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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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reines, lauteres Wohlwollen, ohne Haken und Ösen. Ich finde es grässlich, dass meine Freundinnen so etwas hinter meinem Rücken ausgeheckt und arrangiert haben. Ich finde es grässlich, aber ich finde es auch wunderbar.
     
    Ich fahre zurück aufs Land, noch ehe das Spiel zu Ende ist. Durchs offene Cadillacfenster sehe ich abgeschlegelte, abgesengte Felder. Daddy hat vor einer Woche die letzte Ernte beendet, aber der Straßenrand ist immer noch verschneit mit Baumwolle, die im Gras hängt. Flusen wehen durch die Luft.
    Ich schaue durchs Seitenfenster in den Briefkasten. Da sind der Farmer’s Almanac und ein einzelner Brief. Er ist von
Harper & Row. Ich biege in die Zufahrt, knalle den Parkgang rein. Der Brief ist handgeschrieben, auf kleinem, quadratischem Notizpapier.
    Miss Phelan,
    gewiss können Sie Ihre Schreibtechnik an so abgestandenen, emotionsfreien Themen wie Alkohol am Steuer und Analphabetismus schulen. Ich hatte allerdings gehofft, Sie würden Sujets wählen, in denen etwas Feuer steckt. Suchen Sie weiter. Wenn Sie etwas Authentisches gefunden haben, dann und nur dann dürfen Sie mir wieder schreiben.
    Ich schlüpfe an Mutters Esszimmerausguck vorbei, durch den Flur, wo Pascagoula, unsichtbar wie immer, Bilder abstaubt, und meine tückisch steile Treppe hinauf. Mein Gesicht brennt. Ich kämpfe gegen die Tränen an, befehle mir, mich zusammenzureißen. Das Schlimmste ist: Ich habe keine besseren Ideen.
    Ich stürze mich in den nächsten Haushaltstipp, dann in den Newsletter der League. Schon die zweite Woche in Folge lasse ich Hillys Toiletteninitiative draußen. Eine Stunde später starre ich aus dem Fenster. Mein Exemplar von Preisen will ich die großen Männer liegt auf der Fensterbank. Ich gehe hin und nehme es weg, weil ich befürchte, der Papierumschlag mit dem Schwarzweißfoto der armen Pächterfamilie könnte im Licht ausbleichen. Das Buch ist sonnenwarm und schwer. Ich frage mich, ob ich je irgendetwas von Belang schreiben werde. Ich fahre herum, als ich Pascagoula an meine Tür klopfen höre. Und in dem Moment kommt mir die Idee.
    Nein. Unmöglich. Das hieße … die Grenzen überschreiten.
    Aber die Idee geht nicht wieder weg.

Aibileen

KAPITEL 7

    Mitte Oktober ist die Hitzewelle endlich rum, und wir haben jetzt kühle zehn Grad. Morgens ist die Klobrille da draußen ganz schön kalt, und ich zuck zusammen, wenn ich mich draufsetz. Es ist nur eine kleine Kammer, die sie im Carport gebaut haben. Drinnen sind ein Klo und ein kleines Waschbecken an der Wand. Eine Ziehschnur für die Glühbirne. Das Klopapier muss ich auf den Boden stellen.
    Wie ich bei Miss Caulier gearbeitet hab, war ihr Carport direkt am Haus, und ich brauchte nicht raus ins Freie. Und da, wo ich davor war, gab’s einen Dienstmädchenbereich im Haus. Und ein eigenes kleines Schlafzimmer für mich, wenn ich am Abend die Kinder gehütet hab. Hier muss ich durch Wind und Wetter, um hinzukommen.
    An einem Dienstagnachmittag nehm ich meinen Lunch mit raus auf die hinteren Stufen und setz mich auf den kühlen Zement. Hier hinten wächst Miss Leefolts Rasen nicht so richtig. Fast der ganze Garten liegt im Schatten von einem großen Magnolienbaum. Ich weiß jetzt schon, der Baum wird mal Mae Mobleys Plätzchen. So in fünf Jahren, wenn sie sich vor Miss Leefolt versteckt.
    Nach einer Weile kommt Mae Mobley zur Hintertür rausgetapst, in der Hand die Hälfte von ihrem Hamburger. Sie guckt mich strahlend an und sagt: »Gut.«
    »Warum bist du nicht drin bei deiner Mama?«, frag ich, aber
ich weiß schon warum. Sie sitzt lieber mit dem Dienstmädchen hier draußen, wie da drin zu ertragen, dass ihre Mama keinen Blick für sie übrig hat. Sie ist wie so ein Hühnerküken, das nicht weiß, wo es hingehört, und hinter den Enten herläuft statt hinter der Glucke.
    Mae Mobley deutet auf die Drosseln, die sich für den Winter fertig machen und zwitschernd auf dem kleinen, grauen Vogelbrunnen sitzen. »Pi-piep!« Sie zeigt mit dem Finger und lässt ihren Hamburger runterfallen. Der alte Hühnerhund Aubie, um den sich nie einer kümmert, taucht aus dem Nichts auf und schlingt ihn runter. Ich hab mit Hunden nichts am Hut, aber der hier kann einem echt leidtun. Ich streichel ihm den Kopf. Ich wette, den Hund hat seit Weihnachten keiner mehr gestreichelt.
    Wie Mae Mobley ihn sieht, quietscht sie und will ihn am Schwanz packen. Der wedelt ihr paarmal ins Gesicht, eh sie ihn zu fassen kriegt. Das arme Vieh jault und guckt sie mit diesem

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