Gut durch die Krebstherapie
eingenommen werden.
SO GEHT’S
Karottensuppe nach Moro
Die Aufnahme faserreicher Nahrungsmittel (z. B. Möhren) in geriebener Form bietet eine große Bindungsfläche für Bakterien, Viren, deren Gifte sowie für Zytokine (immunologische Botenstoffe), die durch die schleimhautschädigende Wirkung der Krebstherapie freigesetzt werden. An die Fasern gebunden werden diese dann ausgeschieden. Schälen Sie ca. 500 Gramm Möhren, zerkleinern sie im Mixer und kochen sie ca. 30–45 Minuten in Wasser. Die eingekochte Möhrenmasse durch ein Sieb in Fleischbrühe (ca. 1 Liter) reiben und Kochsalz (ca. 5 Gramm) hinzufügen. Die Karottensuppe sollte täglich frisch zubereitet und über den Tag verteilt gegessen werden.
Erbrechen und Übelkeit
Während der Chemotherapie ist vielen Krebspatienten übel. Und auch während Strahlen- und Antihormontherapie leiden viele unter Übelkeit und Erbrechen. Für manche Patienten sind der Brechreiz und seine Begleitsymptome belastender als die Krebserkrankung und zuweilen Grund für einen Therapieabbruch.
Auslöser für den Brechreiz ist u. a. der körpereigene Botenstoff Serotonin, der insbesondere durch Krebsmedikamente und Strahlentherapie freigesetzt wird und das »Brechzentrum« im Gehirn anregt. Um das zu verhindern, erhalten Krebspatienten begleitend zur Chemo- und Strahlentherapie Arzneimittel (Antiemetika), die Brechreiz, Übelkeit und Erbrechen unterdrücken können. Zu den wirksamsten Antiemetika zählen Serotonin-Rezeptor-Blocker, die verhindern, dass Serotonin an seine Bindungsstellen andocken und damit seine brechreizfördernde Wirkung ausüben kann.
ACHTUNG
Krebsstandardtherapien, insbesondere Chemotherapien mit platinhaltigen Medikamenten (z. B. Cisplatin), Taxanen (z. B. Taxol), Alkylanzien (z. B. Endoxan) oder Anthrazyklinen (z. B. Epirubicin) können zu unangenehmen Geschmacksveränderungen führen (siehe auch → S. 79 ). Dies kann sich in metallischem, seifigem, unangenehm süßem oder saurem Geschmacksempfinden äußern. In diesen Fällen sollte die Nahrungsaufnahme nie mit Widerwillen erfolgen, da sich ein Widerwille gegen »gesunde Speisen« lange nach dem Therapieende erhalten kann. Daher gilt: Während einer Chemo- oder Strahlentherapie nur essen und trinken, was verträglich ist, ohne Widerwillen hervorzurufen!
Dass die Krebsmedikamente die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes schädigen, ist ein weiterer Faktor, der zu Übelkeit führen kann. Auch die psychische Situation – z. B. Ekel, Angstzustände, Panikattacken oder Depression – kann »auf den Magen schlagen« und zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Therapie
Die Therapie von Übelkeit und Erbrechen während und nach der Krebsbehandlung umfasst u. a.:
Ernährungsanpassung
bedarfsangepasste medikamentöse Therapie mit unterschiedlichen Wirksubstanzen, zum Beispiel:
Serotonin-Rezeptor-Blocker (Zofran, Emeset, Emetron, Ondemet)
Dronabinol (dessen brechreizhemmende und schmerzstillende Wirkung bereits auf → S. 37 beschrieben wurde)
Antihistaminika (z. B. Cetirizin, Loratadin, Cimetidin, Ranitidin, Tavegil)
Psychopharmaka (z. B. Haldol, Haloperidol, Atosil)
Dopaminantagonisten (z. B. Paspertin, Gastrosil, MCP) sowie
Kortisonpräparate zur Wirksamkeitssteigerung (z. B. Dexamethason, Fortecortin)
psychoonkologische oder psychosoziale Betreuung,
Anleitung zu körperlicher Aktivität
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
Entspannung und Beruhigung: Machen Sie täglich Entspannungsübungen (z. B. Autogenes Training, Yoga) oder nehmen abends ein warmes Bad mit beruhigendem Melissen- oder Lavendelöl. Versuchen Sie so weit wie möglich, Stress zu reduzieren und einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus beizubehalten; verzichten Sie auf Alkohol, Koffein und Nikotin. Die genannten Faktoren prägen den »Life Style« vieler Menschen (auch von Krebspatienten) und gehen mit übermäßigen Reizen (z. B. Adrenalinausschüttung, Blutdruckerhöhung, veränderter Herz-Kreislauf- und Darmaktivität) einher, die Übelkeit und Erbrechen hervorrufen und erhalten können.
Neben den beschriebenen Maßnahmen können Sie bei Brechreiz, Übelkeit und Erbrechen auch folgende bewährte pflanzliche Präparate und Tees ausprobieren:
TIPP
Warme Leibwickel mit Kamille
Warme Leibwickel wirken entspannend, beruhigend und regen die Verdauung an. Gönnen Sie sich eine Pause und legen sich für eine Viertelstunde mit einem warmen Kamillen- oder Sauerkleewickel ruhig aufs Sofa oder ins Bett. Kochen Sie dazu die Kamillenblüten
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