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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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und funkelten und glänzten im Kerzenlicht und warteten nur darauf, mit flüssigen Köstlichkeiten befüllt zu werden.
    Und genauso sorgfältig machten wir uns selbst für den großen Abend zurecht. Fletchs Khakis hatten eine messerscharfe Bügelfalte; dazu trug er ein schickes Joseph-Abboud-Hemd. Meine Wahl fiel auf eine Leinen-Latzhose, die ich mit einem maritim geringelten, sommerlich leichten Rollkragenpulli von Ralph Lauren und Joan-&-David-Segelschuhen kombinierte. Der Look schrie geradezu: »Wenn ich nicht gerade im Gerichtssaal bin, mache ich gerne mal einen Segeltörn.« Perfekt! Sogar meine Haare waren makellos zu einem schlichten Bob frisiert, mit gerade genug Volumen. (Mein Markenzeichen, murmelgroße Perlen, vervollständigten natürlich das Ensemble.)
    Die beiden Hunde, die wir in Maisy und Loki umgetauft hatten, weil Bär und Bulle einfach zu sperrig klang, spürten wohl, dass es ein ganz besonders wichtiger Abend war, und schliefen brav in ihren Boxen ein. Da ich den Katzen durchaus einen peinlichen Auftritt zutraute, indem sie beispielsweise in aller Öffentlichkeit ihre Genitalien ableckten, bekamen sie eine Extraportion Katzenminze von mir, was die gewünschte Wirkung nicht verfehlte.
    Als Lisette und Jake schließlich klingelten, hatten sie allerfeinste belgische Nougatpralinen dabei und dazu eine anständige Flasche Wein. Hatte ich’s doch gleich gesagt, die beiden hatten einfach Stil! Jake gab Fletch die Hand und küsste mich auf die Wange, und Lisette schwärmte von meiner geschmackvollen Einrichtung. Und da wusste ich einfach, dies würde genau so ein niveauvoller, kultivierter Abend, wie wir ihn schon immer mal erleben wollten, seit wir nach Bucktown gezogen sind.
    Fletch stellte den Wein kalt und mixte routiniert die Cocktails. Wir plauderten ein bisschen, und das Gespräch war genauso angeregt und geistreich wie in einem Woody-Allen-Film oder im New Yorker . Ich war ganz besonders schlagfertig und charmant und konnte mir im Geiste schon die eleganten Soirées vorstellen, die wir gemeinsam mit unseren neuen besten Freuden ausrichten würden. 75
    Dann nahmen alle Platz, um sich den Film anzusehen, und Fletch servierte die erste Runde White Russians. Ich stehe total auf White Russians, weil sich in ihnen all meine Lieblingszutaten vereinen: Zucker, Fett, Koffein und Alkohol. Ich liiiebe leere Kohlehydrate. Wie dem auch sei, mein erstes Glas leerte ich wohl einen Tick zu schnell, aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Der Drink war cremig-köstlich und ich doch ein klein wenig nervös. Dass ich Wert auf die Meinung anderer Leute lege und darauf, ob sie mich mögen, war definitiv eine ungewohnte Erfahrung für mich.
    Fletch war so lieb, mir schnell einen neuen Cocktail zu mixen, und auch den stürzte ich gierig hinunter. Ach, die samtig-weiche liebliche Zartheit des Kaffees … Und, ach du lieber Himmel! Der zweite war schon weg, noch ehe Jeff Bridges’ Teppich gestohlen wurde! Aber ich dachte mir, da es ja bloß White Russians waren – wie stark konnten die schon sein? Ich meine, bloß ein Spritzer Kaluha und ansonsten eigentlich nichts als Sahne und Eis – also, ja, bitte, Liebling, ich nehme gerne noch einen. Mmm, so ist’s recht …
    Nachdem ich den vierten Drink geleert hatte, kamen mir einige tiefschürfende Gedanken. Und diese scharfsinnigen Ideen musste ich natürlich auf der Stelle lautstark der ganzen Gruppe mitteilen. Es ist zum Beispiel so, dass Fletch und ich keine Kinder wollen, also dachte ich mir plötzlich, es sei zum Brüllen komisch, der Runde zu verkünden, Fletch solle sich am besten »entmannen lassen« und er solle »schon mal ein Steakmesser holen. Das erledige ich gleich selbst!«
    Dann fiel mir auf, dass es ziemlich warm geworden war im Zimmer, weshalb ich, nachdem ich kundgetan hatte, zu »schwitzen wie eine trächtige Muttersau«, ins Schlafzimmer verschwand, wo ich mich meines Rollis entledigte, den Capri-Overall und den BH allerdings anließ. Mit einem Blick in den Spiegel stellte ich fest, dass ich mindestens genauso schnuckelig aussah wie die süßen Mädels im Bananarama-Video »Cruel Summer«. Aber noch fehlte etwas …
    Mir fiel das Pferdeschwanzhaarteil wieder ein, über das ich mich, als ich es vor ein paar Monaten in einem Laden entdeckt hatte, gar nicht mehr eingekriegt hatte, weil es haargenau zu meinen Strähnchen und meiner Haarstruktur passte. Den konnte ich doch einfach an meine Frisur klemmen, und die langen Strähnen würden es sicher

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