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Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Titel: Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne West
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werden und dann diese Wunschvorstellung auch nicht zerstört werden kann.
Außerdem geht man deftigen Problemen aus dem Weg. Stellen Sie sich nur mal die unbequeme Heimlichtuerei vor, die tuschelnden Kollegen, die Zeit, die Sie damit vergeuden, sich bewußt aus dem Weg zu gehen, die Peinlichkeit, wenn Ihre Liebe zurückgewiesen wird. Das sind alles Urängste, die man nicht unterschätzen sollte.
Beruht das Begehren auf Gegenseitigkeit - dann los! Sie wollen es beide - worauf warten Sie noch? Wenn nicht - lassen Sie es bleiben, schwärmen Sie. Lassen Sie Ihre Gedanken auf Wanderschaft gehen, Ihre Hände über den Körper des anderen gleiten, stellen Sie sich endlose Nächte mit herrlichen Gesprächen vor. Denn das ist ungleich besser, als so eine Aktion zu starten wie der psychopathische Killer im »Schweigen der Lämmer«, dessen erstes Opfer eine Frau war, mit der er täglich zu tun hatte und in deren Haut er schlüpfen wollte, um ihr nah zu sein und wie eine Frau zu erscheinen. Er zog ihr die Haut ab und nähte sich ein paar hübsche Fummel daraus. Und wie sagte Hannibal Lector dazu: »Was begehren wir? Das, was wir täglich sehen.«

6. Kapitel
Voyeurismus / Exhibitionismus
    Ich wußte nur noch, daß mich drei verdammt übel aussehende Typen durch eine nach Durchschnittsmüll stinkende Gasse jagten. Sie erwischten mich in Höhe des verräucherten ChinaRestaurants, wo vor zwei Tagen Tony Manson, der ImmobilienHai, an einem Stück Surimi erstickte und mit seinem Schweinekopf in seine Glasnudelsuppe sackte. Jetzt sollte mich wohl ein ähnliches Schicksal ereilen. Dabei hasse ich Fisch. Er erinnert mich an die einzige Frau, die ich jemals geliebt habe.
    Durch den Smog von New York City sah ich den Sternenhimmel auf mich zukommen, konnte im Fallen die eleganten italienischen Schuhe des einen Affen im Nadelstreifenleibchen bewundern und hatte dann Vollkontakt mit dem Asphalt.
    »Das hast du davon, Stanowsky, wenn du deine große, jiddische Nase in Sachen reinsteckst, die dich nichts angehen.« Die große Nase nahm ich ihm übel, und außerdem hatte ich meinen Namen in Stanton geändert, Lou Stanton statt Loris Stanowsky. Schon mein Vater sagte mir: »Junge«, sagte er mir, »in der Bronx wirst du nur als Redneck was.«
    Und nun lag ich hier in der regennassen Hinterhofscheiße und blutete wie eine deflorierte Jungfrau aus allen Löchern. Und alles nur wegen dieser Schlampe Irina Karlow.
    War es tatsächlich erst vier Stunden her, seit dieses Prachtweib in mein verqualmtes Büro in der Columbia Street kam und mich um Hilfe bat?
    Oh, sicher, ich hätte ihr gerne sofort geholfen, hätte ihrem Luxuskörper, den sie unter einem teuren Jäckchen und einer Wolke Chanel No. 19 versteckte, einmal gezeigt, was wir Männer aus Arbeiterkreisen alles mit so einer anfangen können. Aber, verdammt, sie hatte nicht nur einen umwerfenden Körper, sondern auch jede Menge zwischen ihren hübschen Ohren mit den Klimperdingern, die soviel wert wie ein Kleinwagen waren. Und noch mehr in ihrer Krokotasche. Ich bin Privatdetektiv und außerdem einer von der harten Sorte, Nur Spezialaufträge. Eifersucht, Ehebruch und so. Kein Mord, aber man nimmt's, wie es kommt. Ich kannte sie alle, die kleinen Fische in dem großen Teich; ich wußte genau, an welchen Straßenecken ich nach den willigen Mädchen Ausschau halten mußte, die nicht nur eine phantastische Pussy, sondern auch bisweilen ein Abhörgerät unter dem roten Wasserbett oder eine Autofocuskamera im Wandspiegel hatten. Gegen einen geringen Aufpreis wurde man mit allem versorgt, was man so braucht.
    Ich war eigentlich ganz zufrieden mit mir, als sich die Karlow zu mir verlief. Ich hatte ein paar Aufträge laufen; einer war die alte Missis Zolti, die ihren Penner von Mann verdächtigte, er würde es mit seiner Ziege treiben. Ich traf ihn ab und zu, er erzählte mir von seiner Ziege, ich kassierte von ihr die Kohle.
    Wie auch immer, ich war mit der Miete nur zwei Monate im Rückstand, es war genug Scotch da, und ich hatte schon lange nichts mehr auf die Schnauze bekommen.
    Und dann kam diese Frau rein, von der mein Kollege Philip nur im Vollrausch träumen konnte. Ich meine, sie kam nicht einfach rein, sie machte einen Auftritt daraus. Ich hätte sie am liebsten gleich gepackt, ihr Chanel-Röckchen bis über ihren champagnerfarbenen Hüftgürtel geschoben und ihren zarten Hals zurückgebogen, um meine Zähne wild und warm hineinzuschlagen. Und dann hätte ich mich ihres köstlichen Körpers

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