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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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angemeldet, dann aber versehentlich-absichtlich den Startschuss verpennt hatte. Vielleicht war jemand in Quinns Geschäft eingebrochen und hatte Werkzeug geklaut. Neulich Abend hatte sie in den Nachrichten gehört, dass Diebstahl in Betrieben ein echtes Problem war. Obwohl sie ehrlich gestanden Quinns Eile nicht nachvollziehen konnte. Er hatte sie gar nicht schnell genug loswerden können, und das machte ihr Sorgen.
    Große Sorgen.
    Ihre Gefühle waren so neu. So beängstigend. So plötzlich. Dabei hatte sie keinen Schimmer, was Quinn für sie empfand. Okay, es gab Zeiten, in denen sie sich sicher war, dass er sie anziehend fand. Zum Beispiel, wenn er sie ansah oder sie küsste oder berührte, aber das war keine Liebe.
    Lucy schlüpfte in ihre Hausschuhe und schnappte sich auf
dem Weg aus dem Zimmer ihren Kaffee. Gestern Nacht, als sie aufgestanden war, um zu arbeiten, hatte sie ihre Aktentasche nach den sechs Kapiteln durchsucht, die Maddie ihr zurückgegeben hatte. Die Faltmappe war nicht aufzufinden gewesen, und sie war davon ausgegangen, dass sie noch im Auto lag. So sicher sie sich in ihrem Haus und ihrer Wohngegend auch fühlte, ihr wäre nicht im Traum eingefallen, nachts um drei zu ihrer Garage zu gehen.
    Die Sohlen ihrer Hausschuhe schlitterten über die Küchenfliesen und klatschten auf dem Beton der Treppe und des Bürgersteigs, als sie nach draußen zur Garage tapste. Sie durchsuchte den BMW und förderte unter den Sitzen einen Kaugummi, einen Stift und einen Eiskratzer zu Tage. Keine Mappe. Sie ging zurück ins Haus, suchte die Nummer im Telefonbuch und rief bei »Barnes and Noble« an. Jan Bright hatte die Mappe nicht gesehen, versprach jedoch, die Angestellten und die Krimifrauen zu fragen.
    Als Lucy auflegte, klingelte es an der Tür, und sie durchquerte das Wohnzimmer. Durch den Spion erblickte sie Quinn, und ihr Herz vollführte wieder diesen verrückten Vorwärts-Rückwärts-Salto. Er trug eine schwarze Sonnenbrille, um seine Augen vor der grellen Morgensonne zu schützen, und seine untere Gesichtshälfte war von dunklen Stoppeln überzogen.
    Sie öffnete genau in dem Moment die Tür, als eine kalte Böe sein dunkles Haar zerzauste. »Guten Morgen.« Er trug noch dieselben Klamotten wie am Abend zuvor – weißes Hemd und Jeans. Er war also nicht im Bett gewesen, und eigentlich hätte er schlimm aussehen müssen. Tat er aber nicht. Am liebsten hätte sie die Hand ausgestreckt und ihn
berührt, die Sorgenfalten auf seiner Stirn glattgestrichen und seine raue Wange in ihrer Handfläche gespürt. Am liebsten hätte sie ihn ausgezogen und mit ins Bett genommen.
    Er sah sie lange durch die Sonnenbrille an und fragte endlich: »Darf ich reinkommen?«
    »Natürlich.« Sie öffnete die Tür weit, und er ging an ihr vorbei und brachte den Duft des Frühlings mit. »Kaffee?«, bot sie ihm an, als sie die Tür schloss.
    »Gern.« Er zog die Sonnenbrille ab und steckte sie in die Brusttasche. Unter seinen braunen Augen lagen dunkle Schatten.
    »Lange Nacht?« Sie lief an ihm vorbei und widerstand dem Bedürfnis, ihn anzufassen.
    »Ja.« Er lachte wenig überzeugend und folgte ihr in die Küche. Seine Stiefelabsätze klangen auf den Fliesen ungewöhnlich laut.
    Lucy griff in den Schrank und holte einen Becher heraus. »Ich habe bis heute Morgen um drei gearbeitet.« Es war eine große Erleichterung, nicht mehr lügen zu müssen. »Das mache ich manchmal«, erklärte sie. Sie hatte schon Freunde gehabt, denen die oft sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten einer Schriftstellerin nicht passten. Doch jetzt, wo alles geklärt war, wollte sie aufrichtig sein. »Manchmal arbeite ich tagelang, ohne viel zu schlafen. Einmal«, gestand sie, während sie Kaffee in den Becher goss und an ihn weiterreichte, »hab ich mir einen Monat lang die Beine nicht rasiert. Ich sah aus wie ein Clydesdale-Pferd.« Okay, vielleicht hätte sie das lieber für sich behalten sollen.
    »Danke.« Sein Mundwinkel verzog sich amüsiert nach
oben, als er in seinen Kaffee pustete. »Tut mir leid wegen gestern Abend«, sagte er, bevor er einen Schluck trank. Sie schaute betreten auf ihre Hausschuhe und kämpfte gegen das Erröten an, das an ihrem Hals heraufkroch. Sie fragte sich, welcher Teil des Abends genau ihm leid tat. Dass er das Ganze so abrupt beendet hatte? Dass sie sich im Flur näher gekommen waren oder dass sie es nicht bis zum Finale geschafft hatten? Ihr persönlich tat vor allem Letzteres leid. »Es ist was passiert, worüber wir

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