Gut durch die Krebstherapie
aus.
Milde Gewürze wie Basilikum, Rosmarin oder Oregano können hilfreich sein.
Übermäßige Süße oder ein fader Nachgeschmack (z. B. von Trinknahrung) kann durch Zugabe von Zitronensaft gemildert werden.
Marinieren von Fleisch mit Fruchtsäften, Wein, milden Salatdressings oder Sojasoße hilft manchmal.
Haarausfall
Eine besonders belastende Nebenwirkung der Chemotherapie ist der Haarausfall. Die Zytostatika wirken besonders stark auf die Zellen, die sich schnell teilen. Und das sind neben den Krebszellen eben auch gesunde Körperzellen, wie die Schleimhautzellen und die Haarwurzelzellen. Die Zellteilung der schnell wachsenden Haarwurzelzellen wird gehemmt und es kommt zum Haarausfall. Betroffen sind überwiegend die Kopfhaare, es kann aber zum Verlust der gesamten Körperbehaarung kommen.
Das Risiko des Haarausfalls hängt u. a. ab
von der verabreichten Dosis und
der Substanzklasse der Zytostatika
starker Haarausfall z. B. bei Paclitaxel (Taxol), Docetaxel (Taxotere), Cyclophosphamid (Endoxan), Epirubicin (Farmorubicin); Cisplatin, Hycamtin
eher selten bei Xeloda, Avastin
Der Haarausfall tritt meist einige Wochen nach Therapiebeginn auf. Zwei bis sechs Monate nach Beendigung der Therapie (manchmalbereits unter laufender Therapie) wächst das Haar in der Regel nach.
WAS MIR GEHOLFEN HAT
»Ich besorgte mir schon vor der Chemo eine Perücke«
»Noch vor meiner ersten Chemotherapie besorgte ich mir von meiner Frauenärztin ein Rezept für eine Perücke. Da ich auf keinen Fall wollte, dass bereits auf den ersten Blick zu erkennen ist, dass ich eine Perücke trage, entschied ich mich für eine Echthaarperücke, die mit meiner Haarfarbe und Haarlänge übereinstimmte. Von dem Gesamtpreis von rund 1 000 Euro erstattete meine gesetzliche Krankenkasse nur 200 Euro. Zum Glück habe ich aber die 80 % Restkosten über meine private Krankenzusatzversicherung erstattet bekommen. Mein Tipp: Die Haare zu verlieren, ist für viele Frauen sehr schlimm, denn sie sind schließlich ein Zeichen der Weiblichkeit. Achten Sie daher auf eine gut sitzende und gut aussehende Perücke, denn sie kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu stabilisieren bzw. zu erhalten.«
Auch die Strahlentherapie schädigt Haarwurzelzellen. Ob Haare ausfallen, hängt von der Strahlendosis, die direkt auf die Haarwurzeln trifft, ab. Am intensivsten werden die Haarwurzelzellen bei Bestrahlung des Kopfes, z. B. wegen Hirntumor oder Hirnmetastasen, geschädigt. Eine Strahlentherapie an anderen Körperregionen (z. B. Brust, Prostata) hingegen bewirkt keinen Haarausfall am Kopf.
Therapie
Um den Haarwuchs anzuregen bzw. zu unterstützen, wirkt lokal aufgetragenes Minoxidil (Präparate: Regaine 2 % für Frauen; Regaine 5 % für Männer, erhältlich in Apotheken). Bitte führen Sie diese Therapie immer unter Anleitung eines Arztes durch!
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
Wenn Sie sich die Haare bereits vor der Therapie kurz schneiden lassen, kann das die seelische Belastung des Haarverlusts meist etwas mildern.
Falls Sie den Haarausfall mit einer Perücke kaschieren wollen, empfiehlt es sich, diese bereits vor Therapiebeginn auszusuchen.
ACHTUNG
Verschiedene Maßnahmen zur Vermeidung des Haarausfalls während der Chemo- und Strahlentherapie wurden überprüft. Bislang hat keines der im Folgenden genannten Verfahren nachvollziehbare Wirkung. Sie werden zwar werbewirksam angepriesen, empfehlenswert sind sie allerdings nicht:
Kühlhauben sollen die Durchblutung der Kopfhaut während der Chemotherapie verringern und somit die Haarwurzelzellen vor dem Zellgift schützen
zur lokalen Anwendung: Shampoos, Kurspülungen und Haarwässer (z. B. Thymu-Skin), kolloidales Nano-Silizium DynamSi
oral einzunehmen: hochdosiertes Vitamin-E, Biotin (Vitamin H), Bockshorn und Mikronährstoff-Haarkapseln
Hand-Fuß-Syndrom
Unter Hand-Fuß-Syndrom versteht man schmerzhafte Symptome, die an den Handflächen und Fußsohlen als unerwünschte Nebenwirkung von Chemotherapien (häufig bei z. B. Capecetabin, Xeloda; Docetaxel, Taxotere; Paclitaxel, Taxol; Cyclophosphamid, Endoxan; Fluorouracil; Sunitinib; Sorafenib) auftreten können, z. B. Rötungen, Schwellungen, Schuppungen, Einrisse, Entzündungen, Missempfindungen. Die Schwere kann unterschiedlich ausgeprägt sein und bis zu einer vollkommenen Behinderung von Alltagstätigkeiten führen. Die Ursachen der Entstehung sind bislang unbekannt.
ACHTUNG
In schweren Fällen kann eine Reduktion der Chemotherapiedosis die Symptome
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