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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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füllen, aber er war auf Diät, und Lucy blieb hart. Stattdessen sah sie sich auf Nordstrom.com einen Samtmantel von Betsey Johnson und auf der Kate-Spade-Website die neueste Handtaschenkollektion an. Sie wusste nicht, was heißer war, Betseys Mantel, Kates neuester Ledershopper oder Adam Levine.
    Während sie und Adam übers Verliebtsein sangen und dass sie im strömenden Regen stünden, öffnete sie ihren Posteingang. Prompt tauchten sechsundfünfzig Spam-Mails auf, drei
Mails von ihren Freundinnen und der Witz des Tages von ihrer Mutter. Während sie die Spams löschte, erschienen noch zwei E-Mails in ihrem Leserpost-Ordner. Sie spielte mit dem Gedanken, sie zu öffnen, tat es aber nicht. Neunundneunzig von hundert E-Mails, die sie von Lesern bekam, waren ganz reizend, doch sie wusste nie, wann sie eine jener aufwieglerischen Nachrichten bekam, die ihr den Tag versauen konnten. Die eine, die ihre Recherchen, ihre Kommasetzung und ihre Intelligenz in Frage stellte. Lesermails zu öffnen, war genauso riskant, wie ihr Postfach zu leeren. Manchmal waren tolle Sachen dabei, doch ab und zu waren es Briefe von Verrückten, die Geld wollten oder sie warnten, dass sie schnurstracks in die Hölle fahren würde. Was einer der Gründe war, dass Lucy nur etwa einmal im Monat zu ihrem Postfach ging.
    Gerade als sie ihr E-Mail-Programm verlassen wollte, tauchte etwas auf dem Account auf, den sie für Post von Internet-Flirts eingerichtet hatte. Lucy setzte sich aufrecht hin und stellte die Füße wieder auf den Boden. Schnuckel hopste auf ihren Schoß wie eine neun Kilo schwere Bowlingkugel, und sie langte um ihn herum, um die E-Mail zu öffnen.
     
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Lucy,
    ich habe es genossen, mich gestern Abend mit Ihnen zu unterhalten und dabei in Ihre funkelnden blauen Augen zu sehen. Sie sind ganz anders als die Frauen, die ich in letzter Zeit getroffen habe. Clever und faszinierend. Ich hatte schon immer eine Schwäche für Klugheit gepaart mit Schönheit. Gehen Sie
mit mir essen und lassen Sie mich herausfinden, ob ich den Funken in Ihren Augen zu einer Flamme entfachen kann.
    Quinn
    Lucy las die E-Mail dreimal und wusste nicht, ob sie würgen oder … oder sich freuen sollte. Was total lächerlich war. Das gestern Abend war keine richtige Verabredung gewesen, doch selbst wenn es eine gewesen wäre, hatte sie in einer Katastrophe geendet. Weshalb wollte er sich also ein zweites Mal mit ihr treffen?
    Was stimmte nicht mit ihm?
    Schnuckel versetzte Lucys Kinn einen Kopfstoß, und sie schubste ihn von ihrem Schoß. Der Kater kam mit einem dumpfen Plumps auf dem Boden auf und miaute verärgert. Lucy würde Quinn natürlich einen Korb geben, doch vorher schickte sie die E-Mail noch an ihre Freundinnen weiter, um ihre Reaktionen zu testen.
    Clare war typischerweise der Meinung, dass Quinn wenigstens Punkte dafür verdiente, dass er sich um Romantik bemüht hatte. »Immerhin wusste er deine Augenfarbe.«
    Adele schrieb: »Was für ein Typ schreibt denn über Funken und Flammen? Ist der etwa notgeil?«
    Maddie tat ihre Meinung durch einen kurzen Satz kund: »Lass dich nicht mit Freaks ein.«
    Lucy lachte und checkte ihren Terminkalender. Nächsten Samstag musste sie vor der Krimileserinnen- und Krimiautorinnen-Gruppe einen Vortrag halten, ansonsten hatte sie nichts vor. Sie stand zwar ständig in Kontakt mit ihren Freundinnen, war aber seit einem Monat nicht mehr mit ihnen ausgegangen. »Warum treffen wir uns nicht am Montag
auf ein paar Chimichangas und Margaritas?«, schlug sie den Mädels vor und drückte auf Senden. Als Nächstes rief sie Quinns E-Mail auf und klickte auf Antworten.
    Sie hatte keine Zeit für einen Mann. Schon gar nicht einen Hardluvnman, der ihr in die Augen sehen und ihren Funken zu einer Flamme entfachen wollte.
     
    Einzelne Votivkerzen flackerten in roten Glasgefäßen auf den Tischen im Red Feather, einem Restaurant mit Bar. Der Geräuschpegel schwankte zwischen dem lautstarken, unangenehmen Gelächter derer, die schon ein paar Gläser zu viel hatten, und dem steten Gemurmel derer, die noch nüchtern waren.
    Quinn hatte sich mit dem Rücken zur Wand an einem Tisch niedergelassen. Von dort aus hatte er Eingang und Küche im Blick. Zwar rechnete er heute Abend nicht mit Komplikationen, aber seine Umgebung abzuchecken und sich den vorteilhaftesten Sitzplatz zu sichern, war ihm in Fleisch und Blut übergegangen, genau wie die Art, wie er seine Schnürsenkel zuband, sich die

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