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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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bräuchten wir den Parkplatz.«
    »Mir egal. Hier geht es ums Prinzip! Die haben ein millionenteures Haus UND eine Garage, und trotzdem stellen sie sich einfach dreist auf unseren Parkplatz. So geht das nicht! Was sollen wir denn jetzt dagegen tun?«
    Fletch denkt kurz über diese himmelschreiende Ungerechtigkeit nach. Er schaut von dem neuen Haus zu unserem Parkplatz. Ganz bestimmt brütet er jetzt den perfekten Racheplan aus, um unsere Nachbarn für ihre Raffgier zu bestrafen. Was er sich wohl ausdenkt? Die Parklücke mit riesigen Nägeln spicken? Oder mit Glasscherben garnieren? Rings um ihre Karre Brotkrumen ausstreuen, damit die kannibalischen Vögel sich dort versammeln und ihren hochglänzenden Geländewagen mit Kackebomben verunstalten?
    »Vielleicht könnten wir ein paar von den übriggebliebenen Balken da drüben nehmen …« Er zeigt auf den stetig wachsenden Schutthaufen vor dem Haus. Sehen Sie? Habe ich doch gleich gesagt, dass er da ganz auf meiner Seite ist. »… und dir damit das Kreuz zusammenzimmern, das du dir so redlich verdient hast.«

     
    An: [email protected]
Von: Ein Aussie-Fan
Datum: 15. Juli 2003
Betreff: Kannst Du mir helfen?
     
    Liebe Jen,
    ich arbeite in einem Baubüro – wie man sich denken kann, eine echte Männerdomäne. Ich bin eine zwanzig Jahre alte Blondine, umgeben von zumeist über fünfunddreißigjährigen Bauarbeitern, Baggerfahrern und Leuten aus dem mittleren Management, die sich für unheimlich witzig halten. Jeden Tag muss ich mir grottenschlechte Witze mit ellenlangem Bart und zweideutige Bemerkungen anhören, die sich so oft wiederholen, dass ich meistens schon vorher weiß, was jetzt wieder kommt. Oft bekomme ich tagtäglich dieselben »geistreichen« Kommentare von denselben Leuten zu hören.
    Was sollte ich Deiner Meinung nach am besten dagegen tun? Normalerweise lächele ich bloß höflich und wechsele das Thema in der Hoffnung, dass der Betreffende den Wink mit dem Zaunpfahl versteht und endlich zur Sache kommt, aber wie es aussieht, sind meine subtilen Hinweise viel zu dezent für diese Barbaren. Hast Du einen guten Rat für mich?
    Fragt eine ratlose Australierin

     
    An: Ein Aussie-Fan
Von: [email protected]
Datum: 22. Juli 2003
Betreff: RE: Kannst Du mir helfen?
     
    Liebe ratlose Australierin,
    entschuldige bitte, dass meine Antwort so lange auf sich warten ließ, aber ich musste vorher erst eine Expertin zu dem Thema befragen. Leider und obwohl ich mich selbst eigentlich für ziemlich hübsch halte (meine Mutter ist da ganz meiner Meinung), bin ich nie Zielscheibe unerwünschter männlicher Aufmerksamkeit gewesen. Um dieses Dilemma zu lösen, musste ich darum meine Freundin um Rat fragen, die liebreizende Melissa.
    Wobei ich natürlich mit Melissa befreundet bin, weil sie genauso gemein ist wie ich. Dieses Wochenende hat sie mich auf ein paar Drinks zu sich eingeladen, und nachdem wir ausführlich darüber diskutiert haben, welche unserer ehemaligen Kollegen wir am liebsten eins mit einer bleigestopften Socke überbraten würden, kamen wir auch auf Dein Problem zu sprechen. Sie hatte einen ganz einfachen Rat. Beleidige sie, sobald sie anfangen, Dir auf den Geist zu gehen. Um hässliche Konfrontationen zu vermeiden, ist es dabei allerdings äußerst wichtig, dass die Beleidigungen subtil und unterschwellig sind und erst dann ihren Stachel ausfahren, wenn Dein Opfer sich schon wieder umgedreht hat und geht. Deine Beleidigung solltest Du mit einem strahlenden Lächeln aussprechen, damit Dein Gegenüber sich nie so gaaaanz sicher sein kann, ob Du es ernst meinst oder nicht. Zum Beispiel könntest Du zu dem Kerl, der sich für so unglaublich witzig hält – nennen wir ihn der Einfachheit halber Steve – sagen: »Herrje, Steve, kennst du auch irgendwelche komischen Witze? Oder war das schon alles, was du draufhast?« An dieser Stelle bitte grinsen, und das war’s auch schon.
    Obwohl ich dringend raten würde, bei der Begrüßung noch ganz freundlich zu bleiben (niemand möchte als die Bürozicke verschrien sein), solltest Du deine kleinen Giftpfeile umgehend verschießen, wenn Du möchtest, dass das Großmaul an Deinem Schreibtisch endlich abzieht. Wenn der Stachel oft genug trifft, wird man Dich in Zukunft höflich grüßen und dann verschwinden, damit Du in Ruhe arbeiten kannst.
    Und darum geht es doch eigentlich, oder?
    Beste Grüße
    Jen

     
    Juhu! Ich habe einen neuen Aushilfsjob an Land gezogen! Bloß für kurze Zeit, aber das Geld reicht, um

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