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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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Lettern: „LIGHT NIGHT – Berlin feiert an der Gedächtniskirche!“
    „Cool, und ich mitten drin!“ , dachte ich.
    „Ein blauer Engel!“ , sagte auf einmal eine Stimme hinter mir.
    Lohengrin hob den Kopf und knurrte leise. Ich sah mich um und blickte in ein Paar dunkelgeschminkte Augen, eines schlanken jungen Mannes.
    „Wie bitte, meinen S ie etwa mich?“, erkundigte ich mich, nicht wissend in welche Kategorie von dumm ich diese Frage einstufen sollte, da außer uns niemand in Hörweite war.
    Er beugte sich leicht zu mir herunter, legte den Kopf schräg und wies auf meine Tasche. „Ja, ich meine Sie. Sie sind ein blauer Engel!“ Seine Betonung lag auf blau, was mir den Wink auf meine Tasche erklärte. Bevor ich noch etwas erwidern konnte, z.B.: „Das ist doch nicht Besonderes, so laufen hier doch alle rum…“, ging er langsam um die Bank herum, tat geheimnisvoll und sagte: „Alle anderen tragen ihre Lichter provozierend offensichtlich, Sie aber haben es als unbewusstes Zeichen eingesetzt, um Gleichgesinnte zu finden!“
    „Hab ich nicht!“ , protestierte ich kindisch trotzig, mit gerunzelter Stirn.
    „Ich sagte doch, unbewusst!“ , gab er besänftigend zurück und ließ sich neben mir auf die Bank sinken, dabei legte er eine Hand auf mein Knie.
    Er hatte etwas Hypnotisches. Vielleicht lag es auch nur an dieser Nacht!
    „Sie wissen wahrscheinlich noch nichts von Ihrer Gabe?“, seine Stimme drang gespenstisch warm in meinen Kopf, berauschend wie ein schwerer Wein. „Meine Gabe?“, wiederholte ich um Erklärung nachsuchend.
    „Die Gabe des Sehens!“ , fuhr er fort, „ich habe dich gefunden und kann sie dir eröffnen!“
    Ich bin eine Seheri n!, dachte ich, verzückt schaudernd! Du bist bescheuert!, schalt ich mich im nächsten Atemzug. Lass ihn doch erzählen!, konterte meine geistig minderbemittelte Gehirnhälfte, die schließlich die Oberhand gewann, und ich lauschte seiner einlullenden Stimme.
    „Ich bin Leon“ , vertraute er mir an. Leon hatte zotteliges schwarzes Haar und trug am rechten Ohr ein kleines, hängendes Silberkreuz.
    „Ich bin selbst ein blauer Engel. Ich bin im Schwarzwald aufgewachsen, bei den Schwarz-Weißmagiern! Ich habe dort schon von Klein auf mit meiner Kraft umzugehen gelernt. Man nimmt sie als Kind viel selbstverständlicher an. Als Erwachsener wehrt man sich gegen alles Unerklärliche!“
    Als ich ansetzen wollte um zwischenzufragen, was denn das Unerklärliche sei, hob er die Hand und sprach weiter.
    „Für uns ist es unerklärlich, weil unser Verstand es nicht begreifen und logisch nachvollziehen kann. Es ist aber ganz natürlich, wie der Himmel und die Sterne, wie das Leben in Mensch und Tier. Es ist genauso ein Geschenk Gottes wie alles auf dieser Erde. Ein Geschenk an einige Wenige, um vielen anderen damit zu helfen.
    Ich sah ihn immer noch fragend an. Ich sollte als Werkzeug Gottes den Menschen helfen?
    Er hob wieder die Hand und fuhr fort: „Werkzeug Gottes ist vielleicht etwas zu viel gesagt. Nennen wir es mal bevorzugte Menschen, die ihre Gabe zum Wohle der Allgemeinheit nutzen dürfen. Niemand ist gezwungen, sein Können einzusetzen. Wir dürfen es auch ignorieren und einfach ohne einen Gedanken daran weiterleben. Aber es reizt die meisten ihr Talent einzusetzen und zu trainieren. Wir blauen Engel können in die Zukunft sehen, Gedanken lesen und Talente erfühlen.“
    Dann wären blaue Engel perfekt geeignet für die Berufsberatung, ging es mir durch den Kopf, wobei meine Gedanken durchaus ernst gemeint waren!
    „Man kann seine Kräfte zentrieren und stärken indem man intensiv übt und fest daran glaubt. Wobei der Glaube bald dem Wissen weicht. Ansonsten treten sie nur sporadisch auf und ungeplant. Nur das Erfühlen der Talente eines Menschen, das ist dir immer schon gegeben.“
    Ich öffnete den Mund, um zu erfahren wie ich trainieren könnte und wie ich zum Gedankenlesen fähig wäre, da ging wieder seine Hand hoch und er gab mir zu verstehen, dass ich all das noch von ihm lernen würde.
    „Wie, das wirst du noch erfahren, vorh er erzähl ich dir noch von den anderen!“, sagte er bedeutsam.
    Die a nderen, dabei handelte es sich doch hoffentlich nicht um Außerirdische!, schwirrte es in meinem Kopf herum.
    Auch diesmal sollte ich eine direkte Antwort auf meine nicht gestellte Frage bekommen.
    „Andere Engel, Menschen wie du und ich mit anderen besonderen Fähigkeiten. In unserer Gemeinschaft gibt es noch grüne, rote und gelbe Engel.“
    Ich

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