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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Sie war plötzlich zu nervös, um weiter wegen des Telefonats verlegen zu sein. Wenn er nicht verstand, warum sie gelogen hatte, und beschloss, dass er sie nicht mehr sehen wollte, wäre die Beziehung eben gescheitert, bevor sie angefangen hatte. Wenigstens redete sie sich das ein. Aber das war, bevor er ihr Wohnzimmer betreten hatte, blendend aussehend in einer Levi’s,
die an sehr interessanten Stellen abgewetzt war, und bevor er sich so nahe neben sie auf die Couch gesetzt hatte, dass sie das Eau de Cologne auf seiner Haut und den Geruch des Waschpulvers in seinen Klamotten riechen konnte.
    »Inwieweit?«
    »Ich bin keine Krankenschwester.«
    Quinn setzte die grüne Flasche auf seinem Oberschenkel ab, und seine dunklen Augen fixierten sie. Er zog überrascht eine Augenbraue hoch. »Ach nein?«
    Sie schüttelte den Kopf und wandte sich ihm mit dem ganzen Körper zu. »Nein. Es liegt an dieser Internet-Daterei. Ich wollte bloß nicht, dass Hinz und Kunz alles über mich wissen.« Sie zog ihr Knie hoch auf die Couch, klemmte den Fuß unter das andere Bein und pulte verlegen mit dem Fingernagel am Saum ihrer khakifarbenen Hose. »Ich wollte gewisse Dinge für mich behalten. Nur für den Fall.« Sie beschloss, ihm nicht zu sagen, dass der einzige Grund, warum sie sich damals auf das erste Treffen mit ihm eingelassen hatte, ihre Recherchen gewesen waren. Das würde bloß Fragen nach den anderen Männern aufwerfen, die sie getroffen und um die Ecke gebracht hatte. Sie wollte nicht über die anderen Männer reden. Nicht heute Abend.
    »Für welchen Fall?«
    »Für den Fall, dass du ein Verlierertyp oder Stalker wärst oder schlicht und ergreifend geisteskrank.« Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und legte die Hände in den Schoß. Verlegen senkte sie den Blick auf seine Brust. Sein blaues Kapuzensweatshirt war so alt, dass das Logo darauf vollkommen verblasst war. »An jenem Abend im Starbucks war ich überzeugt, dass du merken würdest, dass ich keine
medizinische Ausbildung habe.« Nach langem Schweigen hob sie den Blick wieder zu seinem Gesicht. »Dir ist vermutlich nicht aufgefallen, dass ich das Heimlich-Manöver nicht beherrsche.«
    »Doch.« Ein Mundwinkel verzog sich amüsiert nach oben, und ein kleines Komma zerknitterte den anderen. »Ich dachte nur, du bist als Krankenschwester echt Scheiße.«
    Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus, und ihr Nervenflattern legte sich allmählich. »Und du hast mich trotzdem um eine zweite Verabredung gebeten?«
    Mit seiner freien Hand nahm er ihre und strich mit dem Daumen über ihre Fingerknöchel. »Ich dachte, weil du so schön bist, musst du eben in anderen Sachen super sein.«
    Ein leichtes Kribbeln stieg von ihrem Handgelenk zur Innenseite ihres Ellbogens. »Was denn für Sachen?«
    »Frauensachen.«
    »Frauensachen?« Sie bemühte sich um Entrüstung und vermasselte es, weil sie lachen musste. Sie wollte ihm ihre Hand entziehen, doch er führte sie an seinen Mund. »Was denn für Frauensachen?«
    Lachfältchen verknitterten seine Augenwinkel, als er sie über ihre Finger hinweg ansah. »Kochen.« Er drückte einen Kuss auf ihr kribbelndes Handgelenk, knapp unter den Ärmel ihres kastanienbraunen Pullovers.
    »Ich bin eine exzellente Köchin.« Wenn sie mal kochte.
    »Gut. Ich esse nämlich gern.« Er biss sie leicht in die Handfläche.
    Das Gefühl, zu viel Luft im Magen zu haben, stieg hoch zu ihrem Herzen. »Was denn?«, stieß sie mühsam hervor.
    »Was ich gern esse?«
    »Ja.«
    »Blondinen mit blauen Augen.«
    Oh Gott. Sie entzog ihm ihre Hand. »Hast du Hunger?«
    Sein Blick senkte sich auf ihren Mund. »Ich könnte einen Happen vertragen.«
    Jahrelange Erfahrung hatte Lucy gelehrt, es langsam angehen zu lassen. Nichts zu überstürzen. Sich nicht zu früh gefühlsmäßig einzulassen. Wenigstens sagte ihr das der vernünftige Teil ihres Hirns. Dann schaute er ihr wieder in die Augen, und da war es. Dieses heiße, hungrige Etwas, das sie aus den Tiefen seiner dunklen Augen ansah und alle Vernunft zum Teufel jagte. »Ich bestell uns was«, murmelte sie, als sie aufsprang und in die Küche eilte, bevor ihr Hirn sich komplett ausschaltete und sie ihn auf sich zerrte. »Pizza, Pasta, Salat?«, fragte sie, als sie den Hörer des Telefons auf der Theke abnahm.
    »Egal.« Quinn folgte ihr bis zur Türschwelle. Er lehnte sich mit der Schulter an den Rahmen und klopfte mit der Flasche gegen seinen Oberschenkel. »Wenn du keine Krankenschwester bist, was

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