Gut durch die Krebstherapie
lindern; in ausgeprägten Fällen kann eine Änderung des Chemotherapie schemas notwendig sein.
Therapie
Zur Vorbeugung und zur Therapie gehören folgende Maßnahmen:
Tragen Sie regelmäßig fettende, aber umparfümierte und allergenfreie Hautsalben auf (z. B. vaselinehaltige oder lanolinhaltige Salben); ein Tropfen Olivenöl hat den gleichen Effekt.
Baumwollhandschuhe und gepolsterte Schuhe schützen vor Verletzungen.
Belastungen der Handflächen und der Fußsohlen möglichst vermeiden.
Kalte Hand- und Fußbäder durchführen.
Bei Bedarf Schmerzmittel oder lokal Kortisonsalbe anwenden.
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
Beugen Sie vor, indem Sie die oben genannten Maßnahmen durchführen, insbesondere wenn bei Ihnen eine Chemotherapie mit z. B. Xeloda, Taxotere, Taxol, Endoxan, 5-Fluorouracil, Sunitinib oder Sorafenib ansteht.
Vitamin B 6 (Pyridoxin) hat in einer kleineren klinischen Studie Wirkung gezeigt, da es die Entstehung des Hand-Fuß-Syndroms verzögern bzw. die Symptome bei bestehender Erkrankung mildern kann. Dazu nimmt man dreimal täglich 50–100 mg Vitamin B 6 ein.
Hanföl ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, u. a. Omega 3- bzw. 6- sowie Linolensäuren, die in der naturheilkundlichen Therapie von Hautekzemen (u. a. bei Neurodermitis) Anwendung finden. In einer klinischen Pilotuntersuchung wurde die Wirkung von Hanföl auf die Ausprägung von Hand-Fuß-Syndrom getestet. Hanföl führte zu einer signifikanten Verbesserung der Hauterscheinungen, was auf das ausgewogene Fettsäuremuster im Hanföl zurückgeführt wurde. Anwendung: Hanföl (Kannabicare Pflegeöl, erhältlich in Apotheken) mehrfach täglich auftragen.
TIPP
Hand- oder Fußbad mit abgekochtem Leinsamen
Wenn Ihre Hände oder Füße chemotherapiebedingt rissig, gerötet oder entzündet sind, können warme Bäder mit abgekochtem Leinsamen lindernd wirken. Lassen Sie dazu fünf Esslöffel geschroteten Leinsamen ca. fünf Minuten in 2–3 Liter Wasser aufkochen und baden Sie, wenn es etwas abkühlt ist, Ihre Hände oder Füße in der angenehm temperierten Flüssigkeit. Die ausgekochten Eiweißsubstanzen aus dem Leinsamen bilden eine Schutzschicht auf Händen bzw. Füßen und beschleunigen den Heilungsprozess.
Eine Patientin schreibt dazu
»Die Leinsamen-Bade-Aktion habe ich mittlerweile fünfmal durchgeführt und bin überrascht, wie gut das funktioniert. Meine Hand- und Fußsohlen, die ich nicht mehr belasten konnte, weil die Hautschrunden und Hautrisse äußerst schmerzhaft und entzündet waren, haben sich wesentlich gebessert. Ich kann wieder halbwegs unauffällig gehen und mit meinen Händen die Gegenstände des täglichen Lebens (Messer, Gabel, Schere) halten. Ich danke Ihnen herzlich für diesen Tipp aus der ›traditionellen Naturheilkunde‹, er hat mir sehr viel an Lebensqualität zurückgegeben.
Ich habe meiner Onkologin Ihre Hand-Fuß-Bad-Anleitung zukommen lassen. Sie wird sich in der nächsten Zeit sicherlich mit Ihnen in Verbindung setzen, um auch anderen unter Nebenwirkungen leidenden Patienten mit Ihrem komplementärmedizinischen Rat zur Seite zu stehen.«
Harninkontinenz
Unter Harninkontinenz (volkstümlich auch Blasenschwäche genannt) versteht man die Unfähigkeit, den Urin in der Blase zu halten. Harninkontinenz geht häufig einher mit Blasenfunktionsstörungen bzw. Entleerungsstörungen, nimmt mit zunehmendem Alter zu und ist eine häufig auftretende unerwünschte Nebenwirkung von Krebsoperationen, z. B. von Prostata-, Eierstock-, Darm-, Nieren- und Blasenkrebs sowie Chemo- und Strahlentherapien.
Die Ursachen der Harninkontinenz umfassen u. a.
Schließmuskelschwäche:
bei Frauen u. a. nach Überdehnung des Beckenbodens durch Unterleibskrebse oder deren Operation
bei Männern u. a. nach Prostatakrebsbehandlungen (z. B. Prostataoperation oder -bestrahlung
Absinken des Hormonspiegels, z. B. unter (Anti)Hormontherapien; bewirkt u. a.:
Veränderungen an Schleimhäuten (werden trockener, dünner, verletzlicher)
Veränderung der Beckenbodenmuskulatur (wird schwächer), wodurch die Blase absinkt und deren »Verschluss« nicht mehr gewährleistet ist
verschiedene Erkrankungen, u. a. Rückenmarks- und Nervenerkrankungen (z. B. Krebs bzw. Metastasen)
Je nach Symptomatik unterscheidet man
Belastungs- oder Stressinkontinenz (bei körperlicher Belastung, z. B. Heben, Niesen, Lachen, Tragen),
Dranginkontinenz (Harndrang mit Urinverlust bei Unfähigkeit zur willentlichen Urinentleerung),
Überlaufinkontinenz
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