(Gummi-) Baerenstarke Kerle
besser als das letzte Mal, ansonsten möchte ich Sie bitten, doch ein anderes Taxi zu nehmen!“ Der Fahrer,der mich an dem Abend bei Stefan abgeholt hatte, grinste jetzt hämisch. Da wurde mir glatt wieder schlecht, aber ich wollte nach Hause, also stieg ich brav ein und sagte: „Mir geht es ausgezeichnet, danke der Nachfrage, Sie kennen ja den Weg!“
„W ie reden Sie mit der Dame, das ist nicht Frau Tolski, was erlauben Sie sich!“, warf sich Tim in die Brust.
„Ganz ruhig Tim, es hat schon alles seine Richtigkeit, wenn du jem andem das Auto vollreiherst darf der auch mal so mit dir reden. Die Rechnung hat jemand anders übernommen, deshalb der Name, also beruhig dich, dafür brauch ich den Weg nicht zu erklären.“
Tim guckte mich ziemlich blöd an, entweder weil ich so direkt war oder weil ich ihn verwirrt hatte. Banane, jetzt wollte ich ins Bett.
Der Fahrer wusste wirklich noch, wo ich wohnte. Tim bezahlte und ich stieg schnell aus.
„Soll ich nicht noch auf eine Tasse Kaffee mit reinkommen?“
Der gab wohl nie auf!
„Nein Tim, ich bin müde. Danke fürs Frühstück!“ Ich gab ihm eine flüchtigen Kuss auf die Wange und lief zur Haustür, wühlte meinen Schlüssel hervor und verschwand im Flur. Froh allein zu sein fiel ich aufs Bett und schlief noch zwei Stunden.
Abrakadabra – Ursula
Als ich aufwachte, kam es mir wie eine Ewigkeit vor, mit Tim unterwegs gewesen zu sein. Ursula fiel mir ein, und ich griff zum Telefon und rief sie an.
„Ich bin es , Sarah, alles klar bei dir?“
„Ach, die Verschollene meldet sich aus dem Urwald zurück! Wie ist es dir ergangen im Dschungel der Leidenschaften? Hast du Stefan schon erlegt, oder läuft er noch frei rum ?“ , alberte sie gleich los.
„Teils, teils“ , sagte ich und machte eine kurze Pause, um mich zu sammeln und zu überlegen, wo ich anfangen sollte.
„Komm schnell vorbei und er zähl mir alles! Ich mach uns Makkaroni mit Käsesauce, dann geht das gleich viel besser! Ich muss dir von Siegfrieds Plänen erzählen, du hast so lange nichts mehr von dir hören lassen, ich bin nicht mehr auf dem neusten Stand!“, sie brabbelte wie ein Wasserfall.
„Bin in einer halben Stunde bei dir“ , rief ich in den Hörer, „muss noch duschen!“
„Ich setz schon das Wasser auf, bis gleich!“ , es piepte nur noch in der Leitung und ich legte auf und ging ins Bad.
Schnell wusch ich mir den kalten Schweiß vom Körper , spülte noch kurz meine Haare aus und rubbelte mich trocken.
Ich schlüpfte noch feucht in Jeans und T-Shirt, was gar nicht so einfach ist . Es wurde zu einem Ringkampf zwischen mir und der Hose und endete in einem 1:0 für die Hose, indem sie sich zerlegte und meinen linken Oberschenkel freigab. Mit Schlitz als modische Neuerrungenschaft flitzte ich in die Sommersonne und düste mit meinem Entchen Richtung Ursula.
Ich hatte zwar nach dem Frühstück keinen Hunger , aber die Aussicht auf Käsesauce ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen!
Bei Ursula angekommen stieg mir der Geruch schon draußen in die Nase. Ich drückte meine Nase ans Küchenfenster neben der Haustür und machte eine Schweinchenfratze. Ursula hüpfte vor den Töpfen hin und her, und als sie mich sah zog sie die Gardine zur Seite und sagte: „Ist das etwa schon ein Hinweis auf deine wilden versauten Nächte?“ Dann öffnete sie mir die Tür.
„ Ich bin ein harmloses Ferkel!“, verteidigte ich mich, schnappte mir eine Gabel, piekte damit eine Nudel auf und tunkte sie gleich die Sauce.
Schmatzend sagte ich : „Göttlich, starke Suchtgefahr!“ Als ich wieder pieken wollte, nahm sie mir die Gabel weg. „Bisschen Geduld! Es wird gleich angerichtet!“ Sie holte zwei gewaltige tiefe Teller heraus und schaufelte die Nudeln darauf. Dann übergoss sie sie genießerisch mit massenweise Sauce und dekorierte das Ganze mit frischem Basilikum.
Der Tisch im Wohnzimmer war schon gedeckt und zwei Ballongläser mit lieblichem Rotwein standen dort und warteten auf uns.
Wir stießen mit dem Wein an. „Auf Stefan Reinhardt!“, sagte Ursula.
„Lieber auf eine schnelle Entwirrung“ , sagte ich und bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Ursula s ah mich schief an und sagte: „Iss erstmal!“
Nachdem ich die Hälfte meiner Nudeln verschlungen hatte und schon fast platzte, begann ich zu erzählen wie das Treffen mit Stefan am Donnerstag abgelaufen war. Dass er mich mit einem Z3 abgeholt hatte, ich auch mal fahren durfte, dass das Angebot nach
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