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Gute liegt so nah...

Gute liegt so nah...

Titel: Gute liegt so nah... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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verstanden.“ Er setzte sich auf und öffnete seine Tür. „Dann begleite ich dich noch zum Haus.“
    Ich kletterte auf seiner Seite aus dem Wagen, und wir gingen zur Tür, hinter der Diggers Bellen mit jeder Sekunde hysterischer wurde.
    „Ich bin’s nur“, rief ich dem Hund zu, und das Bellen hörte abrupt auf. „Tja, dann bis bald“, wandte ich mich wieder nervös an Joe – schließlich war dies meine große Chance, ihm vorzuspielen, dass ich schwer herumzukriegen war. „Ich nehme mal an, wir sehen uns wieder.“
    „Klar.“ Er küsste mich, süß, warm, langsam. Himmel, konnte dieser Mann küssen! Ich nahm mich zusammen, damit meine Knie nicht nachgaben, als es vorbei war, aber das war nicht leicht.
    „Hast du morgen schon etwas vor?“
    Ha! Es funktionierte! „Hm … morgen Abend muss ich arbeiten.“ Und wieder gab ich vor, erst überlegen zu müssen, wann wir uns wiedersehen konnten. „Ich könnte dich Mittwoch mal anrufen.“
    Er richtete sich auf. „Also wenn du mich nicht wiedersehen willst, sag es einfach.“
    „Oh! Nein. Ich meine, ich will dich wiedersehen.“ Bleib ruhig, ermahnte ich mich. „Sehr gern sogar. Nur habe ich momentan viel zu tun. Ich rufe dich am Mittwoch an und sage dir, wann wir uns treffen können. Einverstanden?“
    Er strahlte. „Na schön.“ Er küsste mich noch einmal, dann wandte er sich zum Gehen. „Du hast meine Nummer, oder?“
    508 555 9914. „Nein, aber sie steht sicher im Telefonbuch“, rief ich.
    Er stieg in seinen Pick-up. „Gute Nacht, Millie.“
    „Gute Nacht, Joe.“
    Ich betrat das Haus und schloss die Tür hinter mir, ehe ich mich zu Boden sinken ließ, überwältigt von einer Mischung aus Verlangen, Glück und Triumphgefühl. Diggers Jaulen brachte mich wieder auf die Beine. Ich befreite ihn aus dem Keller, versicherte ihm, dass er immer noch der Beste sei, und fütterte ihn zum Beweis mit einem Stückchen Salami. Dann schwebte ich zum Telefon. Katie hatte heute Abend frei und mich gebeten, sie anzurufen, sobald ich wieder zu Hause war.
    „Hallo?“, meldete sie sich.
    „Es klappt“, sang ich in den Hörer.

14. KAPITEL
    S elbst das Wetter spiegelte mein Glück darüber wider, dass ich mit Joe zusammen war. In den nächsten Tagen bekamen die Touristen etwas für ihr Geld. Die Sonne schien warm vom strahlend blauen Himmel. Der Wind strich sanft durch die Kiefern, die Vögel sangen fröhlich. Am Dienstag musste ich in der Spätschicht arbeiten, sodass ich den ganzen Vormittag für mich hatte. Solche Tage gefielen mir. Da hatte ich Zeit zum Einkaufen, zum Putzen und um im Seniorenheim nach meinen Patienten zu schauen. Manchmal besuchte ich auch meine Mom oder brachte Katie und meinen Patenkindern Donuts und Kaffee mit. Aber heute blieb ich lieber zu Hause.
    Digger und ich waren joggen, und nun lag mein Hund zufrieden hechelnd auf meiner Veranda. Ich kühlte mich ein wenig ab vor dem Duschen, indem ich die Blumenkästen goss, die ich auf Sams Empfehlung hin gekauft hatte. Sam, mein Landschaftsgärtner. Sein Rat war gut gewesen, denn die Pflanzen standen inzwischen in voller Blüte, hängende violette Petunien sprossen zwischen dunkelgrünem Efeu und leuchtend pinkfarbenen Nelken. Der gute alte Sam, er war einfach der Beste.
    Digger horchte plötzlich auf und fing an zu knurren, als ein elegantes Cabrio in meine Auffahrt einbog. Verblüfft beobachtete ich, wie meine Schwester aus diesem Wagen stieg, dabei tropfte das Wasser aus meiner Gießkanne auf meine Turnschuhe.
    Trish! Ich hatte sie seit April nicht mehr gesehen. Ihr Auftreten war wie immer beeindruckend. Diesmal trug sie einen wadenlangen weißen Seidenrock und ein dazu passendes ärmelloses Top, das ihre wohlgeformten Arme sowie einen schmalen Streifen ihres straffen, gebräunten Bauches zeigte. Sie stand einen Moment da und blickte sich um, als sei sie auf einem fremden Planeten gelandet.
    „Millie?“, rief sie und schob ihre schmale, teuer aussehende Sonnenbrille auf den Kopf.
    „Hallo Trish!“, rief ich zurück und hielt Digger am Halsband fest. „Schon gut, Kumpel“, beruhigte ich ihn und stellte mir Trishs Outfit, das sicher so viel gekostet hatte, wie ich in einer Woche verdiente, voller Hundehaare und Sabber vor. „Komm rein. Ich bringe Digger nur schnell ins Schlafzimmer.“
    Ich schloss meinen Hund ein, obwohl ich fand, dass ich ihn zur moralischen Unterstützung an meiner Seite gebrauchen könnte. Meine Küche war dank meines Putzanfalls heute Morgen zum Glück sauber. Nur

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