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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Zähne putzte oder Menschen unter die Lupe nahm. Schon nach wenigen Minuten in der Bar wusste er genau, wo das Pack saß. Es war egal, dass einige von ihnen edle Anzüge trugen und teuren Wein tranken. Er hatte genug von ihnen festgenommen, um zu wissen, dass Kriminelle alle sozialen und wirtschaftlichen Barrieren überwanden.
    Quinn schob die Ärmel seines dicken olivgrünen Pullis bis zum Ellenbogen und griff nach der Getränkekarte, die an die Kerze gelehnt war. Das flache Mikro war wieder mit Klebeband in seinem Kreuz befestigt, knapp über dem Bund seiner schwarzen Hose. Auf der anderen Straßenseite hockte
Anita im Van, deren Empfangsgeräte alle Hintergrundgeräusche herausfilterten, während Kurt in der Küche darauf wartete, sich ein Glas mit brauchbaren Fingerabdrücken zu schnappen. Morgen Abend würden sie dieselbe Prozedur mit Maureen Dempsey wiederholen.
    Die Tür zur Red-Feather-Bar öffnete sich, und Quinn schenkte der Getränkekarte keinerlei Beachtung mehr. Lucy Rothschild trat ein und sah sogar noch besser aus als in seiner Erinnerung. Kurt hatte sich zwei E-Mails aus den Fingern saugen müssen, um sie zu einem Treffen mit Quinn zu überreden, doch hier war sie: mit roten, hochhackigen Schuhen und warm eingemummelt in einen knielangen schwarzen Trenchcoat mit Gürtel, sodass Quinn unwillkürlich die Frage durch den Kopf schoss, ob sie darunter nackt war.
    Sie schaute ihn an, und er erhob sich und trat hinter dem Ecktisch hervor. Das gedämpfte Barlicht leuchtete auf dem goldenen Haar, das sich auf ihren Schultern lockte. Als sie auf ihn zuging, verrenkten sich die Leute die Hälse nach ihr. Sie sah aus wie das Playmate des Monats. Mit jedem anmutigen Schritt wippte ihr Haar ein wenig.
    Jammerschade, dass sie vielleicht psychotisch war.
    Er nahm die weiche Hand, die sie ihm entgegenhielt. Ihre Finger waren kalt, und er sah hinab in ihr Gesicht und suchte nach Hinweisen, dass sie verrückt war. So verrückt, dass sie Männern eine Tüte über den Kopf stülpte, während sie sie ritt wie ein Rennpferd. Doch in ihren tiefblauen Augen sah er nur einen Anflug von Humor.
    »Sie sind pünktlich«, sagte sie, und derselbe Humor verzog ihre roten Lippen zu einem Lächeln. »Ist Ihr Hund heute mal nicht über den Mülleimer hergefallen?«
    »Nein. Ich hab ihn zur Sicherheit in die Garage geschafft.«
    Sie ließ seine Hand los und legte eine kleine rote Handtasche auf den Tisch. »Ich war ein wenig überrascht über Ihre E-Mail.« Sie griff nach ihrem Gürtel, und Quinn trat hinter sie.
    »Über die erste? Oder die zweite, in der ich betteln musste?« Seine Fingerspitzen streiften die glatte Haut ihres Nackens, als er ihre Haare beiseite schob und ihren Mantel am Kragen fasste. Sie roch wie der Garten seiner Mutter im Frühjahr, und ihr Haar lag in seiner Hand wie Sonnenstrahlen. Wie … Er hielt inne. Allmächtiger, er klang schon wie diese albernen E-Mails von Kurt. Und das passierte ausgerechnet ihm! Wenn er nicht aufpasste, hörte er demnächst Jewel und schrieb beschissene Gedichte.
    Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu, und ihre Wange streifte die Rückseite seiner Finger. »Sie haben nicht gebettelt. Sie waren nur hartnäckig.«
    »Egal, wie Sie es nennen, es hat funktioniert.« Er ließ ihr Haar los und hielt den Kragen fest, während sie den Mantel abschüttelte. Er war im Red Feather, um den Breathless-Fall zu lösen, nicht um sich davon ablenken zu lassen, wie ihr Haar duftete oder sich ihre weiche Wange anfühlte. Heute Abend wollte er zuhören und beobachten und Informationen aus ihr herauslocken. Wenn das hieß, dass er sie verführen musste, tat er nur seinen Job. Vielleicht würde der Verlauf der Ermittlungen es irgendwann nötig machen, seine Hand über ihren Hinterkopf gleiten zu lassen und ihre Lippen an seine zu heben. Doch selbst dann würde er nicht vergessen, dass sie die Nummer eins auf der Verdächtigenliste einer Mordserie war. Das hier war nichts Privates. Es war seine Arbeit.
    »Ich habe Sie beim ersten Mal abblitzen lassen, weil ich im Moment eigentlich nicht mit Männern ausgehe.«
    Er reichte ihr den Mantel, und sie hängte ihn über eine Stuhllehne. »Wieso denn?« Sie trug einen flauschigen roten Pulli aus Angorawolle oder etwas ähnlich Weichem. Er schmiegte sich an ihre Oberarme, trotzte der Schwerkraft und ließ Hals und Schultern frei.
    »Ich muss im Moment viel arbeiten«, erklärte sie, während sein Blick weiter nach unten glitt, über ihren Rücken und die

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