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Gut reicht voellig

Gut reicht voellig

Titel: Gut reicht voellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Stackelberg
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und regelmäßige Akquise. Ja. Aber nicht ständig und immerzu, 24 Stunden am Tag. Und manchmal ist es auch gut, den Status quo einfach nur aufrechtzuerhalten. Und manchmal – Überraschung! – darf man sich auch mal eine Zeitlang auf seinen Lorbeeren ausruhen, stolz sein und genießen.
    Ich stelle fest, dass es irgendwie anscheinend mächtig trendy und cool erscheint, ständig auf Achse zu sein, immer in Bewegung – schneller, höher, weiter, laufen, rennen, hetzen … bloß nie stehen bleiben!
    Immer wieder lege ich mich online wie offline mit Kollegen an, die diesen unsäglichen Satz mantraartig wiederholen und für eine unumstößliche Wahrheit halten: „Stillstand bedeutet Rückschritt.“
    Ja, manchmal bedeutet Stillstand Rückschritt. Wenn man beginnt, bequem zu werden als Selbstständiger, sich in Sicherheit glaubt, weil man ja ein paar gute große Kunden hat und Akquise nicht mehr braucht. Wenn man denMarkt und die Konkurrenz nicht mehr im Auge hat – dann sind sie schneller links neben einem vorbeigerauscht, als man denkt.
    Dann bedeutet Stillstand Rückschritt und der Selbstständige ist unter Umständen ganz schnell weg vom Fenster.
Alles mal von außen betrachten
    Impuls
    Bleiben Sie auch mal stehen und nehmen Sie Abstand: Klettern Sie auf Ihren inneren einsamen Berg und betrachten Sie sich aus der Distanz.
    Aber oft bedeutet meines Erachtens Stillstand eben auch Innehalten! Anhalten und schauen, wo ich stehe. Wie es mir geht. Was ich alles habe. Wie weit ich bislang gekommen bin. Innehalten zum Konsolidieren. Innehalten zum Luftholen, zum Durchatmen.
    Wenn Sie die berufliche Hektik mal wieder allzu sehr in ihren Klauen hat, dann machen Sie einen bewussten Break! Fahren Sie vielleicht mal ein Wochenende weg und beschäftigen Sie sich in Ruhe damit, wo Sie gerade stehen.
    Idealerweise machen Sie das regelmäßig: Zum Jahresbeginn bzw. Ende des vergangenen (Geschäfts-)Jahres oder, noch besser, einmal im Quartal. Wenn Sie dies regelmäßig tun, verlieren Sie Ihre Ziele und Vorhaben nicht so schnell aus den Augen bzw. können schneller nachjustieren, wenn Ihre Geschäfte gerade beginnen, in eine falsche Richtung zu laufen. Sie können diese Zeit entweder dazu nutzen, sich konkrete Gedanken für die nächsten Schritte zu machen – dazu später mehr. Oder Sie gehen es umfassender, quasi ganzheitlicher an und fragen sich:
Macht mir meine Arbeit noch Spaß?
Brenne ich noch dafür und kann mich begeistern?
Hat das, wie mein Business gerade läuft, noch etwas zu tun mit meinen ursprünglichen Plänen?
Habe ich meine Träume und Visionen noch im Blick oder sind sie inzwischen ein wenig verloren gegangen?
Gab es in letzter Zeit eine Weggabelung, an der ich falsch abgebogen bin?
Stimmt meine Gesamtausrichtung noch?
    So ein Kurztrip auf den inneren einsamen Berg ist auch eine hervorragende Möglichkeit, Ihrem vielleicht übertriebenen Perfektionismus ein wenig Einhalt zu gebieten. Wenn Sie stehen bleiben, durchatmen und genau hinsehen, dann bemerken Sie vielleicht, dass Sie gar nicht an fünf Enden brennen und aktiv sein müssen, dass weniger vielleicht mehr ist.
Anders, nicht besser sein
    Impuls
    Sie müssen nicht besser als die gesamte Konkurrenz sein. Weil Sie auch nicht alle Kunden brauchen. Seien Sie lieber anders – das ist besser als „besser“!
    Woran wollen Sie messen, ob Sie „besser“ als die Konkurrenz sind? An der Anzahl der Kunden? Am Umsatz?An den Veröffentlichungen über Ihr Unternehmen? An gewonnenen Preisen? An Referenzen? Wann ist es genug? Sie sehen, so ein „besser“ ist extrem schwer festzulegen – es gibt keinen allgemeingültigen Maßstab, schon gar nicht quer durch die unterschiedlichsten Branchen. Und immer dann, wenn kein eindeutiger Maßstab existiert, ist dem Perfektionismus Tür und Tor geöffnet. Weil immer noch mehr geht. Weil es scheinbar nie reicht. Weil Ausruhen nicht sein darf, weil man dann sofort von der Konkurrenz überholt wird.
    Ich empfehle Ihnen einen Perspektivwechsel: Haben Sie nicht den Ehrgeiz, besser zu sein – haben Sie den Ehrgeiz, anders zu sein. Finden Sie die berühmte Nische, die vielleicht nur Sie besetzen oder nur ganz wenige andere.
    Das Anderssein kann sich in unterschiedlichen Bereichen zeigen:
Sie bedienen eine ganz konkrete, kleine Zielgruppe (z. B. nur die Einkäufer familiengeführter Unternehmen bis 300 Mitarbeiter oder weibliche Existenzgründer im Alter bis 30 Jahre).
Sie entscheiden dafür, nur sehr regional Ihre Produkte bzw.

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