(Gummi-) Baerenstarke Kerle
nach.
Ursula ging zum T elefonieren ins Nebenzimmer und ich setzte mich mit Smokey auf die Couch. Wir gossen uns Champagner nach, um den Frust runterzuspülen. Während meiner Ausführungen hatten Ursula und Smokey die Flasche schon zu Dreiviertel geleert. Gut, so stieg mein Alkoholpegel nicht übermäßig an.
„Ruf ihn an und fahr nach Berlin! Erzähl ihm dort in Ruhe, was du uns gerade erzählt hast. Entweder er schmeißt dich raus, dann weißt du woran du bist, oder er verzeiht dir. Ihr seid schließlich noch nicht wirklich zusammen , da kann so was schon mal passieren. Vielleicht nicht gerade wenn der andere im Krankenhaus leidet, weil er sich hat zusammenschlagen lassen für seine Angebetete, aber ansonsten stehen deine Chancen gut.“ Damit drückte sie mir einen Zettel in die Hand: Felix’ Telfonnummer!
„Viel Glück“ , sagte sie, „und ich rate dir zur Wahrheit!“
Ich nickte schweren Herzens und wir stießen auf ein gutes Ende an.
„Kommst du mit, die Jungs besuchen?“, fragte ich sie.
„ Nur wenn wir mit der Ente fahren!“, lachte sie und ich war erleichtert.
So musste ich den Gang nach Canossa nicht alleine antreten.
„Siegfried hat es schon geahnt!“, kam Ursula zurück, „er war nicht erstaunt und meinte nur: Einen Versuch war es Wert!“
Hui, dachte ich, noch mal G lück gehabt. Siegfried war aber auch ein Gemütsmensch, ihn brachte nichts so schnell auf die Palme.
„Den BM W bräuchte er aber wieder. Sein Prokurist muss nach München und dessen Audi ist in der Werkstatt“, verkündete sie mir. „Und was habt ihr ausgeheckt?“
Wir grinsten sie an . „Wir machen Urlaub in der Hauptstadt!“
„Aber dann grüß Felix von mir!“ , gab sie leger zurück. „Ich hoffe, diesmal triffst du ihn und kommst nicht wieder an fremden Betten nicht vorbei!“
Ups, aua, Tiefschlag! „Ich werde mich bemühen! Außerdem hab ich ja Smokey, sie passt schon auf mich auf!“
„Ich muss dir auch noch was erzählen“, machte Ursula es spannend. „Heute morgen hab ich mit unserem Seniorchef gesprochen! Er war ganz begeistert über die Aussicht, den Staller zur Strecke zu bringen! Da er der Einzige ist, der Staller identifizieren kann, kommt er am Donnerstag zurück. Herr Reinhardt setzt sich mit der Kripo in Verbindung, und am Freitag machen wir ihn bei Siegfried dingfest! Nur Siegfried muss ich noch drauf vorbereiten! Der wird nicht begeistert sein.“
„Meinst du denn , dass Siegfried überhaupt jemanden dabeihaben will, wenn er sich mit dem angeblichen Herrn Leufer trifft?“, gab ich zu bedenken.
„Wenn ich ihm erzähle , was damals bei uns passiert ist und dass du den Staller erkannt hast, wird er sich nicht dagegen wehren. Unser Chef wird als angeblicher Teilhaber an dem Treffen teilnehmen und der Polizist spielt den Anwalt, so kann alles gut gehen. Wenn es doch nicht Staller ist, wird er nichts merken und Siegfried kann seine Wunderwaffe aus Holland bestellen, ich schenk ihm auch noch einen Strauß Tulpen und ein Pfund Käse dazu!“ Siegesgewiss, bis über beide Ohren strahlend, goss Ursula den letzten Schluck Champagner hinunter.
Smokey wusste nicht so genau was sie sagen sollte, von dieser Sache hatte ich ihr nichts erzählt, sie nickte nur und meinte: „Und Pommes dazu?“
Ursula überging diesen unqualifizierten Einwurf und wechselte schon wieder das Thema: „Um noch mal auf dein Sorgenkind zurückzukommen: Hast du mir nicht erzählt, Stefan hat Angst vor seinem Vater? Hat er nicht irgendetwas Mysteriöses unterschrieben?“
„Du hast r echt!“, leuchtete es mir ein,„da war was, er sagte etwas von: nicht an seiner Sekretärin vergreifen und er hätte unterschrieben! Aber was?“
„Du solltest da mal bohren! “, warf Smokey ein. „Vielleicht vergisst er den Abend und euer kleines Schauspiel dann wirklich. Oder er schmeißt dich raus! Was soll’s!“
Sicher, zu verlieren hatte ich doch nichts, gekündigt hatte ich ja schon. Und we nn ich ihn einfach mal drauf ansprach?
„Rufst du Felix an und fragst , ob wir für ein paar Tage vorbeikommen können?“, warf sich Smokey in meine Gedanken.
Ich drehte den Zettel zwischen meinen Fingern . „Ich versuch’s nachher “
„Gut dann mach mal einen klar! Aber er soll Karsten nichts sagen! Ich will ihn überraschen!“ schmunzelte Smokey.
Klar machen und andere Sachen!
Wieder in meinen eigenen vier Wänden, zog ich den Zettel aus seiner sicheren Verwahrung. Ich hatte ihn in meinem BH deponiert, nah am
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