Gut reicht voellig
und dabei die Zeit außer acht zu lassen – Perfektionismus macht also langsam.
Und Zu-langsam-Sein, weil man es ganz besonders gut durchdenken will, kann fatale – ja tödliche Folgen haben, wie dieser kleine Witz beweist:
Zwei Wanderer treffen in den kanadischen Wäldern einen Bären. Der eine Wanderer reagiert sofort, zieht seine schweren Schuhe aus und die Laufschuhe an. „Was solldas denn?“, fragt sein Kumpel. „Damit kommst du auch nicht weit!“ Darauf der andere: „Es reicht schon, dass ich schneller bin als du!“
Perfektionismus macht unflexibel
Wie gerade beschrieben: Perfektionisten geben eine Arbeit lieber gar nicht erst ab, bevor sie nicht ihren perfektionistischen Ansprüchen genügt. Wenn die Zeit nicht reicht, dann gibt es eben nichts – basta! Mich und meine Leistung gibt es nur als Gesamtpaket, nie in kleinen (vielleicht viel verdaulicheren?) Dosen.
Ja, Herrgott, wenn Ihr Chef aber heute noch erste Projektideen von Ihnen auf dem Tisch haben möchte? Weil er dann vielleicht über den weiteren Projekt-Etat entscheidet? Und wenn er dann nichts zu sehen bekommt, weil es noch nicht perfekt ist? Pech gehabt – Geld futsch – Projekt zu Ende.
Selbstverständlich gibt es auch Deadlines und Termine, die unmöglich einzuhalten sind, auch mit „normalem“ Ehrgeiz und Anspruch. Darum geht es hier aber nicht, sondern um die fehlende Flexibilität von Perfektionisten, dann eben zwar eine sehr gute, aber nicht perfekte Arbeit abzuliefern – die wahrscheinlich völlig ausreicht, um die Lorbeeren einzuheimsen, das Lob abzustauben oder das Budget zu bekommen.
Unser ganzes derzeitiges Berufsleben ist geprägt von Veränderung und dem Ruf nach Flexibilität. Das können Sie gut finden oder nicht, Sie können sich darauf einstellen oder es lassen. Gut wäre jedoch zumindest hin und wiederein Mindestmaß an Flexibilität – auch wenn sie auf Kosten des Perfektionismus gehen mag. So kommen Sie weiter!
Perfektionismus ist feige
„Es muss perfekt sein, was soll der Chef denn sonst denken?“
„Ich halte in dem Projektmeeting lieber meinen Mund, eh ich irgendwas Dummes und Unausgegorenes sage! Das wäre doch peinlich!“
„Nein, ich sage den Vortrag morgen ab, ich bin nicht perfekt vorbereitet!“
Soso. Perfektionisten denken wahrscheinlich, diese Meinung sei ihr gutes Recht und geradezu ein Zeichen ihres Ehrgeizes und Anspruchs an sich selbst. Sie sind stolz darauf, dass sie keine halben Sachen oder gar Fehlerhaftes abliefern.
Kann sein. Muss aber nicht. Das kann auch nach hinten losgehen. Das kann nämlich auch ganz anders interpretiert werden!
Wenn der Chef nie etwas von Ihren Ideen zu Gesicht bekommt, denkt er vielleicht: „Hm, der Maier zeigt nie was, der scheut wohl konstruktives Feedback? Vom Huber kann ich mir inzwischen ein viel besseres Bild machen. Der lässt sich auch mal was sagen und kann mit Kritik umgehen.“ Der Kollege denkt sich vielleicht: „Wie schade, dass die Müller beim Brainstorming immer den Mund hält. Ich wäre wirklich auf ihre Ideen gespannt!“
Und das Publikum hätte vielleicht gerade Ihrem Vortrag besonders viel herzlichen Beifall geschenkt, weil Sie sich so menschlich gezeigt und keine perfekte Roboterpräsentation gehalten haben.
Ich möchte Sie zum Perspektivenwechsel einladen – es kann nichts schaden, die Sache auch mal mit anderen Augen zu sehen und sich erst dann zu entscheiden, welchen Weg Sie wählen. Nicht wahr?
Auf den Punkt gebracht
Perfektionismus …
… ist anstrengend und ungesund.
… schränkt ein.
… ist langsam.
… macht unflexibel.
… ist feige.
Na? Habe ich Ihnen jetzt drastisch genug vor Augen geführt, dass es kaum wirklich positive Seiten am Perfektionismus gibt? Schauen Sie einfach mal mit anderen Augen drauf – sehen Sie es doch mal anders!
Britta Nehmke 1 : Burn-out als Ausdruck einer Lebenskrise
Sie können schon vorher den Kurs ändern!
Jede Zeit und Gesellschaft bringt ihre Herausforderungen mit sich und so ist vor allem in unserer westlichen Welt Erschöpfung oder Burn-out in aller Munde. Wer einen Burn-out erlebt hat, weiß, wie unglaublich belastend dieser Zustand ist und welche verhängnisvollen Konsequenzen dies für das gesamte Umfeld hat. Eine einschneidende Änderung der gesamten Lebensführung ist dann gefordert. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig zu verstehen, was man alles tun kann, um gar nicht erst so weit zu kommen.
Burn-out ist vielschichtig
Wenn wir das Phänomen „Burn-out“ näher betrachten,
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