Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
Vom Netzwerk:
erfreulicherweise aus allen die Hochzeit betreffenden Entscheidungen herausgehalten. Nur bei den Einladungen hat sie einen Vorschlag eingebracht. Ich fand nämlich, irgendwas Glitzerndes, was so richtig nach Las Vegas aussieht, würde am besten passen, doch sowohl Mom als auch der Schreibwarenhändler waren anderer Meinung. Ihre Argumente haben mich letztendlich überzeugt, weshalb ich mich dann für schwere cremefarbene Karten entschieden habe, die sich wie kleine Flügeltüren öffnen lassen, hinter denen dann geprägtes Pergamentpapier über einem gemalten Buchsbaum zum Vorschein kommt. Die Einladung wird mit einer grünen Tüllschleife zusammengebunden und steckt in einem grünen Umschlag mit Pergamentfutter. Wirklich sehr edel. 89
    »Aber ich würde auch beide Kleider bezahlen.«
    »Was wirklich sehr großzügig von dir ist«, entgegne ich. »Aber auch rausgeworfenes Geld wäre. Mit den tausend Dollar würde ich lieber die Bar eine Stunde länger geöffnet lassen oder jedem Gast einen Geschenkkorb mitgeben. Denk dran, du hast selbst gesagt, bei einer Hochzeit sind die Gäste genauso wichtig wie das Brautpaar.«
    »Jennifer, um das Geld brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Wir können die Feier verlängern und trotzdem ein zweites Kleid kaufen, wenn du das möchtest.«
    Ich gucke sie über den Rand meiner Luftmatratze an. »Wer sind Sie und was haben Sie mit meiner Mutter gemacht?«, kommandiere ich streng. In ihrer Kindheit war ihre Familie immer knapp bei Kasse, weshalb meine Mutter ein äußerst sparsamer Mensch ist. Die Frau würde lieber sterben, als irgendwas zum regulären Ladenpreis zu kaufen.
    »Ich will doch bloß, dass deine Hochzeit genau so wird, wie du es dir vorstellst«, empört sie sich. »Was ist denn daran so verkehrt?«
    »Nichts, Mom. Das ist lieb gemeint, und ich bin dir sehr dankbar für das nette Angebot, aber sich mittendrin auch noch umziehen zu müssen, wäre nichts als Stress für mich, also kommt das nicht in die Tüte.«
    »Und wenn du dieses Grün trägst, das du so magst? Oder Rosa vielleicht? Warum muss es denn ausgerechnet Schwarz sein?«, stochert sie weiter.
    »Weil ich Schwarz mag und es mir steht. Und außerdem kann ich ganz unbeschwert essen, trinken und feiern, ohne Angst zu haben, dass jemand mir seinen tropischen Cocktail aufs Kleid schüttet. Das Kleid ist schön und praktisch, also werde ich mich darin auf jeden Fall wohlfühlen. Außerdem wollte ich immer schon ein richtig schickes schwarzes Cocktailkleid, und dieses Kleid kann ich auch später noch tragen.«
    Sie schnaubt. »Ja, zu einer Beerdigung vielleicht.«
    »Mom, lass es gut sein . Du hast dich von einer Verkäuferin beschwatzen lassen, ein Hochzeitskleid zu kaufen, das dir nicht gefallen hat. Du hast gesagt, du wirst jedes Mal wieder wütend, wenn du die Hochzeitsfotos siehst. Seit vierzig Jahren hegst du einen abgrundtiefen Hass gegen diesen Brautmodenladen. Das wird mir nicht passieren. Ich habe mich für das schwarze Kleid entschieden, und dabei bleibt es.«
    »Ich will doch bloß, dass du glücklich bist«, verteidigt sie sich und schrammt dabei hart an der Grenze zur mütterlichen Märtyrerin vorbei.
    »Das bin ich ja auch, also noch mal danke. Ohne euch wäre das alles nie im Leben möglich gewesen. Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen – ich habe dir noch gar nichts von den Schuhen erzählt, die ich mir gekauft habe.«
    »Hast du die offenen Sandaletten genommen, die ich dir vorgeschlagen hatte?«
    »Nein, die Absätze waren mir zu hoch, und die Riemchen haben ganz fies in den Knöchel eingeschnitten. Ich habe mir ein paar wirklich süße Pumps von Enzo gekauft, mit einem Absatz, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Hinten fehlt ein kleines Stückchen, aber man kann trotzdem gut darauf laufen und meine Beine sehen darin einfach toll aus.«
    »Schwarz?«
    »Ähm … nein.«
    »Du hast dir keine schwarzen Schuhe gekauft? Was willst du denn sonst zu einem schwarzen Kleid tragen?«
    »Na ja, sie waren runtergesetzt, was dich doch eigentlich freuen sollte. Was sie Farbe angeht, sie sind … na ja, ehrlich gesagt, sie haben ein Leopardenmuster und …« Meine Mutter taucht plötzlich unter. »Mom? Mom? Mutter, wo bist du? Mom! MOM! Es sind doch bloß Schuhe. HÖR SOFORT AUF, DICH ZU ER-TRÄNKEN!«

     
    »Tut es dir nicht leid, dass wir niemanden aus deiner Familie zur Hochzeit eingeladen haben?«, frage ich Fletch.
    »Jen, was habe ich dir gesagt, Gesprächsattacken aus dem Hinterhalt betreffend,

Weitere Kostenlose Bücher