Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
hob ihre Hüften an. Sie wand sich wie rasend, als er ihn in ihren After schieben wollte, »Davon hast du doch immer geträumt, daß du doppelt gestopft wirst, oder?« Das Blut aus ihren aufgerissenen Handgelenken tropfte auf das Bettlaken, das Gewitter tobte, nicht unweit des Hauses wurde eine alte Eiche mit einem Schlag vom Blitz gespalten und fing Feuer. Im Schein der lodernden Flammen glitzerten ihre tränennassen Wangen, in ihren weit aufgerissenen Augen spiegelte sich die hoch vor ihr aufragende Gestalt des Mannes, dem sie ohne Vorbehalt alles offenbart, ihre ganze Seele vor ihm ausgebreitet hatte, und sie war verwirrt wie noch nie. Das war kein Liebesspiel mehr.
Sie fürchtete sich, daß es ihr gefallen könnte, so behandelt zu werden. Sie fürchtete, ihn zu verlieren, wenn sie ihn nicht gewähren ließe. Er warf den Vibrator achtlos auf den Boden und kniete sich zwischen ihre Beine. »Dein Saft ist so herrlich frisch«, flüsterte er, als er sie gebannt beobachtete. »Wenn du einen anderen Mann gehabt hättest, würde ich es riechen. Und ich würde dich umbringen.« Die Entspannung, die sie empfunden hatte, als seine warme Zunge um ihre Schamlippen glitt, löste sich in nacktes Entsetzen auf. Seine Stimme schien von weit her zu kommen, als er fragte: »Hast du es schon mal mit Kokain versucht? Ich verreibe es auf meiner Eichel, und dann komme ich zu dir, es wird dir gefallen, Darling.« Warum hatte sie die Anzeichen nicht bemerkt? Es gefiel ihm nicht, sie zu befriedigen, sondern sie zu beherrschen. Wenn er sagte, denke jeden Tag um zwölf an mich, dann hatte sie ab zehn nichts anderes mehr im Kopf. Wenn er sie beschuldigte, sie würde zuviel ausgehen, obwohl sie doch nur mit Ellen Kaffee getrunken hatte. Als er eifersüchtig war, als sie sich mit seinem Freund John so gut verstand. Als er ihr sagte, sie wüßte nicht, was sie will, und daß er ihr zeigen wollte, was gut für sie ist.
Am nächsten Tag packte sie seine Sachen und stellte sie vor die Tür, Und vermißte ihn. Und haßte sich dafür.
Er war der erste, der sie zur Raserei gebracht hatte. Und sie war ihm hörig, das wußte sie jetzt. Aber nur weil er der erste war, hieß das nicht, daß er der letzte war.
Die Narben an ihren Handgelenken erinnern sie auch noch zwei Jahre später daran.
Wenn er zu gut ist - was hat diese Geschichte dann für einen Sinn? Ist es nicht wunderbar, einen Partner zu haben, der die Welt aus den Fugen hebt und der einem die tiefsten Abgründe seiner selbst vor Augen führt?!
Es ist tatsächlich schön. Wenn man sich nicht darin verliert. Eifersucht, schmerzliche Leidenschaft und Trennungsangst können bösartige Begleiterscheinungen einer solchen heftigen Bett-Liaison sein. Totale Hingabe erfordert Vertrauen. Doch leider reagiert der Körper viel zu stark, als daß man noch die Stimme des Zweifels zuläßt. Es gibt kaum etwas Aufregenderes, als sich gehen zu lassen. Man kann alles mit sich machen lassen, solange man sich selber im Spiegel noch ertragen kann. Es geht nicht um die Dinge, die man getan hat. Es geht um das Gefühl dabei. Fühlt man sich leer, trotz körperlicher Befriedigung, dann stimmt irgendwas mit der Beziehung nicht. Glaubt man, nur durch diesen ganz bestimmten Partner seine Libido ausufern lassen zu können, dann liegt man falsch. Das ist eine äußerst ungesunde Fixierung. Das gilt nicht für eine echte Liebesbeziehung, die auf Gegenseitigkeit beruht. Doch bei einer Affäre, die zu einem Drama ausartet, ist es besser, sich zu überprüfen, ob man das wirklich eingehen möchte. Trieb hin, Trieb her, es nimmt einem die Freiheit. Denn ein wirklich guter Liebhaber wirkt nicht zerstörerisch, sondern verschafft auch ein gewisses Wohlbefinden.
5. Kapitel
Was begehren wir? Das, was wir täglich sehen
Wann hat man zuletzt begehrt? Was war es, was man so dringend besitzen wollte, daß die Sehnsucht und die Gier danach schon fast körperlich schmerzten?
Ein Mercedes-Cabriolet.
Ein Kaschmir-Mantel von Armani.
Ein Jil-Sander-Kostüm.
Drei Wochen Urlaub auf Jamaica.
Die gesamte Ausgabe Freudscher Philosophie in der
Moderne.
Einen echten Matisse.
Käsekuchen.
All die Dinge kann man kaufen, wenn man das Geld dafür hat. Die Gewißheit, daß diese Objekte der Begierde erwerblich und damit in erreichbarer Nähe sind, macht diese Symbole des Besitzes langweilig. Sie verlieren ihren Reiz, man überwindet die Sehnsucht.
Anders ist es bei
Nachbars Sohn,
Schwesters Freundin, dem Chef,
der Kollegin,
dem
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