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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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Knüppeln und Streichhölzern. Da reicht die kleinste Kleinigkeit.
    »Ich . . . ich kann es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen . . .«, murmelt Miss Skeeter, »aber wenn Hilly etwas von dem Buch wüsste oder von Ihnen und erst recht von Minny, würde sie es in der ganzen Stadt herumerzählen.«
    Ich denk da drüber nach, will’s ihr so gern glauben. »Stimmt, Minny Jackson kann sie nicht grad leiden.«
    »Aibileen«, sagt Miss Skeeter, und ich hör, wie ihre Stimme wieder zittrig wird. »Wir können aufhören. Ich verstehe es vollkommen, wenn Sie nicht weitermachen wollen.«
    Wenn ich nimmer mitmach, dann wird alles, was ich aufgeschrieben hab und was ich noch aufzuschreiben hab, nie gesagt. Nein, denk ich. Ich will nicht aufhören. Ich bin überrascht, wie laut ich’s denk.
    »Wenn Miss Hilly es weiß, weiß sie’s«, sag ich. »Aufhören hilft uns jetzt auch nimmer.«
     
    Zwei Tage seh, hör und riech ich nichts von Miss Hilly. Selbst wenn ich gar keinen Bleistift in der Hand hab, machen meine Finger damit rum, in meiner Tasche zum Beispiel, oder klopfen damit auf die Arbeitsplatte. Ich muss rauskriegen, was in Miss Hillys Kopf vor sich geht.
    Miss Leefolt hat dreimal bei Miss Hilly angerufen, aber Yule
May erklärt jedes Mal, sie sei in Mister Holbrooks Büro — in der »Wahlkampfzentrale«, sagt Miss Hilly dazu. Miss Leefolt hängt seufzend ein, wie wenn sie nicht wüsst, wie ihr Hirn funktionieren soll, wenn Miss Hilly nicht da ist und die Denkknöpfe drückt. Die Kleine hat zehnmal gefragt, wann Heather wieder rüberkommt, im Planschbecken spielen. Die zwei werden sicher mal gute Freundinnen, wenn sie größer sind und Miss Hilly ihnen beiden beibringt, was wie auf der Welt ist. Aber an dem Nachmittag wandern wir alle im Haus rum, können die Finger nicht stillhalten und fragen uns, wann Miss Hilly wieder auftaucht.
    Schließlich fährt Miss Leefolt ins Stoffgeschäft. Sie will einen Überzug nähen, sagt sie. Wofür weiß sie nicht. Mae Mobley guckt mich an, und wir denken wohl beide dasselbe: Wenn sie könnt, würde die Frau uns zwei auch unter einen Überzug stecken.
     
    An dem Tag muss ich bis ganz spät bleiben. Ich mach der Kleinen Abendessen und bring sie ins Bett, weil Mister und Miss Leefolt in einen Film im Lamar gehen. Mister Leefolt hat’s ihr versprochen, und sie hat drauf bestanden, obwohl’s nur noch Karten für die Spätvorstellung gab. Wie sie heimkommen, sind sie am Gähnen und die Grillen am Zirpen. Woanders hätt ich im Dienstmädchenzimmer schlafen können, aber hier gibt’s ja keins. Ich steh noch bisschen rum, weil ich denk, vielleicht fragt Mister Leefolt ja, ob er mich heimfahren soll, aber er geht schnurstracks ins Bett.
    Draußen lauf ich im Dunkeln die zehn Minuten bis zum Riverside Drive, wo noch ein Spätbus für die Arbeiter vom Wasserwerk fährt. Es geht genug Wind, dass die Moskitos Ruh geben. Ich setz mich an den Rand vom Park, ins Gras unter der Straßenlaterne. Nach einer Weile kommt der Bus. Sind nur vier Leute drin, zwei Farbige und zwei Weiße, alles Männer. Ich kenn keinen davon. Ich setz mich auf den Fensterplatz
hinter einem dünnen Farbigen. Er hat einen braunen Anzug an und einen braunen Hut auf, ist ungefähr so alt wie ich.
    Wir fahren über die Brücke und in Richtung Farbigenkrankenhaus, wo der Bus kehrtmacht. Ich hab mein Gebetsheft rausgeholt, damit ich paar Sachen aufschreiben kann. Ich konzentrier mich auf Mae Mobley, versuch nicht an Miss Hilly zu denken. Zeig mir, wie ich der Kleinen beibringen kann, gut zu sein, sich selbst zu lieben und andere zu lieben, solang ich noch die Zeit mit ihr hab …
    Ich schau auf. Der Bus hat mitten auf der Straße gehalten. Ich beug mich in den Gang, seh paar Blocks vor uns Blaulicht, seh Leute rumstehen, eine Straßensperre.
    Der weiße Busfahrer starrt gradaus. Er stellt den Motor ab, und es ist ein komisches Gefühl, dass mein Sitz nimmer zittert. Der Fahrer rückt seine Busfahrermütze grad und steht auf. »Alle sitzen bleiben. Ich sehe mal nach, was da los ist.«
    Also sitzen wir alle in dem stillen Bus und warten. Draußen bellt ein Hund, kein Haushund, sondern die Sorte, die bellt, wie wenn sie einen anbrüllt. Es dauert volle fünf Minuten, bis der Fahrer wieder einsteigt und den Motor anlässt. Er hupt, wedelt mit der Hand zum Fenster raus und fährt ganz langsam rückwärts.
    »Was ist denn da vorn los?«, ruft der Farbige vor mir dem Fahrer zu.
    Der Fahrer sagt nichts. Fährt weiter

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