Gut reicht voellig
heißen, dass Sie sich nur Kuschel- und Schön-Wetter-Feedback holen sollen. Aber gehen Sie nicht unbedingt zu den Neidern, zu den Kollegen, die Sie sowieso schon auf dem Kieker haben – sondern suchen Sie sich die Ihnen wohlgesonnenen, von denen Sie wirklich konstruktives Feedback, Engagement und Offenheit erwarten können.
So bekommen Sie ein umfassenderes Bild von Ihrer Leistung und außerdem erhalten Sie sicher wertvolle Hinweise, in welchem Bereich Sie noch etwas tun oder verändern können.
Ziele festlegen
Impuls
Machen Sie sich einen konkreten Plan: Was möchten Sie beibehalten, was wollen Sie verändern, was möchten Sie lernen, in welche Richtung wollen Sie sich entwickeln?
Jetzt haben Sie also einen aktuellen und umfassenden Blick auf Ihre Leistungen und Ihr Können, sowohl als Selbst- als auch als Fremdbild. Nun können Sie sich entscheiden: Lehnen Sie sich jetzt erst einmal erleichtert und entspannt zurück, weil Sie deutlich besser dastehen, als Sie gedacht haben? Wenn Sie diese Entscheidung treffen: Glückwunsch – darauf ein Gläschen Champagner!
Vielleicht haben Sie aber auch Lust bekommen, ein wenig an Ihrem Profil zu feilen und dazuzulernen. Überlegen Sie dafür:
In welchem Bereich wäre eine kleine Auffrischung in Form einer Weiterbildung angebracht?
Gibt es in der Firma dafür ein Budget?
Wenn es nicht gleich eine Weiterbildung sein soll:
Welche interessanten Fachkongresse oder -messen können Sie mal wieder besuchen?
Oder gibt es empfehlenswerte neue Fachliteratur, in die Sie mal die Nase stecken könnten?
Das erweitert Ihren Horizont, zeigt Ihr Interesse an Weiterentwicklung und bringt Ihnen sicher viele neue Impulse und Ideen.
Welche Aufgaben haben Ihnen in letzter Zeit besonders viel Spaß gemacht?
In welchen Bereichen waren Sie besonders erfolgreich?
Darauf könnten Sie sich spezialisieren in Ihrer Abteilung: Machen Sie mehr von dem, was Sie besonders gut können und besonders gern tun!
Welche Aufgaben machen Sie zwar nebenbei mit, jedoch ohne besondere Begeisterung? Vielleicht brennt Ihr Kollege dafür ganz besonders – verteilen Sie also Aufgaben um. So macht jeder das, was er besonders gut und gerne tut – der Erfolg wird nicht ausbleiben.
So – und wenn Sie all dies getan haben, machen Sie sich bitte klar: Es reicht völlig bzw. ist mehr als genug, wennSie Ihr Bestes geben. Sie müssen nicht der/die Beste sein! Eigenverantwortliche, kreative und zuverlässige Mitarbeiter sind in jedem Unternehmen unersetzlich. Sie sind aktiv, zeigen Ihr Engagement und Ihre Leistung, entwickeln sich weiter – gut so. Überfordern Sie sich nicht mit dem Vorsatz, unerreichbar perfekt sein zu wollen.
Falle 3: Als Selbstständiger muss ich stets besser als die Konkurrenz sein
Ein weites Feld, in dem sich häufig ungesunder Perfektionismus tummelt, ist die Selbstständigkeit. Hier gibt es kaum ein Regulativ, weil ein bisschen erfolgreicher ja immer noch ginge, mehr Kunden doch schön wären und eine Expansion des Unternehmens für mehr Umsatz sorgen würde. Und man kann an jedem Ende immer weiter optimieren – am Markenkern, an der Produkt- und Angebotspalette, an der richtigen Zielgruppe, am Web-Auftritt und Corporate Design, am Elevator Pitch, am Slogan, der Arbeitsweise und den Preisen. Never ending story!
Und da ich als Selbstständige ja nach allgemeinem Dafürhalten nie Feierabend oder gar frei habe („Selbstständigkeit ist selbst und ständig“. Was für ein ausgemachter Blödsinn! Selbstständige brauchen genauso Pausen und Zeiten der Muße! Lassen Sie sich das bitte gesagt sein von einer seit 22 Jahren Selbstständigen.), ist die Gefahr umso größer, dass ich auch ständig feile und optimiere und perfektioniere.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind wir viele Selbstständige und alle können von dieser Gefahr sicherein Lied singen. Wie sie nicht abschalten und Ruhe geben können, wie die Existenzangst sie immer weiter in die Überstunden und irgendwann in die Burn-out-Gefahr drängt, wie sie sich verzetteln, weil sie an allen Ecken zugleich perfektionieren wollen, und wie sie damit irgendwann auch den Blick fürs rechte Maß verlieren – nicht mehr sehen, wann es mal genug ist und einfach nur gut laufen darf.
Selbstverständlich ist es für Selbstständige wichtig, sich nie lange auf verdienten Lorbeeren, erzielten Gewinnen oder gewonnenen Kunden auszuruhen. Professionelle Selbstständigkeit bedeutet Weiterentwicklung, Weiterbildung, Anpassung an neue Marktgegebenheiten
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