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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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in Maddies braune Augen. Manchmal hatte Lucy das Gefühl, dass ihre Freundin vor irgendetwas davonlief. Vor etwas, das sie hinter ihrer nassforschen Art verbarg. Etwas, das sie mit keinem Menschen teilte. Lucy war nicht der Typ, der neugierig nachbohrte, aber wenn Maddie je jemanden zum Reden brauchte, würde Lucy zuhören. »Ich versprech’s«, sagte sie. »Und du musst versprechen, nicht so eine harte Nuss zu sein.«
    Maddie verabschiedete sich und versprach nichts dergleichen.
    Lucy sprang in ihren Wagen. Auf der Heimfahrt dachte sie wieder über Quinn nach. Vielleicht hatten Adele und Clare Recht. Vielleicht war er ein ganz normaler Mann, der ihr den Hof machte. Vielleicht suchte sie unnötig nach Problemen.
    Sie schlängelte sich durch den Verkehr und brauste an der Kreuzung Thirteenth/Fort Street bei Gelb über eine Ampel, weil sie sich sagte, es wäre sicherer, bei Gelb weiterzufahren als eine Vollbremsung zu machen. Als sie an der Junior High vorbeifuhr, die sie als Teenager besucht hatte, ergriff der rationale Teil ihres Gehirns die Gelegenheit, sie zu fragen, ob normale Männer Chatrooms nach Frauen abklapperten. Nein, taten sie nicht. Außer, es stimmte etwas nicht mit ihnen. Oder … sie waren auf der Suche nach Sex.
    Nachdem sie noch einige Male abgebogen war, fuhr sie in die enge Gasse hinter ihrem Haus. Wenn sie mit Quinn zusammen war, spürte sie nichts Perverses oder Abartiges an ihm. Im Gegenteil. Er strahlte eher eine sanfte sexuelle Energie aus. Von der sie zugeben musste, dass sie leicht hypnotisch auf sie wirkte.
    Sie drückte auf den Garagentoröffner, der an die Blende geklemmt war, und wartete, bis sich das alte Holztor hob. Viele Häuser im North End von Boise waren um 1900 gebaut worden und hatten immer noch Kutschenradabweiser an den Bürgersteigen. Aber als dann die Packards in die Stadt rollten, gaben die Boisianer ihre Kutschen auf und bauten sich hinter ihren Häusern kleine Garagen. Viele der Einzelgaragen wie Lucys waren immer noch in Gebrauch, weil kein Platz für etwas Größeres war.
    Lucy fuhr den BMW hinein und schloss das Garagentor.
Sie betrat ihr Haus durch die Hintertür, ging durch die Küche und pfefferte ihre Handtasche auf die gekachelte Theke. Sie schaute aus dem Fenster über der Spüle in den Nachbargarten. Mrs. Riley war draußen, riss Plastikweihnachtssterne aus der Erde und ersetzte sie durch knallbunte Tulpen. Natürlich ebenfalls aus Plastik. Dieselbe Prozedur wiederholte sie im Sommer und Winter. Lucy hatte sie einmal gefragt, warum sie zu jeder Jahreszeit Plastikblumen pflanzte, und sie hatte geantwortet, als wäre es das Logischste auf der Welt: »Na, weil ich hübsche Dinge mag.« Was auch erklärte, warum sie ihr Haus in knalligem Gelb, Blau und Grün gestrichen hatte.
    Während Lucy Mrs. Riley bei der Gartenarbeit zusah, kehrten ihre Gedanken wieder zu Quinn und ihrem Date mit ihm am Abend zurück. Sie freute sich mehr darauf, als sie sich eingestehen wollte. Mehr als klug war, da sie ihn nicht einmal kannte.
    Es war durchaus möglich, dass er ein Klempner war, der versuchte, nach dem Tod seiner Frau weiterzuleben, aber es war genauso gut möglich, dass er zu den siebzig Prozent gehörte, die sich im Netz tummelten, weil sie auf eine schnelle Nummer aus waren.
    Aber Lucy fand, dass die wichtigere, schwerer zu beantwortende Frage lautete: Warum nahm sie ihn auseinander, nur um dann Entschuldigungen dafür zu finden, ihn wieder zusammenzusetzen? Warum zerbrach sie sich den Kopf über einen Typen, den sie nicht einmal kannte?

»Get ready for this«, dröhnte es durch das Bank of America Centre, als sich die Captains der Idaho Steelheads und der San Diego Gulls auf dem Eis gegenüberstanden. Die Musik verstummte, der Puck fiel, und das Knallen von Hockeyschlägen, die aufs Eis trafen, erfüllte die Arena.
    Das Spiel begann.
    Quinn warf einen Seitenblick auf Lucy Rothschild mit dem rotschwarzen Steelheads-Trikot und dem großen Schaumgummifinger, den sie sich über die Hand gestreift hatte. Er hatte noch nie im Leben jemanden getroffen, der weniger einem Serienkiller ähnelte.
    »Genau das meine ich!«, schrie sie begeistert, als ein Gull niedergemäht wurde.
    Na gut, ein bisschen blutrünstig war sie ja, aber aus irgendeinem seltsamen Grund brachte das seinen Sack nicht zum Schrumpfen. Genauso wenig wie das Tonbandgerät, das in seinem Kreuz drückte und ihn daran erinnerte, dass sie eine Psychopathin sein konnte, die sich daran aufgeilte, Männern beim

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