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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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ich ihn nicht mit ab geholt hatte! Was erzählte ich überhaupt irgendwem? Ursula bekam eine Krise wenn ich ihr beichtete, dass ich sie verpfiffen hatte, Siegfried würde es auch nicht gerade freuen zu hören, dass ich uns hab auffliegen lassen! Und wer würde so eine wie mich überhaupt noch einstellen?
    Ich werde de n Rest meines Lebens im WildCats servieren, dachte ich, aber so lange wollten die mich bestimmt auch nicht haben, dort konnte ich höchstens noch als Klofrau arbeiten, wenn ich alt und runzelig war!
    Ich heulte Rotz und Wasser! Kein Mensch war auf der Straße und keinen interessierte es! Ich hatte es verdient! Ich war schlecht und obendrein auch noch blöd! Warum sollte es mir besser ergehen!
    Es schien mir als wären Stunden vergangen, seit ich bei Stefan ausgebrochen war. Dabei waren es vielleicht 25 Minuten!
    Ich konnte nicht mehr stöckeln, ständig trat ich in eine Kuhle oder versank im Modder des Straßenrandes. Meine Bänder waren in der letzten Viertelstunde mehr gedehnt worden als in den letzten 15 Jahren!
    Die Dinger mussten aus, der nächste Begrenzungsstein war meiner. Sitzend zog ich mir die Pumps von den geschwollenen Füßen.
    Weit entfernt sah ich einen Laster in meine Richtung brausen.
    Per Anhalter? Das traute ich mich nicht! Lieber barfuß weiter.
    Die Schuhe in der Hand schlurfte ich weiter.
    Der Lkw dröhnte heran, ich drehte mich vorsichtshalber noch mal um, nicht dass er mich einfach überkachelte! Oder sollte ich gleich auf die Straße springen? Bei dem Gewicht des Fahrzeugs und den großen Rädern war das bestimmt ein schneller Tod!
    Was hatte ich denn zu verlieren? Felix würde mich nicht mehr wollen, wenn er wüsste was vorgefallen war, Ursula kündigte mir die Freundschaft und die Polizei würde mich wegen Betrugs und Vorspiegelung falscher Tatsachen in den Knast stecken!
    Aber wer kümmert sich um meinen Kater, wenn ich nicht mehr bin?
    Also doch nicht vor die Zwillingsreifen werfen!
    In einigem Abstand hinter dem Laster fuhr ein Auto, ich strengte mich an um sehen zu können, was es war.
    Ein Z3!!! Also doch Zwillingsreifen, nein, per Anhalter!
    Ich streckte den Daumen raus und betete , der Lkw würde mich mitnehmen!
    Dumpf quietschend kam er vor mir zum Stehen.
    Noch mal Glück gehabt!
    Die Beifahrertür wurde aufgedrückt und ein Mittvierziger, dauergewellt und mit getönter Brille sah auf mich hinunter.
    Atze Schröder, dachte ich, was soll’s.
    „Wo soll’s denn hingehen, Madamchen?“, er machte eine einladende Handbewegung.
    „Lübeck“ , entgegnete ich flehend.
    „Passt schon, ich bin Dieter!“ , meinte er und ich kletterte zu ihm hoch.
    Schwer fiel die Tür zu und ich schnallte mich flatternd an.
    Stefan war hinter uns angekommen und ich sah noch im Augenwinkel, dass er ausstieg und wild gestikulierte.
    Die ter fuhr an, Puff machte der Lkw und Stefan blieb in einer Abgaswolke hinter uns zurück!
    „Ich heiße Sarah“ , sagte ich, mit den Augen im Rückspiegel und musste grinsen. Den war ich erstmal los!
    „Na, Sarah, hast du dich verlaufen? Hier in der Gegend ist doch grad kein Schwein! Die sind doch alle am Strand und der Waldi-Markt ist Baustelle, toller Wanderweg ist hier auch nicht, hattest du ´ne Autopanne?“, bohrte Dieter.
    „Autopanne nicht, aber Panne kommt schon hin!“ , mehr wollte ich nicht erzählen, hätte zu weit geführt und zum Ausheulen war er wohl nicht der Richtige. „Sagen wir mal so, ich war angeln und habe den falschen Fisch aus dem Wasser gezogen.“
    „ Angeln war noch nie meine Stärke, braucht man zu viel Geduld. Hast du Katzen?“, wollte Dieter wissen, verwirrt antwortete ich: „Ja, einen weißen Kater, heißt Alibaba.“ Wie jetzt, Katzen?
    „Solltest ihn besser füttern, dann richtet Alibaba dich nicht mehr so zu! Ode r war das dein Karpfen?“, feixte er.
    Okay, Atze nahm ich zurück, seine Sprüche waren eindeutig besser!
    „Hab mich an einer Scheibe verletzt“, sagte ich wahrheitsgemäß und hielt es für besser, mich mit Andeutungen zurückzuhalten.
    „Ham alle mal ´nen schlechten Tag“, meinte er achselzuckend.
    So einen schlechten Tag hatte ich noch nie, dachte ich bei mir und begutachtete meine Beine. Die rechte Wade war ganz schön mitgenommen, links sah man kaum etwas. Die Schramme am Ellenbogen hatte aufgehört zu bluten und klebte am Ärmelfutter.
    Dieter bog auf die Autobahn ein und ich schlingerte heftig zur Seite. Puh, der hatte einen Fahrstil. Aber die Übersicht von hier war grandios.
    Der Z3 war

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