Gut und richtig leben mit dem inneren Schweinehund
um.
Das Durchhalten fällt Ihnen leichter, weil Sie vor Ihren Verbündeten keine Schwäche zeigen wollen.
Schließen Sie Bündnisse
Vielleicht kennen Sie eine Person, die genauso unpünktlich (übergewichtig, unordentlich, …) ist wie Sie. Schließen Sie sich zusammen! Besprechen Sie, was genau Sie erreichen und wie Sie das tun wollen. Planen Sie gemeinsam »barrierebezogene Strategien«. Verabreden Sie regelmäßige Kontrollen, um ihre Fortschritte festzustellen. Und feiern Sie gemeinsam, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben! Ein solches Bündnis könnte zum Beispiel so aussehen:
Christine und Emma sind befreundet. Beide gehen leidenschaftlich (um nicht zu sagen: maßlos) gern »shoppen« und beide leiden unter den großen Gerümpelansammlungen in ihren Häusern. Sie verabreden, sich gegenseitig beim Entrümpeln zu helfen. So treffen sie sich an jedem Wochenende und bearbeiten abwechselnd das eine und das andere Haus, bis jede zufrieden mit dem Ergebnis ist. Es fällt beiden gar nicht so leicht, sich von vielen der Dinge zu trennen, die sie gemeinsam »geshoppt« haben und mit denen schöne Erinnerungen verbunden sind.
Für die Zukunft verabreden sie, dass sie sich bei gemeinsamen Shoppingtouren vor jedem Kauf die Gerümpel-Check-Frage stellen: »Brauchst du das wirklich, hier und heute?«
Außerdem beschließen Sie, sich einmal im Halbjahr gegenseitig beim gründlichen Aufräumen und Entrümpeln zu helfen.
|169| Suchen Sie Gleichgesinnte
Wenn Sie an Ihrer Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit arbeiten wollen, dann wird Ihnen das – überspitzt gesagt – in einem Kreis von Halunken ziemlich schwerfallen. Genauso schwer ist es, maßvoll zu essen und zu trinken, wenn der komplette Freundeskreis gerne über die Stränge schlägt.
Wählen Sie also die umgekehrte Strategie. Begeben Sie sich dorthin, wo Menschen sind, die die von Ihnen angestrebten Tugenden bereits verkörpern. Die Liste der Beispiele ist lang:
Wenn Sie sich couragiert für die Umwelt oder für soziale Gerechtigkeit einsetzen wollen, dann treten Sie am besten in entsprechende Organisationen ein und arbeiten dort mit.
Wollen Sie beim Essen und/oder Trinken besser maßhalten, dann schließen Sie sich einer entsprechenden Selbsthilfegruppe an.
Möchten Sie besonnener handeln, dann suchen Sie beruflich und privat die Nähe zu Menschen, die Sie für klug halten.
Wenn Sie konzentriert arbeiten wollen, gelingt Ihnen das am besten in einer Bibliothek oder in einem Büro mit entsprechend motivierten Kollegen.
Streben Sie privat und im Job nach größerer Zuverlässigkeit, dann umgeben Sie sich nach Möglichkeit mit zuverlässigen Freunden und Kollegen.
Meiden Sie Miesepeter
In der Zeit Ihrer persönlichen »Umgewöhnung«, in der Sie Ihr altes Verhalten ablegen und Ihr neues Verhalten trainieren wollen, ist es wichtig, sich von Miesmachern fernzuhalten. Ihr Schweinehund springt nur allzu schnell auf deren Sprüche an, die Ihre Moral untergraben: »Du bist ja päpstlicher als der Papst!« Das gilt nicht nur für den persönlichen Umgang mit Leuten, die Sie »herunterziehen«, |170| sondern auch für Ihre geistige Nahrung: Vermeiden Sie am besten auch demoralisierenden Medienkonsum, ganz gleich ob es sich um Filme, Zeitschriften oder Bücher handelt. Suchen Sie im Gegenteil immer wieder mal nach anregenden Inhalten: Biografien von Menschen, die genau die Tugenden verkörpern, nach denen Sie suchen. Bücher oder Filme von Autoren, deren innere Haltung Sie bewundern. Widmen Sie sich der »Weisheitsliteratur« der Welt: spirituellen und religiösen Texten aus allen Kulturen. Oder wagen Sie mal den Blick in ein Buch mit philosophischem Inhalt.
Und es könnte sein, dass Sie sich nach einer solchen Lektüre innerlich etwas erhabener, gewissermaßen »aufgebaut« fühlen. Wie gesagt: Immer wieder mal, ohne dabei zu übertreiben, und dann vielleicht sogar immer öfter …
Suchen Sie Ihren Gegenpol
Manche Schweinehunde springen hervorragend auf die vorgeschlagenen Trainingseinheiten an – andere wiederum überhaupt nicht. Sie haben das vorliegende Buch vielleicht mit großem Interesse gelesen, legen es aber nachher zur Seite und schieben jeglichen Gedanken an ein tatsächlich gutes und richtiges Leben zur Seite. »Liest sich ja nett, ist aber viel zu mühsam!«, mault der Schweinehund. Beschimpfen Sie ihn nicht – lernen Sie ihn lieber noch besser kennen.
Es gibt so viele unterschiedliche Schweinehunde, wie es Menschen gibt. Deshalb ist es
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