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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Rundung ihres Hinterns, der von einem schwarzen Rock bedeckt war, der ihr bis kurz über die Kniekehlen reichte.
    Er hielt ihr den Stuhl, während sie sich setzte. »Im Krankenhaus?«
    Sie zögerte für den Bruchteil einer Sekunde, dann sagte sie: »Ja.«
    »Auf welcher Station arbeiten Sie denn?« Er setzte sich ihr gegenüber an den kleinen Tisch.
    Schweigen, während sie nach der Getränkekarte griff, dann: »Auf der Entbindungsstation. Hmm … mal sehen. Was nehme ich denn? Martini oder Mojito?«
    Sie war keine besonders gute Lügnerin. Er hatte mit Sicherheit schon bessere erlebt, aber nicht alle Soziopathen waren gute Lügner. Trotzdem schafften es sogar einige der schlechten noch, einen Lügendetektortest zu bestehen. Doch ihre größte Gemeinsamkeit war eine totale Gewissenlosigkeit.
    Eine Kellnerin, die aussah, als wäre sie nicht einmal alt genug, um Drinks zu servieren, kam an den Tisch. Lucy bestellte einen Mojito, Quinn eine Flasche Beck’s. Während sie warteten,
lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und legte den Kopf schief. Zeit loszulegen. »Erzählen Sie mir von sich.«
    Sie beugte sich vor und legte die Unterarme auf den Tisch. »Ich bin so unspektakulär, dass ich Sie nur ungern zu Tode langweile.«
    »Ach, ich bezweifle, dass Sie das schaffen.« Die Kerze auf dem Tisch flackerte und streute winzige Lichtscherben über ihr Schlüsselbein und ihre nackten Schultern. »Erzählen Sie mir von Ihrer Familie.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich in der sechsten Klasse war. Sie haben sich viel gestritten, deshalb war es kein allzu großer Schock, als mein Dad ging.« Sie zuckte mit den Schultern, und der rechte Ärmel ihres Pullis rutschte über ihren glatten Arm bis zum Ellbogen. »Danach musste meine Mutter viel arbeiten, und ich hab auf meinen kleinen Bruder aufgepasst.«
    »Wie alt ist Ihr Bruder?«
    »Vierundzwanzig. Ich bin zehn Jahre älter als Matt.« Sie hob die Hand und schob den Pulli wieder hoch auf ihre Schulter. »Und Sie? Haben Sie Geschwister?«
    »Ich habe einen jüngeren Bruder und eine jüngere Schwester«, antwortete er wahrheitsgemäß. Er erzählte ihr von seinen sieben Nichten und wie laut es in den Ferien war, wenn die kreischenden Mädchen durchs Haus tobten. »Mein Vater ist vor drei Jahren gestorben, und seitdem liegt mir meine Mutter permanent in den Ohren, dass sie einen Enkel will.«
    »Dann hatten Sie es in den vergangenen Jahren nicht leicht.«
    Quinns Blick folgte fasziniert ihrem Pulli, der wieder ihren Arm hinabrutschte. »Wieso?«
    »Zuerst Ihr Dad und dann Ihre Frau.«
    Ach ja, seine Frau. »Ja«, antwortete er und richtete den Blick wieder auf sie. »Ich habe Millie sehr geliebt. Sie hat mir alles bedeutet, aber ich muss ohne sie weiterleben. Ich muss versuchen, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Sie würde das auch wollen.« Er fragte sich, ob die Lügen über Millie in ihren Ohren genauso lahm klangen wie in seinen. Und, ob Lucy diesen Pulli angezogen hatte, um ihn abzulenken.
    »Sie würde wollen, dass Sie mit so vielen Internet-Bekanntschaften ausgehen wie nur irgend möglich?«
    Quinn wies Lucy nicht darauf hin, dass auch sie sich mit Internet-Bekanntschaften traf. Sie möglicherweise sogar umbrachte. Stattdessen erklärte er: »Millie würde wollen, dass ich tue, was mich glücklich macht.«
    Lucy schob den Pulli wieder hoch. »Ich kann mir vorstellen, dass viele Frauen sich wünschen würden, dass ihre Ehemänner sich ein bisschen länger als nur sechs Monate vor Kummer verzehren.«
    »Millie ist eben anders als viele Frauen.« Wenn Lucy weiter so mit ihrer Kleidung kämpfte, würde es eine sehr lange Nacht werden. Es war, wie bei einem langsamen Striptease zuzusehen.
    »Meinen Sie nicht war anders?«
    »Was?« Er hob den Blick wieder zu ihr, während sich in seinem Bauch heißes, unerwünschtes Verlangen breitmachte. Die Frau, die über die flackernde Kerze zu ihm zurückschaute, mochte unschuldig sein. Vielleicht Krimiautorin sein und nichts weiter. Ein Opfer der Umstände. Oder sie war verantwortlich für die Ermordung dreier Männer.
    »Sie sagten, ›Millie ist anders‹, als wäre sie noch am Leben«, sagte Lucy.
    Scheiße. Er hatte sich von ihrem Pulli ablenken lassen. Sie war clever, und er musste noch cleverer sein. Was bedeutete, dass er mehr Aufmerksamkeit auf seine Arbeit richten musste und weniger auf die weiche Haut ihres Halses und ihrer Schultern. »Ich meinte natürlich war

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