(Gummi-) Baerenstarke Kerle
noch nicht zu warm ist. Meistens hier oder am Kanal lang. Immer so um die zehn Kilometer. Wenn du dich dran gewöhnst, kannst du bald nicht mehr ohne.“
„Erstmal dran gewöhnen! Mich überkommt so etwas leider nicht oft. Und wenn ich nicht gerade darauf brenne mich zu bewegen , bekommt mich so schnell keiner von der Couch hoch. Aber heute ist mir mal danach.“ Erzählte ich schnell, um nicht aus dem Rhythmus zukommen.
„Dann lass uns das mal ausnutzen. Kennst du den Weg von hier zum Zentrum? Da gibt’s einen Wanderweg, und wenn du Lust hast lad ich dich im Stellas zum Frühstück ein, oder hast du schon gegessen?“
„Wann denn, ich hab doch kaum geschlafen! Wieso bist du eigentlich so fit?“ , antwortete ich.
„Ich kann nach der Arbeit immer schlecht schlafen, ich leg mich nachmittags hin, das reicht dann bis abends. Kommst du nun mit?“
Nick s Worte klangen mir in den Ohren, Tim kann gefährlich werden! Ach was, Tim war immer so nett. Welche Frau hatte ein wenig Aufmerksamkeit nicht gern?
„Okay, ich komm gerne mit, aber renn nicht so schnell, sonst mach ich auf halber Strecke schlapp und du musst allein frühstücken!“ Mit diesen Worten gab ich Gas, ich wollte schließlich zeigen, was in mir steckt, bevor die Seitenstiche wieder losgingen. Lass ihn raus den Tiger, zeig ihnen, dass du es kannst! Mit …, die wecken den Tiger in dir!
Ja, ich war ein Tiger, ich konnte laufen und springen , das sollte mir erstmal jemand nachmachen!
„Du rennst wie aufgezogen, verausgab dich nicht , sonst machst du wirklich gleich schlapp und ich muss dich den Rest der Strecke tragen!“
„Ist das eine Drohung?“ , fragte ich ihn lachend und lief etwas weniger schnell weiter. Wenn ich erstmal drin war, ging mir nicht mehr so schnell die Luft aus, dann musste ich mich austoben. Nebenwirkung war die einsetzende Transpiration, mir lief der Schweiß den Bauch runter und ich hatte das Gefühl, mein Schlüssel würde sich abzeichnen. Also wurde ich noch langsamer und versuchte unauffällig mein Shirt zu begutachten.
Ich reckte den Hals und starrte nach unten . Es ist nicht so einfach zwischen bzw. unter seinen eigenen Busen zu gucken, ohne ihn mit den Händen ein wenig hochzuschieben, was ich kaum machen konnte, weil Tim die ganze Zeit neben mir herlief und ich wahrscheinlich erst richtig Schweißflecken hinterlassen hätte.
Tim schien meine Bemühungen bemerkt zu haben und meinte höchst interessiert : „Kann ich dir helfen?“
„Nein, nein “, meinte ich beiläufig, „ich hab nur (ja was denn?) – nur meine Halskette zu Hause liegen lassen, das macht mich ganz nervös, weißt du, als wenn man seine Uhr vergisst!“ Tralala, hörte sich doch ganz gut an.
„Lass uns doch den Rest gehen, ich schaff es nicht mehr, du hattest recht!“ Ich hoffte, bis zum Stellas wieder zu trocknen, wenn ich nicht mehr rennen würde. Ich schlackerte mit den Armen, um mir Luft zuzufächern. Außerdem fühlten sich Männer immer gut, wenn man ihnen sagte, sie hätten recht, egal worum es gerade ging.
Tim lief rückwärts vor mir her und sagte: „Weißt du , was praktisch ist? Seine Schlüssel in einem Hipback zu verstauen!“ Breit grinsend drehte er sich um und lief ein Stück vor.
Toll, war ich wieder der Trottel! Im Fernsehen sahen die Mädels immer so toll aus beim Joggen, keine schleppte irgendwelches Klimbim mit sich rum, niemand schwitzte , und wenn dann nur dezent auf der Stirn, und wenn sie dann in einem Biergarten landeten, zauberten sie von Gott weiß woher ihr Portemonnaie heraus und schoben lässig ihre Sonnenbrillen auf die Stirn, um ihre immer noch perfekten Frisuren besser zur Geltung zu bringen, bähhh! Ich will auch so sein!
Tim stoppte und wartete darauf , dass ich angeschlichen kam.
„Nimmst du mich überhaupt so mit, ich seh aus wie ein Schlumpf!“ , jaulte ich.
„Aber Schlumpfinchen, natürlich , niemand ist so süß schlumpfig wie du!“, feixte er, mir hätte nur noch dadada dududu gefehlt, na du kleines Baby, du bist aber niedlich! Ich hatte keinen Appetit mehr, aber vielleicht änderte sich das ja wieder.
Inzwischen war es kurz nach halb zehn, und wir waren fast in der Stadt angekommen. Nur noch zwei Straßen und wir waren beim Stellas.
Tim wollte meine Hand nehmen , um mit mir das letzte Stück die Straße hinaufzuschlendern, aber das hatte er sich verscherzt. Ich zog sie weg und sah ihn genervt an: „Du kannst ja schon vorlaufen und einen guten Tisch sichern, du Held!“
„Wieder mal
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