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Gute liegt so nah...

Gute liegt so nah...

Titel: Gute liegt so nah... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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probieren?“
    „Meinetwegen“, murmelte er, wobei er Katie weiter mürrisch anstarrte. „Und Kaffee. Aber wenn Sie keine echte Sahne haben, vergessen Sie’s. Ich hasse Restaurants, in denen man zwei Dollar für eine Tasse Kaffee bezahlen muss und nur fettarme Milch dazu bekommt.“
    „Wir haben Sahne“, versicherte Katie ihm mit zusammengebissenen Zähnen und stellte unsere Teller unter lautem Geklapper auf ihr Tablett. „Möchten Sie sich vielleicht vorher die Kuh ansehen?“ Damit marschierte sie davon. Oh Gott, es tat mir schrecklich leid, ihr das zuzumuten. Hoffentlich konnten wir später zusammen darüber lachen, nachdem sie mir verziehen hatte. Um sie dafür zu entschädigen, könnte ich einen Monat lang Mike und Corey nehmen …
    Lorenzo und ich waren wieder allein. Mir war längst klar, dass ich diesen Krabbenforscher nicht wiedersehen wollte, aber ich merkte, dass wir beobachtet wurden. Von Joe. Und deshalb setzte ich ein Lächeln auf und beugte mich über den Tisch. „Haben Sie eigentlich Geschwister?“, erkundigte ich mich bei Lorenzo.
    „Ja“, antwortete er und machte immer noch ein beleidigtes Gesicht wegen des Fisches. „Zwei Brüder und zwei Schwestern.“
    „Wie nett“, sagte ich, obwohl seine Miene das nicht bestätigte. Ich spielte mit meiner Gabel und lachte erneut, damit es so aussah, als würden wir uns wirklich gut unterhalten. „Ich habe eine Schwester.“
    „Aha.“
    Kaum hatte ich von meiner Schwester gesprochen, kam ihr Exmann herein, noch dazu in seiner Uniform, in der er nach einem echten Alphatier aussah. Jetzt fiel mir auch wieder ein, dass er im Auftrag meines Vaters nach mir sehen sollte. Ich trank einen weiteren Schluck Wodka mit Tonic und beobachtete, wie Katie Sam begrüßte und in meine Richtung zeigte. Sam kam an unseren Tisch.
    „Hallo Officer“, sagte ich und sah zu ihm auf, wobei ich erstaunt feststellte, dass der Raum sich drehte.
    „Hallo“, erwiderte Sam und musterte Lorenzo auf seine einschüchternde Art. „Gehört der Wagen mit dem Florida-Nummernschild Ihnen?“, fuhr er meinen Begleiter an, dummerweise in genau dem breiten Cape-Cod-Akzent, über den Lorenzo sich lustig gemacht hatte. Und dieser Idiot grinste.
    Sam warf mir einen kurzen Blick zu. „Sie haben Ihr Licht angelassen. Ist tödlich für die Batterie.“ Damit verschwand er wieder.
    „Hoppla.“ Ich war erleichtert. „Ich werde Ihnen Starthilfe geben.“
    Katie brachte unseren Käsekuchen und den Kaffee, wobei sie das kleine Sahnekännchen auf den Tisch knallte und gleich wieder ging. Lorenzo nahm seine Gabel und sah Katie hinterher.
    „Meine Gott“, sagte er, „diese Kellnerin ist wirklich zickig …“
    „Das reicht“, unterbrach ich ihn, schlug mit den flachen Händen auf den Tisch und stand auf. „Raus hier.“
    „Wie bitte?“ Lorenzos Ton wurde nun auch mir gegenüber pampig. „Sind Sie verrückt geworden? Ich werde nirgendwohin gehen.“
    „Diese zickige Kellnerin ist zufällig meine beste Freundin“, erklärte ich ihm in drohendem Ton. „Sie sitzen schon den ganzen Abend hier und beleidigen alle um Sie herum, beschweren sich über alles Mögliche und jammern mir die Ohren voll, niemand könne Sie leiden. Ich werde Ihnen sagen, woran das liegt – Sie sind ein Idiot. Und jetzt verschwinden Sie. Das Essen bezahle ich, denn das ist es mir wert, wenn ich Sie nur loswerde.“
    Im ganzen Restaurant herrschte plötzlich Totenstille.
    „Tja, Pech gehabt.“ Lorenzo schaute in die Gesichter der anderen Gäste und lehnte sich arrogant zurück. „Ich gehe nämlich nirgendwohin.“
    Mir blieb nichts anderes übrig, als die Trumpfkarte zu ziehen.
    „Officer!“, rief ich. „Dieser Mann belästigt mich.“
    Das genügte meinem Schwager. Er kam unverzüglich an unseren Tisch.
    „Na schön, gehen wir“, sagte er und packte Lorenzos Arm. „Aber sie … ich habe nicht … das verstößt bestimmt gegen mein Rechte“, stammelte Lorenzo, während ich zufrieden verfolgte, wie Sam den Krabbenmann vom Stuhl zerrte und unsanft zum Ausgang geleitete, wo Katie schon die Tür aufhielt. Die übrigen Gäste applaudierten.
    Ich sah mich ein wenig aufgewühlt um und wurde rot. Hatte ich wirklich … hatten etwa alle …? Joe applaudierte und lachte mit den anderen.
    „Danke“, sagte ich, betrunken schwankend. „Ich trete hier die ganze Woche jeden Abend auf.“
    Und damit ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl fallen, hielt die Hände vor den Mund und fing an kräftig zu lachen. Katie kam

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