Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
sind der neonfarbene Stretchmini oder die Tigerleggings, der Wickelbody von Quelle, gefärbte Haare vorne-kurz-hinten- lang im Waffeleisenlook und ggf. mit Partyzopf, pinkfarbener Lippenstift, Impulse-Parfüm und falsche Fingernägel. Anzutreffen donnerstags, freitags und samstags in der Landdisco, in der 80er-Disco und vor 22 Uhr in fast allen Bars. Stretchtussen scheinen nur über Sex, den Typ von Samstag abend und die Schnepfe im Klo zu reden, die wahrscheinlich eine Eisente war und sich als was Besseres vorkam. Stretchtussen leiden eigentlich nur an einer Modegeschmacksverirrung, aber leider ist ihr IQ auch meist nur so hoch wie der Preis ihres billigen Mascara. Über Stretchtussen wird gelästert, was das Zeug hält. Frauen wundern sich abends, warum Typen auf sie fliegen, und Männer wundern sich am nächsten Morgen. Und insgeheim wären wir auch mal gern so eine, nicht wahr? Die es sich leisten kann, wegen ihrer TopFigur - die sie im übrigen mit 23 verliert - in ultraenge Klamotten zu schlüpfen, um für kurze Zeit Gesprächsthema zu sein. Das schaffen noch nicht mal die Superweiber, die eigentlich eine Erfindung sind.
Superweib, das: Buch einer Kollegin, Traumfrau aller 12jährigen und Alptraum aller 35jährigen. Männer, versteht sich. Superfrauen haben eine traumhaft weibliche Figur, sind nicht blöd, stehen auf eigenen Beinen und besitzen ein Paradies dazwischen. Wie durch ein Wunder mögen auch Frauen sie, von den Männern ganz zu schweigen. Sie kocht mal eben was Schickes, begrüßt den derzeitigen Lover (der Glückliche, er kann sein Glück kaum fassen) mit einem zärtlichen Lächeln, um sich dann wieder an ihren Bestseller zu begeben und ihm später eine hingebungsvolle Liebhaberin zu sein, Schwester und Mutter wiederum danach, seinen Kopf zu wiegen, ihm zu bestätigen, daß er toll sei. Und so weiter, und so weiter. Von ihrem Verständnis, ihrer Toleranz ganz zu schweigen. Schade, daß das nicht ewig so weitergeht. Denn irgendwann wird ihr alles zuviel. Nicht jeder Tag ist wie Zuckerpfannkuchen. Und plötzlich wird das Superweib launisch, und aus ist's mit Happiness. Dann kann das Superweib eigentlich nur noch von einem Helden gebändigt werden. Einer, der sie hält und rechtzeitig zur Räson bringt. Der auch mal was Schickes kocht und Verständnis aufbringt, aber stark genug ist. Nun, wo gibt es diese Helden?
Held, der: männlich, aber kein Macho. Kein Prinz, der auf einem weißen Roß herantrabt und sich dann gnädig herabläßt, die Schöne aus ihrem goldenen Käfig zu erlösen. Er ist ein König, der sich auch mal von seinem Thron stoßen läßt, ohne danach greinend zu Mami zu rennen. Helden ziehen ihr Ding durch, aber ohne andere durch den Kakao zu ziehen. Im besten Fall geben sie es zu, wenn sie es doch tun. Und da ich leider noch nicht allzu vielen Helden begegnet bin, weiß ich jetzt auch nicht mehr weiter. Aber eins kann ich mal behaupten: Die Kinder von einem Superweib und einem Helden werden die Welt retten.
Kinder, die: Nicht zu verwechseln mit der Bezeichnung für allerlei Nachwuchs, sondern Begriff, der gern von Frauen in den 20ern, 50ern und 40ern benutzt wird, wenn sie sich in ein Etablissement verirren, wo das Durchschnittsalter bei 19 liegt, die Erfahrungswerte etwa so hoch sind wie die Außentemperatur und der Geilheitsgrad (GG) auf einer Skala von eins bis zehn etwa bei 12 liegt. Auch die Bezeichnung »junge Spritzer« wird in einigen Gegenden gern genommen. Das Kind an sich ist also ein Greenhorn, ein Großmaul ohne nennenswerte Schicksalsschläge, die sein Süßwassermatrosengesicht gezeichnet hätten, ohne Bartschatten (für einen Drei- Tage-Bart brauchen Kinder zwei, ach wo, acht Wochen) und ohne Haare am Sack, die im Puff drängeln. Warum dort? Weil sie a) alle Bordellkaufmann werden wollen, b) endlich abspritzen wollen und c) sich aber nicht trauen, eine Frau anzusprechen. Noch sind sie weder Hörnchen noch Egberts oder gar Fast-Helden, aber sie sind meist auf dem besten Weg, Heinis oder Rollos zu werden. Kinder kommen erst zu Potte, wenn ihre Deutschlehrerin sie zu Männern gemacht hat. Und da das in den Gerichtsakten eher seltener der Fall ist, kann man warten, bis sie ihre Jungfräulichkeit auf dem Damenklo einer Pizzeria verlieren. Mit der Chefin, besser nicht mit dem Chef.
Heini, der: Schlaksiges Etwas mit Physikstudium oder ähnlichem, null Durchblick und bisweilen so auf der eigenen Leitung stehend, daß auch die Telekom nicht weiterhilft. Ihm kann man nicht
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