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Gute-Nacht-Geschichten vom kleinen Apfelbäumchen

Gute-Nacht-Geschichten vom kleinen Apfelbäumchen

Titel: Gute-Nacht-Geschichten vom kleinen Apfelbäumchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Hellmann
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mehrstimmigen Schmatzen auf. Als er auf den Boden sah, entdeckte er Schnuffel und noch zwei andere Igel.
    “Hallo, kleiner Baum. Ich habe noch meinen Bruder und meine Schwester mitgebracht. Wir wollen die Äpfel schnell fressen, damit die Maden nicht erst noch fliehen können.”
    Weder die Igel noch der kleine Apfelbaum konnten wissen, dass drei der Maden bereits weg waren. Sie schliefen, eingesponnen am Stamm des Baumes, und warteten darauf, als Falter zu erwachen. Für die Maden, die sich in den Äpfeln versteckt hatten, war das kein Trost. Schnell verschwanden sie samt der süßen Früchte in den Mäulern der Igel. Schnuffel und seine Geschwister bedankten sich und zogen weiter.
     
    Einige Zeit später fand sich Federchen, die Amsel am Apfelbaum ein.
    “Wie geht es dir?”, fragte sie den Baum, obwohl sie eigentlich nur wissen wollte, ob die Äpfel schon reif waren. Der Baum erzählte ihr alles und sie hörte sich die Geschichte ganz genau an. Sorgenvoll wiegte Federchen ihren Kopf hin und her.
     
    “Ich flattere lieber einmal hier in der Gegend herum. Vielleicht haben sich einige der Maden bereits eingesponnen.”
    Und tatsächlich entdeckte Federchen zwei der drei eingesponnenen Tiere. Schnell fraß sie sie auf und der kleine Apfelbaum war der Amsel dafür sehr dankbar. Nur eine der eingesponnenen Maden blieb unerkannt. Dicht über dem Boden schützte das Gras vor den Blicken des aufmerksamen Vogels.
     
    Bald schon regte sich etwas. Das Gespinst platzte auf und heraus kroch ein fertiger Falter.
    “Wo sind die anderen?”, wollte er vom kleinen Apfelbaum wissen.
    “Hilfe, da ist ja noch einer!”, schrie das Bäumchen, anstatt eine Antwort zu geben.
    “Ich dachte, dass Federchen, Schnuffel und die anderen Igel alle Maden erwischt hätten.”
    “Was? Alle anderen meiner Geschwister wurden gefressen? Hier ist es eindeutig zu gefährlich!”, sprach entsetzt der Falter, flog davon und der kleine Apfelbaum hat nie wieder etwas von ihm gehört.
     
     

16. Ein grüner Schmarotzer
     
     
    Der Herbst hielt Einzug und die beiden verbliebenen, gesunden Äpfel wurden reif. Einen davon bekam Schnuffel, die andere Frucht schenkte der kleine Apfelbaum Federchen. So erhielten die beiden Tiere den Lohn für ihre Hilfe bei der Bekämpfung der Madenplage. Und je flacher die Sonne über den Horizont wanderte, umso gelber wurden die Blätter der Bäume. Für Schnuffel wurde es Zeit, sich ein Winterquartier zu suchen. Doch Federchen sah dem Winter wie jedes Jahr mit Sorge entgegen. Sie konnte keinen Winterschlaf halten und im Winter etwas zu fressen zu finden, war harte Arbeit. Sie wusste genau, dass sie oft mit hungrigem Magen einschlafen würde.
     
    Nachdem der kleine Apfelbaum seine Früchte und Blätter abgeworfen hatte, fiel auch er in die Winterruhe. Er merkte nicht, wie der Frost kam und Schnee auf die Erde niederging. Für Federchen war es wirklich schwierig, etwas Essbares zu finden. Sie flog hier hin und da hin und fand gelegentlich noch eine Beere. Ab und zu flog sie ins Dorf und füllte sich bei den Menschen ihren Magen. Dann, eines Tages, hatte sie Glück. Auf einem kahlen Baum fand sie grüne Büschel mit frisch gereiften Beeren. Weiß und unscheinbar waren sie. Doch für die Amsel ergaben sie einen Festschmaus. Schnell fraß sie sich satt und flog dann weiter.
     
    Einige Zeit später ließ sie sich auf dem schlafenden Apfelbaum nieder. Sie putzte sich ihr Gefieder. Doch der Ast, auf dem sie saß, war glatt. Plötzlich rutschte Federchen zur Seite und ritzte beim Versuch sich festzuhalten mit ihren scharfen Krallen in den Zweig. Gerade noch schaffte sie es, sich abzufangen und flatterte laut schimpfend auf den nächsthöheren Ast. Vor lauter Schreck ließ sie noch etwas fallen. Es fiel genau auf die Stelle, auf der sie zuvor saß. Vom Schmerz und dem Lärm wachte der kleine Apfelbaum kurz auf.
    “Hallo Federchen. Was war denn los und warum tut mir der Ast so weh? Und warum ist die Stelle plötzlich so warm?”
    Dem Vogel war das Ganze unglaublich peinlich.
    “Ja also, naja”, fing Federchen verlegen an zu erzählen. “Ich bin auf deinem Ast ausgerutscht, habe mich versucht festzuhalten und ehm, naja, dann musste ich ganz plötzlich einmal.”
    Verlegen sah Federchen zur Seite und fügte dann schnell hinzu: “Aber der erste Regen wäscht es bestimmt wieder ab.”
    Der kleine Apfelbaum war über Federchen eher amüsiert als böse. Schnell schlief er wieder ein und wartete auf den Frühling. Wenn der

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