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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Der hockt da drin und dreht Däumchen, bis Sie ihn brauchen.«
    Während die Polizisten ihm alles berichteten, was sie wussten, holte Quinn einen Stift heraus und sah auf die Uhr.
Er notierte seine Ankunftszeit, die Adresse des Tatorts und die Wetterbedingungen.
    »Notieren Sie die Kennzeichen all dieser Fahrzeuge hier und überprüfen Sie sie.« Der Wagen des Opfers stand wahrscheinlich auf dem Parkplatz und musste beschlagnahmt werden. Er duckte sich unter dem gelben Absperrband durch und stieg die Außentreppe hinauf. Er kam an drei Fenstern mit zugezogenen Vorhängen vorbei und lief weiter zu den Polizisten, die vor der offenen Tür von Zimmer sechsunddreißig standen.
    »Wie viele andere Zimmer sind belegt?«, fragte er.
    »Es ist Samstagnacht. So ziemlich alle.«
    Jemand musste etwas gesehen oder gehört haben. »Sorgen Sie dafür, dass sich niemand verdrückt«, befahl er und betrat den Raum. Kurt, Anita und zwei Polizisten standen an einem Bett mit brauner Blümchendecke und dem nackten Toten darauf. Ein gelber Nylonstrick war ans Bettgestell und an die Flexi-Cuffs um die Handgelenke des Opfers gebunden. Eine Westco-Kleiderschutzhülle war ihm über den Kopf gezogen und mit silbernem Isolierband um den Hals befestigt worden.
    Quinn nahm sich Latexhandschuhe aus dem Matchbeutel und ging zum Kopfende des Bettes. Er streifte die Handschuhe über und sah in ein Paar braune Augen, die aus der durchsichtigen Tüte, die eng um das Gesicht gesogen war, zu ihm hochstarrten. Quinn löste zwei Finger des Mannes und beobachtete, wie sie sich wieder krümmten. Der Tod war schätzungsweise in den letzten zwei Stunden eingetreten. Irgendwann, nachdem Lucy mit der Schokoladentorte bei ihm zu Hause eingetrudelt war.
    »Ist das Opfer schon identifiziert?«, fragte er Kurt.
    »Noch nicht. Anita und ich sind gerade erst angekommen.«
    Quinn schaute zu seinem Kollegen auf, und Kurt wich seinem Blick aus. Während Quinn Lucy an die Wäsche gegangen war und Kurt von der anderen Straßenseite aus zugesehen und mitgehört hatte, hatte die wahre Täterin zugeschlagen. Sie hatten Scheiße gebaut. Aber ganz gewaltig, doch darüber konnte er sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Lucy war eindeutig nicht Breathless, aber mit ihr würde er sich später beschäftigen. Im Moment hatte er zu arbeiten. Er musste sich mit dem Toten befassen, der durch den Sicherheitshinweis auf der Polyäthylentüte zu ihm hochstarrte.
    Zwei Tatortermittler trafen ein, und Quinn ließ einen von ihnen ein Foto der beigefarbenen Dockers knipsen, die am Fußende des Bettes auf dem Boden lagen. Dann ließ er sich auf ein Knie nieder und zog eine Brieftasche aus der Gesäßtasche des Opfers. Er klappte die Brieftasche auf und fand darin den Führerschein von Robert D. Patterson. Ein sechsundvierzigjähriger Weißer. Braune Augen und Haare. 1,75 Meter groß und zweiundachzig Kilo schwer. Quinn blieb auf dem Fußboden und suchte den schmuddeligen Teppich nach Spuren ab. Er schaute unters Bett, stand wieder auf und befestigte Mr. Pattersons Führerschein an dem Klemmbrett. Dann durchsuchte er die restlichen Hosentaschen des Opfers und eine leichte Nylonjacke, die ebenfalls auf den schmutzigen Teppich geworfen worden war. Außer der Brieftasche fand er noch einen Schlüsselbund und eine gefaltete Motelquittung. Er steckte die Gegenstände in eine Papiertüte und kennzeichnete sie.
    Während ein Ermittler sich daran begab, aus allen Blickwinkeln Fotos zu machen, legte der andere mit seinen Fingerabdruckpulver-Flaschen los. Kurt verließ den Raum, um potenzielle Zeugen in der ersten Etage des Motels zu befragen, und Quinn warf seine Handschuhe in den Matchbeutel und ging wieder nach draußen. Mit der Taschenlampe, die an seinem Gürtel hing, leuchtete er in die Mülltonne am Fuß der Treppe. Sie war halb voll, doch er wusste, dass es im Haus irgendwo einen Müllschlucker geben musste. Noch vor Tagesanbruch würde er in Watstiefeln bis zum Arsch im Müll stehen. Er begab sich zum Büro, wo ihm der Gestank von Nikotin, Brathähnchen und Reiniger mit Kirschduft entgegenschlug. Hinter dem abgenützten Schalter saß Dennis Karpowich, ein Mann Anfang sechzig mit schütter werdendem Haar, das aussah wie mit »Grecian gegen graue Haare« gefärbt. Er hatte katastrophale Zähne und einen noch katastrophaleren Raucherhusten. Als Quinn ihm Mr. Pattersons Führerschein zeigte, identifizierte Dennis ihn als den Mann, der für einen vierstündigen Aufenthalt in Zimmer sechsunddreißig

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