ich liebe dich dafür, dass du mich gut genug kennst, um mich das zu fragen«, sagte ich und schaute hinunter auf die kleinen Folterinstrumente, die ich mir an die Füße geschnallt hatte. »Und ich finde es schön, dass ich mich bei dir wohl genug fühle, um darauf antworten zu können: Nein, nein, das kann ich nicht.«
»Dann komm«, lachte Alex und zog mich zu einem kleinen Ding, das wie eine Trambahn aussah. »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, bis sie schließen.«
Nach einem Spießrutenlauf vorbei an Männern, die uns Eiffeltürme aus Plastik und Sacré C œ ur als Schneekugel verkaufen wollten, drehte ich mich, eingezwängt in die Menschenmenge, die schon auf die Auslöser ihrer Kameras drückte, bevor sie vor der Kirche stand, um, und schaute hinaus auf Paris. Es war ein atemberaubender Anblick, ein pechschwarzer, von Sternen gesprenkelter Himmel fand sein Ebenbild in der Stadt darunter. Nachdem ich wieder Luft holen konnte, drehte ich mich zur Kirche um, für die es, wenn man so sagen kann, keine Worte gab. So schön war sie. Hübscher als Notre Dame, einladender und nicht so imposant, aber dennoch pathetisch. Der weiße Stein schien in der Dunkelheit zu leuchten, Scheinwerfer strahlten das Gebäude von unten an, und geschickt platzierte Spots hoben alle schönen Details hervor. Sollten Makel vorhanden sein, konnte ich sie nicht sehen. Jenny würde alles tun, um herauszufinden, wer hier für die Beleuchtung verantwortlich zeichnete, um diejenigen sofort für ihre nächsten Porträts zu engagieren.
»Gefällt es dir?«, fragte Alex und legte von hinten seine Hände auf meine Schultern.
»Ganz fantastisch«, sagte ich und schaute dabei abwechselnd auf die Kirche und auf das Panorama. »Danke, dass du mich hierhergebracht hast.«
»Ich wusste, dass dir die Aussicht gefällt«, flüsterte er. »Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies das Einzige an Paris ist, das älter ist als ich.«
»Ja, du siehst in etwa gleich alt aus.« Dabei knuffte ich ihn leicht.
»Ich bin es leid, dir ständig sagen zu müssen, dass du den Mund halten sollst«, sagte er und zog sich behände hoch auf das Mäuerchen vor uns. »Es ist doch wunderbar, oder? Ich bin immer gern hierhergekommen, weil einem hier Paris zu Füßen liegt.«
»Schöner als vom Eiffelturm?«, fragte ich und suchte nach dieser Landmarke.
»Der ist auf der anderen Seite«, sagte Alex, der wieder mal meine Gedanken las. »Und tatsächlich schöner. Die Pariser hassen den Eiffelturm, wie du weißt.«
»Snobs«, sagte ich und klatschte mit seinen Händen zwischen meinen. »Aber das hier ist umwerfend. Ich bin begeistert, wie Paris wogt.«
»Wogt?«
»Ja, du weißt schon«, sagte ich und gestikulierte in Ermangelung adäquater Worte. »So ein ständiges Auf und Ab. Die Gebäude sind rund, dann wieder eckig, hoch und niedrig. Alles fühlt sich, ich weiß nicht, kurvig an.«
»Und wie fühlt sich New York an?« Er sah mich amüsiert an. Das war fair, als Autorin sollte ich mich schließlich ausdrücken können.
»New York ist dünn«, befand ich. »Alles ist hoch und schmal und hält die Luft an. Wenn es eines gibt, was London zu bieten hat und was ich in New York vermisse, dann sind es die kleinen Grünflächen dazwischen. Es kann furchtbar klaustrophobisch sein. Es
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