(Gummi-) Baerenstarke Kerle
Karstens Zehen wären gebrochen!
„Das ist nicht witzig!“ stöhnte Karsten und humpelte, von Smokey gestützt zurück zu unserem Tisch.
Wir gingen hinterher. „Du hast angefangen!“, verteidigte sich Tim.
„Jungs, ihr seid bescheuert!“ , meldete sich Mandy, die immer noch nicht zum Tanzen gekommen war.
„Die nächste Runde geht auf mich!“ , versuchte Tim sie versöhnlich zu stimmen.
„Dann nehm ich einen Mega-Bahama-Mama!“ , verkündete Karsten, dessen Schmerzen auf wundersame Weise verschwunden schienen.
„Der wird dich killen!“ , raunte Smokey ihn an.
„Na und, ich muss ja nicht fahren!“ , grinste er zurück.
„Zwei Caipi“ , bestellte Meise als der Kellner kam.
Schön, eine Cocktail-Runde, ich schloss mich an und bestellte einen Cosmopolitan, lecker, mit Preiselbeersaft! Tim wollte Whisk ey Sour, Smokey verdrehte die Augen, nahm dann aber auch einen Cosmo.
Nach dem Caipi bekam Mandy Meise endlich dazu , auch mal mit ihr zu tanzen. Sie waren wirklich ein schönes Paar!
Der Bahama-Mama zeigte schon nach der Hälfte seine Wirkung.
Karsten hob den Zeigefinger: „Sarah, ich hab gehört, du warst in Berlin!“
Smokey stieß ihm mit voller Wucht ihren Ellenbogen in die Rippen.
„Hey, ich will doch nur was klarstellen!“, kiekste Karsten.
Woher wussten die beiden schon wieder von meiner Berlin-Tour?
Ich sah Tim vorwurfsvoll an. Der winkte ab. Dann blieb nur noch Ursula, die alte Plappertante!
Smokey deutete mein Stirnrunzeln richtig . „Bevor du irgendwelche falschen Verdächtigungen anstellst, wir haben die Info noch warm serviert bekommen! Carmen hat im Studio angerufen und dich sofort verpetzt!“
Schon bei dem Namen lief ich vor Wut rot an.
„Moment, bevor du lospolterst! Lass uns dir vorher eine Kleinigkeit erzählen!“, plötzlich stand Mandy neben mir.
„Na da bin ich ja gespannt ,was die Giftspritze euch aufgetischt hat!“, zischte ich.
„ Muss das Thema jetzt sein?“, mischte Tim sich ein, „war gerade so nett!“
„Ja!“ , sagten die vier wie aus einem Mund.
„Dann also?“ G espannt und knurrig verschränkte ich die Arme und blickte von einem zum anderen.
Mandy ergriff das Wort: „Carmen wohnt zwar jetzt in Felix ’ Wohnung, aber als Nachmieterin! Felix ist mit Elsa zu Teddy in die Villa gezogen.“
„Wir arbeiten an einer neuen Scheibe und sind eh die ganze Zeit im Studio. Die Karre von Felix ist mehr in der Werkstatt als auf der Straße und der hat bestimmt keine Lust, mit dem Bus zu fahren! Da is er gleich im Studio eingezogen!“, freute sich Karsten.
„U nd warum sollte mich das noch interessieren?“, tat ich völlig unberührt.
Innerlich machte ich Freudentänze und stopfte Carmen ihre Puschelpumps in die Fresse!
„Na ja, damit du nicht so schlecht von Felix denkst!“, verteidigte ihn Mandy.
„Okay, dann geht es Elsa wenigstens gut“ , schlussfolgerte ich trocken, und um vom Thema wegzukommen setzte ich hinzu: „Dann geh ich jetzt ´ne Runde mit Lohengrin.“
Ich schlürfte den Rest Cosmo aus dem schicken Cocktailglas und forderte von Smokey die Busschlüssel.
„Ich komm mit!“ , beschloss sie und zog Karsten die Schlüssel aus der Jacketttasche. Wir verließen die Szene.
Ich sah sie nicht an , als wir zum Parkplatz gingen.
Sie holte L. aus dem Auto und der sprang vor lauter Freude , aus seiner Zelle zu entwischen, gleich voran. Wir staksten auf unseren Tanzschühchen in gemäßigtem Tempo hinterher.
„Warum ich dir nicht früher was gesagt hab?“ , zerknirscht versuchte Smokey sich zu erklären. „Weil ich das nicht am Telefon besprechen wollte, und wann hätte ich denn bis jetzt die Möglichkeit gehabt? Vielleicht als wir dich umgeplünnt haben?“
„Zum Beispiel! Du bist immer so taktvoll! Ihr habt mich also umgeplünnt! Schöne Umschreibung! Jetzt fühl ich mich gleich attraktiver!“ , höhnte ich.
„Du weißt , was ich meine! Ich wollte den richtigen Moment abwarten und es dir nicht vor der ganzen Rasselbande erzählen. Ich dachte, du freust dich darüber!“ Feldwebelmäßig stauchte sie mich zusammen.
„Stimmt ja auch, aber wofür? Ist doch eh vorbei“ , jammerte ich und eine verirrte Träne kullerte über meine Wange.
„Pass auf dein Make-up auf!“ , warnte Smokey und drückte mich.
Lohengrin war stehen geblieben und wirkte etwas verstört. Er versuchte krampfhaft sein Halsband loszuwerden. Erst schüttelte er sich, dann begann er es mit den Pfoten zu traktieren.
„Was veranstaltest du denn da?“ ,
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