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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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emotional als physisch stützte– ohne seinen Arm wäre sie glatt umgekippt.
    » Jetzt setzen wir Sie erst mal hin « , sagte er und manövrierte sie mühselig zu seinem Wagen. Als er sich bückte, um die Fahrertür aufzusperren, knackte seine Wirbelsäule. Er schwang die Tür auf und deponierte Emily seitlich auf dem Sitz. » Sekunde. « Rasch sammelte er ihre Tasche und ihr Sandwich ein, sicherte seinen eigenen Einkauf, öffnete die hintere Tür und legte seine kostbaren Sandwiches oben auf die Laptoptasche (wobei er sich fragen musste, wie kaputt ein Mensch eigentlich war, der drei belegte Baguettes wie einen Goldschatz behandelte). Als er sich wieder zu Emily umdrehte, hatte sie die Sonnenbrille von der Nase gefummelt und erfolgreich in einer Tasche ihres Jacketts verstaut. Sie besaß die Augen einer Person, die nur selten und nicht sehr friedlich schlief.
    » O Gott « , krächzte sie. » Schauen Sie sich mal meine Hände an! « Die Venen auf ihrem Handrücken traten hervor wie Drähte, und ihre Finger bebten so stark, dass sie beinahe vor den Augen verschwammen.
    Als Tallow ihr die Tasche reichte, nahm Emily sie mit Mühe entgegen und hielt sie fest. Tallow beobachtete sie. Das Zittern ließ nach, hörte aber nicht auf. Er kniete sich neben sie und stützte sich aufs Auto. » Emily. Wollen Sie noch mal versuchen, mir zu erzählen, was da passiert ist? «
    Ein Anflug von Unaufrichtigkeit verschleierte ihr den Blick– ein Anblick, der Tallow merkwürdig traurig stimmte.
    » Ich… ich kann es gar nicht sagen « , meinte Emily. » Ich fürchte, mir, mir geht es in letzter Zeit nicht so gut. Es ist ein, äh, ich weiß nicht, wie nennt man das? Ein emotionales Problem, psychische Schwierigkeiten? Ist auch egal, ich klinge sowieso wie eine Verrückte, was? Manchmal komme ich einfach nicht klar. Vielleicht bin ich bloß zu ängstlich? Aber dieser Mann, er… Das war der falsche Moment. « Emily blickte auf ihre Brosche, zupfte hasserfüllt daran herum und stieß einen furchtbaren, untröstlichen Laut aus, ein Lachen und Greinen in einem. » Und das blöde Ding hier… « Sie sah Tallow an und riss sich zusammen. » …ist auch egal. «
    » Haben Sie Ihr Handy dabei? « , fragte er und deutete auf ihre Handtasche.
    Mit einem Nicken öffnete sie den Reißverschluss und holte ihr Telefon hervor– ein topaktuelles Modell, das Tallow bisher nur aus Zeitschriften kannte, eigentlich bloß eine dünne, flexible, kratzfeste Plastikscheibe mit einem Antennendraht, der kunstvoll verschlungen in die Rückseite eingearbeitet war. » Die Hersteller schicken uns immer Prototypen « , meinte Emily, um sich zu erklären oder zu entschuldigen.
    Tallow nahm das Handy. » Wie heißt Ihr Mann? «
    » Jason « , murmelte sie. » Jason Westover. «
    Er klickte sich durchs Telefonbuch, bis er einen Jason gefunden hatte, und drückte auf Anrufen. Seine Handwärme aktivierte einen Mechanismus in der Struktur des Telefons– zwischen seinen Fingern verkrümmte es sich zu einem altmodisch gebogenen Hörer.
    » Ja? Was ist, Em « , meldete sich eine müde Männerstimme– es klang nicht nach einer Frage, sondern nach einer schicksalsergebenen Feststellung.
    » Hier ist Detective Tallow vom NYPD . Spreche ich mit Mr. Westover? «
    » Oh. O Gott. «
    » Keine Sorge, es ist alles gut. Spreche ich mit Jason Westover? «
    » Ja, ja. Ich wusste nicht… «
    » Machen Sie sich keine Gedanken, Sir. Ich bin bei Ihrer Frau. Sie hat einen ziemlichen Schrecken mitgemacht, und ich fürchte, sie ist nicht in der Lage, selbst nach Hause zu fahren. Sie ist sehr durcheinander. Es wäre nett, wenn Sie mir sagen könnten, wo Sie wohnen, und mich dort treffen würden. «
    » Oh. Oh, verstehe « , antwortete Westover. » Ja, natürlich. Ich danke Ihnen. Wir wohnen im Aer Keep. Ich mache mich so schnell wie möglich auf den Heimweg. Wir treffen uns im Hauptfoyer. Was ist mit dem Wagen? «
    » Der Wagen ist abgesperrt, die Schlüssel sind in Sicherheit. Ich weiß, es ist ungünstig… «
    » Nein, nein, das ist gar kein Problem. Ich nehme mir jemanden mit, dem ich die Schlüssel gebe und der dann das Auto abholen kann. Wo steht es? «
    Tallow sagte ihm die Adresse. Am anderen Ende der Leitung kratzte ein sehr spitzer Bleistift über feingeripptes Papier.
    » Vielen Dank « , meinte Westover. » Danke für Ihre Mühe. Ich mache mich sofort auf den Weg. «
    » Und wir kommen zu Ihnen. Danke, Sir. «
    Als Tallow auflegte, wirkte Emily noch unglücklicher. » War er

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