(Gummi-) Baerenstarke Kerle
es besser zu sehen und auch zu besichtigen. Wenn Sie einmal die königlichen Schlafzimmer begutachten wollen, dann stelle ich mich gerne als Bettentester zur Verfügung!“ Karsten sprach ungemein gebildet, zwinkerte nur beim „Bettentester“ Smokey kurz zu.
„Hast du ´ne Ahnung, wie alt das Schloss ist?“, wollte Smokey wissen.
„Einige Teile über 300 Jahre!“ , antwortete Felix, der sich lässig neben Karsten an die Windschutzscheibe lehnte.
„Wir kommen w eiterhin zum Schloss Bellevue, wenn Sie noch mal schauen würden! Kann mir jemand sagen. in welchem Stil es gebaut wurde? Die Dame im schwarzen Zweiteiler vielleicht?“
Ich ha tte automatisch den Finger hochgerissen und meldete mich eifrig wie in der Schule. „Klassizismus!“, rief ich, freudig auch etwas zu wissen.
„100 Punkte, Ihren Gewinn lassen S ie sich von dem Herren zu meiner Linken später bitte in Naturalien auszahlen!“, brummte Karsten gewichtig. Ich musste grinsen und fieberte meiner Auszahlung entgegen. „Dort drüben die Siegessäule! Unsere Gold-Else steht mitten im Tiergarten, Berlins Zentral-Park! Weiter hinten können Sie das Kulturzentrum und die Philharmonie entdecken. Und wenn ich jetzt noch lange sabbel, krieg ich Schaum vorm Mund und hektische Flecken im Gesicht. Außerdem drehen wir besser bald um, sonst kommen wir noch zu spät zur Bandprobe!“, endete Karsten seine Führung. Smokey und ich klatschen wild Beifall und jubelten dem großen Dr. Allwissend für seinen Vortrag dankend zu.
„Danke, danke, danke! Es war mir eine Ehre!“ , schmunzelte Karsten.
„Ihr probt heute! Dürfen wir mit? Wir sind auch ganz anständig und machen keine schweinischen Sachen!“ , schwor Smokey und machte eine Unschuldsmiene.
„Dann will ich dich nicht dabei haben!“, sagt Karsten mit Nachdruck.
„Mir wär ein Abend ohne Überraschungen auch mal ganz lieb! Ich für mein Teil bin für Leine und Maulkorb, dann darf sie mit!“ , meinte Felix und schaute Smokey streng an.
„Ich mach schon nichts! Ich kümmere mich auch um die Köter , damit du dich mit Brokkoliröschen beschäftigen kannst!“, sagte sie ernst.
„Wie freundlich! Natürlich dürft ihr mit! Ihr seid sogar herzlich eingeladen! Und nun bitte ich um Waffenstillstand!“ , raunte Karsten, tauschte mit Felix den Platz und kletterte zu uns aufs Vorderdeck. Mir wurde es eindeutig zu eng und ich verzog mich zu Felix nach unten ins „Cockpit“.
„Na Honigschnecke, kommst du dir deinen Gewinn abholen?“, begrüßte mich Felix. „Höchstens einen kleinen Vorschuss, mein Pfefferkuchenmann!“, kickste ich und bohrte ihm dabei mit dem Zeigefinger in den Bauchnabel.
„Hey! Du lenkst mich ab! Gleich rammen wir den Ausflugsdampfer und dann darfst du baden gehen!“ , japste er und zuckte zurück.
„Wenn du das schaffst , kriegst du von mir ein Penthouse auf Hawaii!“, kicherte ich, denn der Touristenkahn war noch meilenweit entfernt und um auch nur eine Berührung zustande zu bringen hätte er einen 90°-Winkel einschlagen und Vollgas geben müssen, ansonsten hätte ihm jedes Ruderboot ausweichen können.
„Ach , wer will schon ein Penthouse auf Hawaii, wenn er mit dir auf der Spree schippern darf!“, meinte Karsten von weiter vorne. „Falls du doch gern ein Penthouse hättest, denk dran es ist nicht dein Boot!“
„Alter Schleimbolzen! Halt dich an deine Zuckerbohne und grab keine fremden Weiber an! Und wenn du doch baggern möchtest, denk dran es ist nicht deine Freundin!“ , äffte Felix ihn nach.
Smokey folgte der Unterhaltung mit belustigtem Schmunzeln und begann vor sich hin zu singen: „Eine Spree-Fahrt, die ist lustig, eine Spree-Fahrt, die ist schön, denn da sieht man echte Freunde, die sich immer gut verstehn! Hollahi, hollahohohoh, hollahihahihahiha, hollaho!“
Beschwingt stimmte ich mit ein : „ Eine Spree-Fahrt, die ist lustig, eine Spree-Fahrt, die ist schön, denn da kann ich mit meinen Süßen mal ein Schiff versenken gehn! Hollahi, hollahohohoh, hollahihahihahiha, hollaho!“
Den Refrain grölten alle mit, nur Felix hielt sich noch etwas zurück.
Karsten übernahm die nächste Strophe: „Eine Spree-Fahrt, die ist lustig, eine Spree-Fahrt, die ist schön, würd ich nur anstatt dem Felix noch ´ne Badenixe sehn! Hollahi, hollahohohoh, hollahihahihahiha, hollaho!“ Beim Hollahi klopfte sich Karsten wie Tarzan auf die Brust und veranschaulichte uns, was für ein toller Kerl er war. Smokey lehnte sich genugtuend zurück und war stolz auf
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